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Beispielgebende Architektur im Rhein-Neckar-Kreis

10. Februar 2020 | Kultur, Leitartikel, Metropolregion, Politik, Wirtschaft

Preisverleihung des Auszeichnungsverfahrens „Beispielhaftes Bauen 2009 – 2019“

 

Das Foyer des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis in Heidelberg steht aktuell ganz im Zeichen von beispielgebender Architektur im Rhein-Neckar-Kreis. Anlass ist das Auszeichnungsverfahren „Beispielhaftes Bauen 2009 – 2019“, das Bauwerke aus dieser Zeit würdigt, die durch besondere Qualität, Ausstrahlung und baulicher Kreativität hervorstechen. Bei der Preisverleihung am Donnerstag, 30. Januar 2020, die von der Combo des Rhein-Neckar Jazz-Orchesters umrahmt wurde, zeichneten der Stellvertreter des Landrats, Erster Landesbeamter Joachim Bauer, und Carmen Mundorff, Geschäftsführerin für Architektur und Medien der Architektenkammer Baden-Württemberg, die Bauherren, Architekten und Stadtplaner aus, die die Objekte geschaffen haben. Die Schirmherrschaft für dieses Auszeichnungsverfahren hat Landrat Stefan Dallinger übernommen.

 

„Alle zehn Jahre wird es für Bauherrinnen und Bauherrn, Architektinnen und Architekten sowie Stadtplanerinnen und Stadtplaner sowie für die Freundinnen und Freunde von Architektur im Rhein-Neckar-Kreis richtig spannend und interessant“, begrüßte der Stellvertreter des Landrats, Erster Landesbeamter Joachim Bauer, die zahlreichen Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Einen ganz besonderen Gruß richtete er an Landrat a.D. Dr. Jürgen Schütz, der Mitglied der Jury des Auszeichnungsverfahrens war. Neben dem ehemaligen Landrat des Rhein-Neckar-Kreises waren der Leiter des Eigenbetriebs Bau, Vermögen und Informationstechnik, Jürgen Obländer, Wolfgang Sanwald, freier Architekt und Stadtplaner, sowie weitere freie Stadtplaner und Architekten, ein Künstler aus der Region und ein Fotograf und Sport- und Bildjournalist Mitglieder der Jury. Diese hat 19 Objekte mit Vorbildcharakter in den Kategorien Wohnen, Öffentliche Bauten, Industrie- und Gewerbebau, Außengestaltung sowie Bauen im Bestand ausgewählt. „Ich war beeindruckt von der Bandbreite der Objekte. Sie sind Zeugnisse dafür, dass sich alle am Bau Beteiligten in hohem Maße den aktuellen Entwicklungen in der Architektur, in der Baukunst und – heute besonders wichtig – dem schonenden Umgang mit unseren Ressourcen verpflichtet gefühlt haben“, sagte Erster Landesbeamter Joachim Bauer.

 

Insgesamt wurden 71 Arbeiten eingereicht, die den Teilnahmebedingungen entsprachen: 20 Wohnbauten, neun Öffentliche Bauten, zehn Industrie- und Gewerbebauten, 19 Sanierungen und Umbauten, sechs Garten- und Landschaftsanlagen, drei städtebauliche Arbeiten sowie vier Innengestaltungen. Die Jury tagte am 19. und 20. September 2019. Nach mehreren Auswahlrunden kamen insgesamt 30 Arbeiten in die engere Wahl für eine Ortsbesichtigung. In den Schlussberatungen nach der Rundfahrt durch den Rhein-Neckar-Kreis vergab die Jury nach eingehender Diskussion 19 Auszeichnungen für beispielhaftes Bauen.

 

Die Bandbreite der Architektur reicht von der Verbindung Wohnen und Arbeiten, einem Wochenendhaus über Schulen, Kirchen und Gemeindehäusern, Innen- und Außengestaltungen bis hin zu Platzgestaltungen. „Alle diese Objekte haben das Prädikat beispielhaft verdient“, so Joachim Bauer abschließend, der insbesondere der Jury herzlich dankte.

