Aber: Starke Unterschiede nach Gewerben im Südwesten
Das zulassungspflichtige Handwerk Baden-Württembergs erwirtschaftete im 1. Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal ein Umsatzplus von 2,1 %. Dies teilte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg auf der Grundlage vorläufiger Ergebnisse der vierteljährlichen Handwerksberichterstattung mit. Die Zahl der Beschäftigten lag um 0,3 % niedriger als im 1. Quartal 2019. Die Corona-Pandemie machte auch vor dem baden-württembergischen Handwerk nicht Halt: Je nach Gewerbegruppe zeichnen sich ihre Auswirkungen bereits mehr oder weniger deutlich ab. Die Krise hinterließ im Handwerk erste Spuren, wenngleich die Entwicklung von Umsatz und Beschäftigung im 1. Quartal 2020 noch weitgehend von der Lage vor der Einführung der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie bestimmt war.
Unter den sieben Gewerbegruppen erreichte das Bauhauptgewerbe mit einer Zunahme von 10,2 % gegenüber dem 1. Quartal des Vorjahres ein deutliches Umsatzplus, gefolgt vom Ausbaugewerbe (+6,1 %) und vom Lebensmittelgewerbe (+5,9 %). Die Umsätze im Gesundheitsgewerbe (+0,1 %) blieben nahezu unverändert. Dem gegenüber waren im Kraftfahrzeuggewerbe und in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf Umsatzrückgänge von 2,3 % bzw. 2,8 % zu verzeichnen. Den größten Umsatzeinbruch im Vergleich zum Vorjahresquartal hatte mit einem Minus von 5,7 % die Gewerbegruppe Handwerke für den privaten Bedarf zu verkraften, in der die Friseure die Mehrheit stellen – nicht zuletzt in Folge der Geschäftsschließungen ab dem 22. März.
Was die Beschäftigungsentwicklung angeht, zeigte sich für die Gewerbegruppen ebenfalls ein heterogenes Bild. So sank die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahresquartal in den Handwerken für den privaten Bedarf um 2,8 %, in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf um 2,0 % und im Lebensmittelgewerbe um 1,2 %. Im Kraftfahrzeuggewerbe (−0,1 %) und im Gesundheitsgewerbe (+0,1 %) blieb die Beschäftigung annähernd stabil. Im Ausbau- und insbesondere im Bauhauptgewerbe hingegen stiegen die Beschäftigtenzahlen mit +0,5 % bzw. +1,7 % leicht.
Durch die von der Corona-Krise ab März verursachten Verhaltensänderungen und Schließungen sind die Umsätze in den besonders betroffenen Gewerbegruppen zum Teil bereits im 1. Quartal 2020 deutlich eingebrochen. Für das zweite Quartal dürften teilweise noch gravierendere Auswirkungen zu erwarten sein.