Aus der Serien besondere Bäume im Rhein-Neckar-Kreis: Der höchste Baum im Odenwald
Völlig unscheinbar in Mitten einer Baumgruppe steht er im Eberbacher Stadtwald: der höchste Baum im Odenwald. Bei dem Riesen mit einer stattlichen Höhe von 64,77 Meter handelt es sich um eine Douglasie, die dort vor etwa 120 Jahren im Rahmen eines Eignungsversuchs gepflanzt wurde. Zum Vergleich: ein Hochhaus mit 20 Stockwerken hat in etwa die gleiche Höhe. In Deutschland belegt sie damit Platz zwei auf der Liste der höchsten Bäume und muss sich nur knapp einer Douglasie aus dem Freiburger Stadtwald geschlagen geben.
Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Baumart wird etwa seit dem 20. Jahrhundert in den deutschen Wäldern gepflanzt. Was zu dieser Zeit als Experiment galt, hat sich aus heutiger Sicht bewährt. Mittlerweile ist der Anteil der Douglasie in den deutschen Wäldern laut der dritten Bundeswaldinventur auf 2 Prozent angestiegen – das entspricht im waldreichen Deutschland einer Fläche von zirka 218.000 Hektar.
Aus waldbaulicher Sicht können sich Waldbesitzer und Förster darüber freuen, denn die Douglasie übersteht trockenere Phasen, wie sie in Zeiten des Klimawandels häufiger auftreten, besser als beispielsweise die Fichte. Auf dem Holzmarkt wird sie besonders für ihre Dauerhaftigkeit geschätzt und erfährt aktuell eine hohe Nachfrage.
„Wir sind natürlich stolz, so einen besonderen Baum bei uns im Stadtwald zu haben“, berichtet der zuständige Förster Hubert Richter. „Wir gehen davon aus, dass der Baum so gut wachsen konnte, weil er durch seinen Standort besonders gut mit Wasser versorgt wird. Außerdem steht und stand die Douglasie immer sehr eng an den anderen Artgenossen dran, da schieben sie sich im Kampf ums Licht immer weiter nach oben“, weiß der Förster.
Wer den als Naturdenkmal ausgewiesenen Baumriesen gerne mit eigenen Augen bestaunen möchte, kann den genauen Standpunkt im Internet herausfinden oder findet über die UTM-Koordinaten 49°28’43.8″N 8°58’57.1″E den Weg dorthin. Ein Hinweisschild vor Ort hilft beim Auffinden.
Quelle: Landratsamt RNK