Mikropfähle für Schutzkasten sind gesetzt
Der erste Abschnitt der Pfeiler-Sanierung an der Alten Brücke ist beendet. Bei den Arbeiten, die im Juni 2020 starteten, wurden Mikropfähle rund um die drei zu sanierenden Pfeiler in die Neckarsohle gesetzt. Diese werden 2021 im weiteren Bauablauf benötigt, um einen Schutzkasten um die betroffenen Pfeiler zu verankern. Dazu werden die Bestandteile des Schutzkastens auf den Boden des Neckars gesetzt und an den Pfählen befestigt. Im Anschluss wird das Flusswasser herausgepumpt. Auf diese Weise kann der Pfeiler im nächsten Jahr komplett trockengelegt werden. Die Pfähle befinden sich unter der Wasseroberfläche und stellen für den Schiffsverkehr kein Hindernis dar.
Zeitgleich wurde im Juni und Juli 2020 mit der Fugensanierung eines Pfeilers begonnen. Von der Neuenheimer Landstraße auf die Alte Brücke kommend ist es der dritte Pfeiler, dessen Fugen ausgebessert wurden. 2021 wird dieser mit einem flexiblen Schüttgutbehälter trockengelegt. Die Schüttgutbehälter stehen dann in zwei Reihen sowie drei Lagen übereinander gestapelt auf der gepflasterten Sohle, die um die Pfeiler vorhanden ist. Die schadhaften Fugen zwischen den Sandsteinen wurden an der südlichen Pfeilerfläche bereits instandgesetzt. Die restlichen Fugen werden 2021 ausgebessert.
Auch wenn an der Alten Brücke vorerst keine Arbeiten mehr zu beobachten sind, wird weitergearbeitet: In der zweiten Jahreshälfte 2020 wird der Schutzkasten hergestellt, der im Frühling 2021 nacheinander an die verschiedenen Pfeiler montiert wird. Dabei kommen besondere Herausforderungen auf die ausführende Firma zu, da die Berufsschifffahrt zwischen den Pfeilern weiterlaufen muss. Aus diesem Grund können die insgesamt vier betroffenen Pfeiler nicht gleichzeitig saniert werden.
Schäden unter der Wasseroberfläche
Hintergrund der Maßnahme ist, dass bei den Bauwerksprüfungen 2008 und 2015 Schäden unterhalb der Wasserlinie erkannt worden sind. Neben Rissen an Pfeilern und fehlenden Stahlklammern wurden 70 Zentimeter tiefe Fugen unter der Wasserlinie festgestellt, die im Laufe der Zeit von der Strömung ausgewaschen worden sind. 2001, 2002, 2006 und 2008 wurden bereits umfassende Sanierungsmaßnahmen ausgeführt.
Die Bauarbeiten für den zweiten Abschnitt sollen voraussichtlich im April 2021 beginnen. Aufgrund der Hochwassergefährdung zwischen Anfang November und Ende März muss die Baustelle planmäßig pausieren.