Der Trend der vergangenen 15 Jahre setzt sich fort: Mannheim wächst. Dies geht aus der aktuellen Bevölkerungsprognose 2040 vor. Ebenso wie bei den letzten Berechnungen aus dem Jahr 2018 wurden die Schätzungen kleinräumig vorgenommen – somit liegen Daten für alle 38 Stadtteile vor. Die Prognose liefert die Grundlage hinsichtlich der Inanspruchnahme von Infrastruktur und des Bedarfs an bestimmten Einrichtungen, die es für die Planung von Wohnungsbau, Kindertagesstätten oder Senioreneinrichtungen, den Nahverkehr sowie Kultureinrichtungen, benötigt. Hierbei wird auch die Altersstruktur der Bevölkerung berücksichtigt. Der Gemeinderat hat beschlossen, den umfangreichen kommunalen Prognosebericht als Datengrundlage für weitere kleinräumige kommunale Fachplanungen zu verwenden.
„Die Prognosen sind erfreulich, denn sie zeigen, dass unsere Stadt für viele Menschen attraktiv ist. Um weiteren Flächenverbrauch zu vermeiden, wollen wir diesem Bevölkerungszuwachs möglichst durch Wohnungsbau in verdichteter Innenentwicklung und besonders auf den Konversionsflächen, unter Berücksichtigung der klimatischen und freiraumplanerischen Gegebenheiten, gerecht werden. Um als Wohnort und Oberzentrum der Metropolregion Rhein-Neckar weiter attraktiv zu bleiben, bedarf es zudem Überlegungen, wie wir nach der vollständigen Entwicklung der Konversionsflächen insbesondere Wohnraum für junge Familien sicherstellen können“, bewertet Baubürgermeister Ralf Eisenhauer die Prognose.
In den nächsten 20 Jahren bis 2040 soll Mannheim um 18.205 Personen bzw. anteilig 5,7 Prozent steigen. Dies liegt leicht unter dem Trend der vergangenen 20 Jahren (+6,9 Prozent von 2001 bis 2020). Ausschlaggebend für das Wachstum sind die Zuzüge von außerhalb in das Stadtgebiet, die den negativen Saldo aus Geburtenzahl und Sterbefällen ausgleichen. In der kleinräumigen Betrachtung fällt auf, dass die Stadtteile sich stark hinsichtlich ihrer erwarteten Bevölkerungsentwicklung unterscheiden: Während 33 Stadtteile ein Einwohnerwachstum zu verzeichnen haben, erwarten die Stadtteile Wallstadt, Feudenheim, Vogelstang, Gartenstadt und Herzogenried einen Rückgang der Bevölkerung. Spitzenreiter im Wachstum ist mit einem Plus von 124,9 Prozent der Stadtteil Franklin dank der Entstehung neuen Wohnraums durch die Konversion der großen Militärfläche. Wohnten auf dem Areal bis 2016 nur rund 500 Menschen (ohne die in Erstaufnahmeeinrichtungen Gemeldeten), so hat sich die Bevölkerung bis Ende 2020 mit insgesamt 3.444 Einwohnerinnen und Einwohnern bereits versiebenfacht. Den Höchststand erreicht Franklin voraussichtlich im Jahr 2026 mit 8.752 Einwohnerinnen und Einwohnern. Da der Stadtteil komplett neu entstanden ist, ist die Berechnung hierfür entsprechend komplex und beispiellos in der deutschen Städtestatistik. Sollte sich der Trend der jährlich wachsenden Zuzüge noch steigern, könnte sogar eine deutlich höhere Einwohnerzahl bis zu knapp 10.000 für Franklin erreicht werden (Prognosevariante Zuzugsanstieg).
Basis dieser kleinräumigen Bevölkerungsprognose ist der mittels Auswertung des Einwohnermelderegisters der Stadt Mannheim gewonnene Einwohnerbestand, der kontinuierlich auf gesamtstädtischer Ebene und in kleinräumiger Gliederung vorliegt. Die Prognose wurde wie bereits 2018 mit Hilfe des von vielen Städten und auch dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg eingesetzten Computerprogramms SIKURS berechnet. Das Programm prognostiziert die zukünftige Bevölkerung in einer Trendfortschreibung, bei der grundsätzlich davon ausgegangen wird, dass sich die Bevölkerungsbewegungen aus der Vergangenheit in strukturell ähnlicher Weise zukünftig fortsetzen werden. Insgesamt wird eine Richtung für die zukünftige Entwicklung angezeigt – ohne Anspruch zu erheben, dass die berechneten Werte mit absoluter Sicherheit auch eintreten.