Lücke zwischen den Verdiensten von Frauen und Männern wird nur langsam kleiner – Unbereinigter Verdienstunterschied betrug 2018 noch 21,2 %
Am 18. März 2019 wird wieder zur Teilnahme am Equal Pay Day aufgerufen, dem Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes ergibt sich für einen vollzeitbeschäftigten männlichen Arbeitnehmer in Baden-Württemberg 2018 im Jahresdurchschnitt ein Bruttostundenverdienst (ohne Sonderzahlungen) von 26,08 Euro, für eine Arbeitnehmerin in Vollzeit dagegen nur 20,56 Euro. Das Entgelt für Frauen ist damit im Durchschnitt um 21,2 % geringer als das ihrer männlichen Kollegen. Das sind erste Ergebnisse der Vierteljährlichen Verdiensterhebung, die in den Wirtschaftsbereichen des Produzierenden Gewerbes und im Dienstleistungsbereich bei Betrieben mit in der Regel zehn und mehr Beschäftigten durchgeführt wird. Daten für die Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung werden aus der Personalstandsstatistik mit einbezogen. Eine Bereinigung um branchen-, berufs- und qualifikationsspezifische Einkommensunterschiede ist bei diesem Ergebnis nicht erfolgt, deshalb wird von einem unbereinigten Verdienstunterschied gesprochen.
Die Betrachtung im Zeitverlauf zeigt, dass diese Lücke zwischen den Verdiensten nur langsam kleiner wird: In Baden-Württemberg hat sich bei insgesamt steigenden Löhnen die Lücke zwischen den Geschlechtern in den letzten 10 Jahren um 2,8 Prozentpunkte reduziert. Im Jahr 2008 betrug der Stundenlohn für Frauen in Baden-Württemberg 15,95 Euro und war damit noch um 24 % geringer als der für Männer, die mit 20,98 Euro pro Stunde entlohnt wurden.