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Außergewöhnlich warme Witterung erschwert Waldpflege

11. März 2020 | Leitartikel, Metropolregion, Natur & Umwelt, Politik, Wirtschaft

Forstbetrieb leidet in doppelter Hinsicht unter Klimawandel

 

„Frühlingshafte Temperaturen, Regen und von Frost keine Spur“, so lässt sich das Wetter der letzten Monate zusammenfassen. Dass dieser Winter ungewöhnlich warm ist, zeigt auch ein Blick auf die Statistik: es gab im gesamten Winter 2019/20 nur einen einzigen Frosttag, bei dem die Temperatur den ganzen Tag unter 0 Grad Celsius blieb.

Symbolfoto: Buchner/Repro

So mussten in vielen Wäldern die Arbeiten unterbrochen werden: Bäume wurden gefällt, können aber wegen des feuchten Bodens noch nicht an den Waldweg transportiert – „gerückt“ – werden.

 

Folglich sehen viele Bestände unaufgeräumt aus, und auch die Wege, die beim Holzeinschlag in Mitleidenschaft gezogen wurden, können erst nach dem Holzrücken wieder instand gesetzt werden. Hinzu kommen die von Sturm, „Sabine“ und den Folgestürmen der letzten Tage geworfenen Bäume. Gleichzeitig benötigen die Wälder Pflege und viele Ofenbesitzer warten auf ihr Brennholz. In den nächsten Wochen wartet also noch viel Arbeit im Wald und das bedeutet bei diesem feuchten Wetter leider auch Schmutz auf den Wegen und Fahrspuren in den Rückegassen.

 

Der Leiter des Kreisforstamtes im Rhein-Neckar-Kreis, Manfred Robens, bittet deshalb die Waldbesucher um Verständnis: „Wir Förster freuen uns ja über den Regen, weil er dem Wald gut tut. Aber um die Sturmschäden aufzuräumen, die angefangenen Arbeiten zu beenden und den Wald zu pflegen, müssen wir jetzt Wege und Rückegassen befahren – und das leider manchmal bei suboptimalen Bedingungen.“

 

Der warme Winter ist leider nur ein weiteres Anzeichen einer für den Wald sehr schwierigen Entwicklung: Während einerseits die trockenen, heißen Sommer dem Wald großen Schaden zufügen, erschwert die feuchtwarme Winterwitterung die Pflegearbeiten im Winterhalbjahr. „So leidet der Forstbetrieb unter den Folgen des Klimawandels in doppelter Hinsicht“, erläutert Manfred Robens.

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