Die neue Schulstatistik 2021/22 liegt vor. Die jährlich erscheinende Schulstatistik des Fachbereichs Bildung zeichnet durch die mehrjährige Betrachtung ein detailliertes Bild der kommunalen Schulentwicklung.
„Insbesondere die steigenden Schülerzahlen stellen die die kommunale Schulentwicklungsplanung vor vielfältige Herausforderungen. Die Mannheimer Bevölkerungsprognose 2018 bis 2040 geht von einem Wachstum von 5,7 Prozent bis zum Jahr 2040 aus – ein Trend, der zunächst an den Grundschulen und schließlich zeitverzögert an den weiterführenden Schulen ankommen wird“, führt der Mannheimer Bildungsbürgermeister Dirk Grunert zu der Statistik aus.
Um genügend Schulraum für die steigenden Schüler*innenzahlen an den Grundschulen sicherzustellen, schreiten aktuell die Sanierungsmaßnahmen für Ganztagsschulen am Standort Schiller und Pestalozzi sowie der Neubau einer vierzügigen Ganztagsgrundschule auf der Konversionsfläche Franklin voran. Auf der Konversionsfläche Spinelli ist der Neubau ebenfalls bereits angelaufen, in der Neckarstadt-West ist der Ersatzbau einer vergrößerten Ganztagsgrundschule geplant, für die gerade bei einem Preisgereicht ein Architektenentwurf ausgewählt wurde (https://www.mannheim.de/de/nachrichten/entwurf-fuer-neubau-humboldtschule-steht-fest).
Um auch im weiterführenden Schulbereich genügend Schulraum für die steigenden Schüler*innenzahlen sicherzustellen, sollen bestehende Schulgebäude im Rahmen beabsichtigter Generalsanierungen, bzw. Ersatzbauten zusätzliche Zügigkeiten erhalten. Darüber hinaus ist der Bau einer zusätzlichen Gemeinschaftsschule im Mannheimer Norden geplant, der fehlende Schulplätze im Bereich des längeren gemeinsamen Lernens auffangen kann. Diese Schule soll auch eine gymnasiale Oberstufe der Mannheimer Gemeinschaftsschulen ermöglichen (https://www.mannheim.de/de/nachrichten/weitere-gemeinschaftsschule-fuer-mannheim).
„Die Gemeinschaftsschulen in Mannheim sind eine gut nachgefragte und zunehmend attraktive Schulform für viele Eltern, was die steigenden Schüler*innenzahlen der vergangenen Jahre belegen. Dabei steht die individuelle Förderung der Kinder und Jugendlichen im Zentrum. Die Gemeinschaftsschulen verwirklichten längeres gemeinsames Lernen, Chancengerechtigkeit sowie bestmögliche individuelle Förderung und eröffnen mit einer gymnasialen Oberstufe dann auch den Weg zu allen Schulabschlüssen und schaffen somit die besten Voraussetzungen, um den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen konsequent von ihrer sozialen Herkunft zu entkoppeln“, führt Grunert zu dieser Schulform aus.
Neben diesen langfristig angelegten Maßnahmen wirken sich auch der Ausbau von Ganztagsgrundschulen im Rahmen des Rechtsanspruchs auf ganztägige Betreuung im Grundschulbereich ab 2026, die zunehmende Umsetzung von Inklusion oder die Berufsschulentwicklung auf die Mannheimer Schullandschaft aus. „Es ist unser erklärtes Ziel, den Ganztagsschulausbau weiter zu forcieren. Denn Ganztagsschulen, insbesondere in verbindlicher Form, bieten den Raum, einen kindgerecht rhythmisierten Unterrichtstag zu gestalten und auf die Förderbedarfe der Schüler*innen individuell einzugehen. Inputstunden, selbstständiges Lernen, AGs, Bewegung, Spiel und Pausen werden aufeinander abgestimmt und bieten einen ganzheitlichen Zugang zu Bildung. So ermöglicht der ganztägige Schulbetrieb eine deutlich bessere Förderung der Talente und Begabungen der Kinder“, betont der Bürgermeister.
Aktuell stehen durch weltweite Fluchtbewegungen, durch Kriege wie in der Ukraine die Stadtgesellschaft und damit auch der schulische Bereich vor neuen vielfältigen Herausforderungen. Derzeit kann noch nicht abgeschätzt werden, wie viele Kinder und Jugendliche hier zur Beschulung ankommen und welche sprachlichen Kompetenzen sie mitbringen. Ziel ist es, diese Kinder und Jugendlichen so schnell wie möglich an Mannheimer Schulen zu integrieren und ihnen damit das Recht auf Bildung zu ermöglichen. Der geregelte Schulbesuch schafft Normalität, die den Geflüchteten ein Gefühl der Sicherheit zurückgibt und das Ankommen erleichtert.
„Die jährlich erscheinende Mannheimer Schulstatistik bietet für die Schulentwicklung der Stadt Mannheim eine gute Planungsgrundlage. Als Werkzeug des Bildungsmonitorings bildet die Schulstatistik umfassende Informationen über die Mannheimer Bildungslandschaft ab. Allen Kindern die gleichen Chancen auf eine erfolgreiche Bildungsbiographie zu ermöglichen, ist erklärtes strategisches Ziel der Arbeit der Stadt Mannheim. Mannheim soll Vorbild für Bildungsgerechtigkeit in Deutschland sein – gemeinsam mit den Schulgemeinschaften vor Ort, den Kooperationspartnern und Wegbegleitern ist die Stadt auf einem guten Weg dorthin und verfolgt diesen konsequent weiter“, hebt der Bürgermeister abschließend mit Blick auf die neue Schulstatistik hervor.
Erfreulich seien hierbei insbesondere die Übergangsquoten auf Gymnasien, die gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent gestiegen sind, sowie die Zahl der Schüler*innen ohne Hauptschulabschluss, die mit 7,8 Prozent zwar immer noch zu hoch sei, aber im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte gesunken ist.
Die aktuelle Schulstatistik 2020/21 kann ab sofort auf der Homepage der Stadt Mannheim online eingesehen werden unter:
https://www.mannheim.de/de/bildung-staerken/bildungsplanungschulentwicklung/bildung-in-zahlen/schulstatistik
Quelle: Stadt Mannheim