 

Aus der Arbeit der Jury berichtete der Juryvorsitzende Wolfgang Sanwald, freier Architekt und freier Stadtplaner aus Steinheim und Landesvorstand der Architektenkammer Baden-Württemberg. „Die zwei Tage im Rhein-Neckar-Kreis haben viele Eindrücke hinterlassen. In den vergangenen zehn Jahren hat sich in den Städten und Gemeinden hier im Landkreis einiges getan. Wir haben wieder einmal einen architektonischen und baulichen Querschnitt der Region kennen und schätzen gelernt“, freut sich der Juryvorsitzende. Er betonte besonders, dass „wir für unsere natürliche und gebaute Umwelt große Verantwortung tragen, weil diese Komponenten unseren Lebensraum ausmachen.“ Die Jury habe auch unter diesem Gesichtspunkt eine Vorauswahl der Objekte vor Ort besucht, kontrovers diskutiert und schließlich 19 davon prämiert. Er appellierte an alle Anwesenden, „auch künftig an einer qualitativen Gestaltung unserer Umwelt mitzuarbeiten.“

 

„Die prämierten Beiträge sollen gut gestaltete Architektur in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken und weitere Impulse für eine positive Entwicklung der Baukultur geben“, so Carmen Mundorff, die gemeinsam mit Wolfgang Sanwald und Joachim Bauer folgende Arbeiten im Rhein-Neckar-Kreis auszeichnete:

 

  • Arbeiten und Wohnen – Zahnarztpraxis und Wohnhaus in Hockenheim – Baujahr 2016
  • Louise-Otto-Peters-Schule – berufliche Schule in Hockenheim – Baujahr 2017
  • Wentel`scher Hof – mittelalterliche Hofanlage 16. Jahrhundert, Umbau zum Mehrgenerationen-Wohnen in Weinheim – Baujahr 2015
  • Öffentlicher Skulpturen-Garten Alte Villa in Hirschberg a. d. Bergstraße – Baujahr 2019
  • Wohnen in Sankt Leon-Rot – Wohnheim mit Tagesbetreuung – Baujahr 2015
  • Martinsschule – Schule mit Mensa, Sporthalle und Schwimmbad für mehrfach körperbehinderte Kinder und Jugendliche in Ladenburg – Baujahr 2010
  • Sozialer Wohnungsbau Walldorf-Süd – 26 Wohneinheiten in Walldorf – Baujahr 2017
  • WDF 53 – Modulares Bürogebäude – Individualität in Serie in Walldorf – Baujahr 2019
  • Sanierung Ratssaal Walldorf – Baujahr 2016
  • Erweiterung und Umnutzung der Stiftskirche Sunnisheim in Sinsheim zum Kulturzentrum – Baujahr 2011
  • Innenrenovierung Evangelische Stadtkirche Hockenheim – Baujahr 2018
  • Alla-hopp! Anlage in Sinsheim – Baujahr 2016
  • Evangelisches Gemeindehaus in Heddesheim – Baujahr 2015
  • Wochenendhaus „silent rock“ in Bammental – Baujahr 2015
  • Verwaltungsgebäude und Ärztezentrum in Weinheim – Baujahr 2013
  • Instandsetzung und Umnutzung des Rathauses Lützelsachsen in Weinheim – Baujahr 2016
  • Gemeindezentrum Petrusgemeinde in Wiesloch – Baujahr 2016
  • Begegnungsfläche Schlossplatz Schwetzingen – vom Unmöglichen zum bundesweiten Vorbild – Baujahr 2011 bis 2014
  • Mehrfamilienhaus mit innenliegenden Garagen in Walldorf – Baujahr 2016

 

Alle Objekte sind in einer Wanderausstellung zu sehen, die Architektin Aleksandra Gleich, Vorsitzende der Kammergruppe Rhein-Neckar-Kreis, im Rahmen der Veranstaltung eröffnete. Sie freue sich sehr, dass „im Rhein-Neckar-Kreis nicht nur schöne, sondern vor allem gute und somit beispielgebende Bauten ausgezeichnet worden sind.“

 

Die Ausstellung „Beispielhaftes Bauen Rhein-Neckar-Kreis 2009 – 2019“ wird bis zum 27. Februar 2020 im Foyer des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis in Heidelberg, Kurfürsten-Anlage 38 – 40 während der üblichen Öffnungszeiten gezeigt. Der Eintritt ist frei. Fotos der Preisverleihung gibt es auf der Homepage des Rhein-Neckar-Kreises unter www.rhein-neckar-kreis.de. Die prämierten Objekte finden sich auch in der App Architekturführer Baden-Württemberg sowie der Online-Datenbank Beispielhaftes Bauen. Weitere Infos unter www.akbw.de.

 

Bildunterzeile 1: Auch die Stiftskirche Sunnisheim, die unter der Amtszeit von Landrat a.D. Dr. Jürgen Schütz, zum Kulturzentrum des Rhein-Neckar-Kreises umgestaltet wurde, wurde als beispielhaftes Objekt ausgezeichnet.

 

Bildunterzeile 2: „So sehen Sieger aus!“: Die Architekten, Architektinnen, Stadtplanerinnen und Stadtplaner sowie die Bauherrinnen und Bauherrn der 19 ausgezeichneten Objekte im Rhein-Neckar-Kreis freuen sich über die Plaketten und Urkunden „Beispielhaftes Bauen 2009 – 2019“.

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