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26. März 1945 – Ende der nationalsozialistischen Herrschaft im Rhein-Neckar-Raum

26. März 2023 | Allgemeines, Bildung, Das Neueste, Leitartikel, Mannheim, Metropolregion

Panzer in Mannheim Symbolbild

Panzer in Mannheim Symbolbild

Im März 1945 rückten die amerikanischen Truppen in Mannheim ein und besetzten die Stadt. Die 3. Infanteriedivision der US-ARMY eroberte große Teile des nördlichen Mannheims und andere Gemeinden nördlich und nordöstlich davon, während die 44. Infanteriedivision in den Süden vorrückte und den Neckar bei Mannheim-Feudenheim überquerte. Einheiten der 71. Infanterieregiments überquerten später den Neckar und besetzten die Mannheimer Innenstadt.

In der Nacht vom 25. auf den 26. März 1945 begann ein amphibischer Angriff der überlegenen amerikanischen Kräfte über den Rhein bei Worms und markierte somit das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft im Rhein-Neckar-Raum.

Am 26. März eroberte die 3. Infanteriedivision große Teile des nördlichen Mannheims und weitere Gemeinden in der Umgebung. Gleichzeitig wurden entlang des Rheins zwischen Frankenthal und Worms erste leichte Pontonbrücken errichtet und in Worms wurde am selben Tag eine größere Pontonbrücke gebaut, die auch schweres Gerät transportieren konnte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die amerikanische Seventh Army unter LTG Alexander M. Patch bereits mehrere Stellen des Rheins überquert, darunter Remagen am 7. März, Oppenheim am 22. März und breitflächig bei Wesel nur einen Tag später. Obwohl die Wehrmacht fast alle Brücken gesprengt hatte, stellte der Rhein kein echtes Hindernis mehr dar. Der weitere Vormarsch der Seventh Army führte in große Teile der künftigen amerikanischen Besatzungszone in Süddeutschland und Österreich, wodurch ein weiterer Rheinübergang bei Mannheim aufgrund der verkehrsgünstigen Lage der Stadt an Rhein und Neckar von entscheidender Bedeutung war.

Die erste telefonische Kapitulation in der Geschichte.

Am 28. März 1945 begab sich die 44. Infanteriedivision in den Süden und erreichte bereits gegen Mittag die Überquerung des Neckars bei Mannheim-Feudenheim. Am Abend erreichten M4 Sherman-Kampfpanzer das nördliche Neckarufer in der Nähe der Mannheimer Neckarstadt und eröffneten das Feuer auf Ziele im Innenstadtbereich. Während des Tages konnte CPT Franz S. Steinitz, ein deutschstämmiger jüdischer Militärarzt vom 933. Feldartilleriebataillon, telefonischen Kontakt zu den verbliebenen Resten der Mannheimer Stadtverwaltung herstellen. Bis zum nächsten Morgen wurde unter teilweise chaotischen Bedingungen eine Waffenruhe für Mannheim ausgehandelt, was das Schicksal der Rhein-Neckar-Metropole besiegelte. Über eine intakt gebliebene Leitung von der Innenstadt in das Wasserwerk Käfertal handelte Gretje Ahlrichs, eine Telefonistin der Stadt Mannheim, mit den im Wasserwerk befindlichen Amerikanern eine Feuerpause aus, die sie nutzen konnte, um einen der wenigen noch nicht geflohenen Mitarbeiter der Stadtverwaltung ans Telefon zu holen, der befugt war, die Kapitulation der Stadt auszuhandeln.

Am Morgen des 29. März überquerten erste Teile des 71. Infanterieregiments den Neckar und besetzten die Mannheimer Innenstadt.

Während dieser Operationen nahmen die amerikanischen Truppen Ziele im Innenstadtbereich unter Beschuss und konnten eine Waffenruhe mit den Resten der Mannheimer Stadtverwaltung aushandeln, was das Schicksal der Rhein-Neckar-Metropole besiegelte. Die Stadt blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs unter amerikanischer Besatzung.

Im Jahr 2010 kündigte die US-Army an, sich bis 2015 komplett aus dem Rhein-Neckar-Gebiet zurückzuziehen. Mitte Januar 2015 wurde öffentlich, dass die US Army das Areal in Mannheim (Coleman Barracks) doch noch für mehrere Jahre benötigt. Im August 2021 wurde des Weiteren bekannt, dass die US Army das Gelände nun doch weiter nutzt. 2021 meldet die US-ARMY in einer Pressemitteilung folgendes:

„Coleman Barracks beherbergt derzeit die Coleman Worksite, die Teil des vorpositionierten Bestands der Armee ist und für die Lagerung, Sicherheit, Wartung und Ausgabe von mehr als 800 gepanzerten Fahrzeugen und zugehörigen Ausrüstungsteilen verantwortlich ist. Die Beibehaltung der Coleman-Kaserne wird den regional zugewiesenen Streitkräften aufgrund ihrer Nähe zur Autobahn sowie der Lademöglichkeiten für Schienen- und Binnenschiffe einen leichteren Zugang ermöglichen. APS ist ein Programm der US-Armee, bei dem Ausrüstungssätze rund um den Globus für den Einsatz bei Bedarf gelagert werden.“. Der Mannheimer Morgen meldet im August 2021: „US-Army bleibt jetzt dauerhaft auf Coleman“.

Nächtliche Offensive – Angriff auf Mannheim (1944)

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Quellen und weiterführende Informationen:

Leseprobe Amerikaner in Heidelberg 1945 – 2013

Die Übergabe Mannheims am 29. März 1945

Interview mit Franz Steinitz

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