Endlich können Menschen, die auf einen sitzenden Transport im Rollstuhl angewiesen sind, in Heidelberg ein Taxi rufen. Bisher waren sie auf Fahr- oder Transportdienste angewiesen. Diese sind zum einen oft teuer, zum anderen sind sie nicht kurzfristig verfügbar und selten zu den gewünschten Zeiten – insbesondere abends, am Wochenende oder an Feiertagen. Das Projekt Rollstuhl-Taxi haben die Kommunale Behindertenbeauftragte Christina Reiß und das Bürger- und Ordnungsamt der Stadt Heidelberg gemeinsam initiiert.
Rollstuhl-Taxi buchen unter Telefon 06221 770022
Die erste Lizenz für das Rollstuhltaxi hat der Anbieter „TLS Transfer & Limousinenservice GmbH“ erhalten. Das Rollstuhl-Taxi kann dort gebucht werden unter Telefon 06221 770022. Das Fahrzeug eignet sich auch für Elektro-Rollstühle. Die Stadt ermittelt derzeit mit einem Gutachten den weiteren Bedarf.
Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner hat das neue Angebot am Donnerstag, 16. Januar 2020, gemeinsam mit der Kommunalen Behindertenbeauftragten Christina Reiß, Carola de Wit vom städtischen Bürger- und Ordnungsamt und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Beirats von Menschen mit Behinderungen (bmb) der Stadt Heidelberg, Czeslaus Mandalka, bei einem Pressetermin auf dem Kornmarkt vorgestellt. Mit dabei waren außerdem Erika Ochoa-Coll und Swen Buro von der „TLS Transfer & Limousinenservice GmbH“, dem Heidelberger Anbieter des Rollstuhl-Taxis.
OB Prof. Würzner: „Gewinn an Lebensqualität für Menschen im Rollstuhl“
„Dies ist eine gute Nachricht für die Menschen in Heidelberg und für die Gäste unserer Stadt: Mit dem Rollstuhltaxi können wir endlich die Teilhabe von Menschen verbessern, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind“, so Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner, „Das neue Angebot ist für diese Menschen ein Gewinn an Lebensqualität. Mit der Firma TLS haben wir einen erfahrenen Anbieter gefunden, der nun eine wichtige Versorgungslücke schließt.“
„Beim Thema Barrierefreiheit lautet die Devise ,Hinkommen, reinkommen, klarkommen‘. Mit dem Rollstuhl-Taxi ist das Hinkommen erfreulicher Weise nun auch für schwer Mobilitätseingeschränkte möglich“, betonte die Kommunale Behindertenbeauftragte Christina Reiß. „Es ist bereits abzusehen, dass ein Fahrzeug den großen Bedarf nicht ausreichend deckt. Das Bürger- und Ordnungsamt arbeitet deshalb aktuell an einem Gutachten, das den grundsätzlichen Taxen-Bedarf ermittelt“, sagte Carola de Wit vom Bürger- und Ordnungsamt.
„Mobilitätseingeschränkte Menschen haben Vorrang bei der Nutzung des Taxis“, erläuterten Erika Ochoa-Coll und Swen Buro vom Anbieter TLS und fügte an: „Wenn aber gerade niemand mit Rollstuhl das Taxi benötigt, werden mit dem Auto auch andere Fahrgäste transportiert. Menschen, die auf den Transport im Rollstuhl angewiesen sind, sollten das Taxi deshalb telefonisch vorbestellen.“
„Wo die Bemühungen, den ÖPNV barrierefrei zu machen, an Grenzen stoßen, sind individuelle Lösungen gefragt, um diese Versorgungslücke zu schließen. Dies gelingt nun seit kurzem mit dem Heidelberger Rollstuhltaxi“, äußerte sich Czeslaus Mandalka vom bmb.