Theater in Weinheim: Berührend und doch witzig – Peter Quilters ernste Komödie „4000 Tage“ am 3. März in der Weinheimer Stadthalle
Weinheim. Nach einem Blutgerinnsel, das sich unerwartet in seinem Gehirn gebildet hat, liegt Michael Wochen im Koma. Als er schließlich erwacht, stellt sich heraus, dass elf Jahre seiner Erinnerung perdu sind. Es sind die elf Jahre, die er mit seinem Freund Paul zusammengelebt hat: 4000 Tage – so lautet auch der Titel der ernsten Komödie, die als Komödien-Kammerspiel am Dienstag, 3. März, 20 Uhr bei der Kulturgemeinde in der Stadthalle Weinheim gezeigt wird. Während Michaels Komas kämpfen seine verbitterte Mutter Carol und sein Lebenspartner Paul. Um dessen Gesundheit, aber nicht weniger um die Deutungshoheit über diese verlorene Zeit. Carol und Paul verfolgen dabei ganz gegensätzliche Motive. Während Paul Himmel und Hölle in Bewegung setzt, Michael die Jahre mit ihm wieder in Erinnerung zu rufen, versucht Carol, den Umstand für sich auszunutzen, dass Michael seinen Lebenspartner Paul und die 4000 Tage, die er mit ihm zusammen war, vergessen hat. Sie sieht darin ihre Chance, Michaels Leben neu zu starten. Ein Leben, in dem sie endlich wieder eine wichtige Rolle spielt.
Das Stück entwickelt sich vom anfänglichen Boulevardstück in ein anrührendes Kammerspiel, und dem britischen West-End und Broadway-Autor Peter Quilter gelingt es fast spielerisch, durch seine Detailschärfe und eine Situationskomik dem sensiblen Thema einen hohen Unterhaltungswert zu verschaffen. Dass es ebenso stark berührt, beweisen die Diskussionen in der Pause und nach der Vorstellung. Mit Mathias Herrmann, Raphael Grosch und Mona Seefried stehen dabei drei Protagonisten auf der Bühne, die diese Gratwanderung bravourös meistern.
Tickets gibt es im Vorverkauf über die Geschäftsstelle der Kulturgemeinde Weinheim in der Stadthalle, telefonisch unter 06201/12 28 2, Montag bis Freitag von 9 bis 12 und 15 bis 18 Uhr, an Vorstellungstagen von 9 bis 12 Uhr oder rund um die Uhr unter www.kulturgemeinde.de.