Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut zeigte sich beim Besuch im Rathaus, bei Viscofan und Dioptic offen und beeindruckt
„Innovation“, sagt Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, „ist der beste Weg in die Zukunft“. Und in dieser Disziplin, befand die baden-württembergische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, jetzt bei einem Besuch in Weinheim, sei die Zweiburgenstadt auf bestem Wege. Rund drei Stunden nahm sich Hoffmeister-Kraut die Zeit, um an der Seite von Oberbürgermeister Manuel Just und Wirtschaftsförderer Jens Stuhrmann den Wirtschaftsstandort Weinheim in Augenschein zu nehmen. Dabei führte sie Gespräche mit Wirtschaftsvertretern ebenso wie mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung; zu den Gebieten des Ministeriums gehören neben der Wirtschaft auch Arbeit und Tourismus.
„Wir haben Ihnen zwei Firmen ausgesucht, die besonders innovativ sind“, erklärte OB Just, „aber es hätten viel mehr sein können, denn der Wirtschaftsstandort Weinheim ist sehr dynamisch“. Die Wirtschaftsministerin, die selbst aus einer Unternehmerfamilie in Balingen stammt, stattet der Firma Viscofan DE und der Firma Dioptic einen Besuch ab. Von dort, aber auch von Berichten im Sitzungssaal des Rathauses nahm sie Anregungen mit. Bei ihrem Besuch wurde sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihres Hauses begleitet.
Einmal kam die Ministerin sogar ins Schwitzen; das war im Produktionsbereich der Firma Viscofan, durch den sie von Wilfried Schobel, dem Geschäftsführer von Viscofan Weinheim, geführt wurde. Da gibt es einen Heißluft-Gang, in dem auch die Kollagen-Wursthüllen getrocknet werden. Viscofan gehört zu den Weltmarktführern, der überwiegende Anteil der Produktion gehe in den Export, betonte Schobel – an Kunden in mehr als 100 Ländern. „Wir haben uns in der Firmengeschichte immer wieder neu erfunden und viel innovative Kraft entwickelt“, erklärte Schobel und versicherte: „Jetzt bereiten wir uns gerade auf die Zukunft vor.“ Da seien jetzt die Energiekosten durchaus ein wachstumshemmender Faktor, warb der Geschäftsführer bei der Politikerin um Unterstützung. Besonders spannend fand Hoffmeister-Kraut die innovativen Ideen für neue Anwendungen auf Basis von Kollagen. Neben Nahrungsergänzungsmitteln für die Regeneration des menschlichen Körpers wurde die seit rund 15 Jahren bei der Firma angesiedelte Entwicklung von Medizinprodukten gewürdigt. Ziel ist es, im Bereich Urologie und Kardiologie bessere Heilungschancen unter weitaus geringerer Belastung der Patienten zu ermöglichen.
„Solche klugen Köpfe braucht unser Land.“ Mit diesem Urteil verließ die Ministerin dann eine knappe Stunde später den Firmensitz der Firma Dioptic in der Bergstraße – eine wahre Ideenschmiede für Forschung und Technik auf den Feldern der Präzisionsoptik und der optischen Messtechnik. Die Weinheimer Firma Dioptic ist bei Forschung und Entwicklung ein wichtiger Partner für große baden-württembergische „Global Player“ und Technologiekonzerne. Diese Unternehmen sind jeweils in der Produktion von Halbleitern tätig. Die genauest möglichen Messvorgänge, Mess-Systeme und Messgeräte kommen nicht selten von Dioptic in Weinheim.
Geschäftsführer und Firmengründer Jean-Michel Asfour erläuterte der Besuchergruppe eindrücklich die hohe und permanente Innovationskraft des ständig wachsenden Unternehmens, das kurz vor dem Neubau eines größeren Firmensitzes im Technologiepark steht. Unter den 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind 18 promovierte Physiker und ein promovierter Chemiker. Sie erforschen und setzen jeweils neuste Technologie ein, um immer genauere Messtechniken und – verfahren zu entwickeln. Diese werden unter anderem auch in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt.
Auch die Spiegel beispielsweise für einen Hochleistungslaser werden von Dioptic geprüft. Hoffmeister-Kraut wurde jedenfalls zum Einzug in die neue Firmenzentrale eingeladen.
Im anschließenden Rathaus-Gespräch zeigte sich die Landespolitikerin vielseitig interessiert und lösungsorientiert. Roland Kern, Pressesprecher und aus dem Amt für Touristik, Kultur und Kommunikation, schilderte der Ministerin und Tourismusexpertin des Wirtschaftsministeriums, dass sich die grenzübergreifende Tourismusorganisation Bergstraße einen eigenen Destinationsstatus auch in Baden-Württemberg wünscht und sich mit einer Großdestination unter dem Namen „Nördliches Baden-Württemberg“ nur schwer anfreunden kann.
Wirtschaftsförderer Jens Stuhrmann berichtete von einer bereits erfolgreichen Zusammenarbeit bei den Themen der Innenstadtförderung. Und Jürgen Ripplinger schilderte für das Bildungsbüro, dass eine Fortführung der Landesförderung für das Projekt „TEMA“ wirtschaftlich und sozialpolitisch wichtig wäre.
Übrigens steht der nächste Weinheim-Besuch der Wirtschaftsministerin schon in ihrem Terminkalender: das 175-jährige Bestehen der Firma Freudenberg im nächsten Jahr.
Quelle: Stadt Weinheim