Pro-Kopf-Verschuldung bei 49 Gemeinden unter 100 Euro
Nach den Ergebnissen der Schuldenstatistik zum 31.12.2018 waren 106 der 1 101 Gemeinden Baden-Württembergs schuldenfrei. Schuldenfrei bedeutet, dass weder Kernhaushalt noch Eigenbetriebe einer Gemeinde Kredite, Kassenkredite oder Wertpapierschulden1 beim öffentlichen und nichtöffentlichen Bereich aufweisen.
Die Gemeinden mit schuldenfreiem Kernhaushalt und schuldenfreien Eigenbetrieben (in der Übersicht entsprechend ihrer Kreiszugehörigkeit aufgeführt) sind überwiegend Gemeinden mit unter 10 000 Einwohnern, in der Mehrheit sogar mit unter 5 000 Einwohnern. Zu den schuldenfreien Gemeinden mit über 10 000 Einwohnern zählen die Stadt Bietigheim-Bissingen im Landkreis Ludwigsburg – mit 43 194 Einwohnern die größte schuldenfreie Gemeinde – sowie Lorch im Ostalbkreis und Engen im Landkreis Konstanz. Weitere 49 Gemeinden wiesen zwar keine »Null-Verschuldung« auf, ihre Pro-Kopf-Verschuldung lag aber bei unter 100 Euro je Einwohner.
Bei einer Verschuldung der Gemeinden und ihrer Eigenbetriebe von insgesamt 13,0 Milliarden Euro beträgt die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung 1 178 Euro. Die Stadtkreise weisen dabei mit 1 652 Euro je Einwohner eine höhere Pro-Kopf-Verschuldung auf als die kreisangehörigen Gemeinden mit 1 068 Euro je Einwohner. Bei Letzteren zeigt sich zudem, dass die Schulden je Einwohner mit zunehmender Gemeindegröße in der Tendenz zunehmen, die Spannweite innerhalb einer Gemeindegrößenklasse jedoch sehr groß sein kann. In Baden-Württemberg haben 283 Gemeinden eine höhere Schuldenlast je Einwohner zu tragen als im Landesschnitt. Darunter sind 77 Gemeinden sogar mit mehr als 2 000 Euro je Einwohner verschuldet, unter ihnen auch zahlreiche Kurorte bzw. Fremdenverkehrsgemeinden.