Die Stadt hat in der Südstadt eine Bienenweide geschaffen. Diese bietet Bienen und anderen Insekten einen Lebensraum. Dazu wurden bienen- und insektenfreundliche Stauden und Gehölze sowie Zwiebelpflanzen als erste Frühlingsboten auf einer Grünfläche an der Ecke Sickingen- und Römerstraße gesetzt. Diese ersetzen die in die Jahre gekommene Bepflanzung. Sonnenhut, Blauraute, Lavendel, Katzenminze, Steinquendel und Thymian teilen sich den Platz mit Glockenblumen, Bergminze, Astern sowie weiteren Stauden und Gehölzen. Gestaltet hat die neue Bienenweide die städtische Projektgruppe zur Aufwertung des öffentlichen Raums.
Neben dem Nahrungsangebot für Bienen und Insekten richtete die Stadt unterschiedliche Nistplätze ein. Je nach Art benötigen Wildbienen unterschiedliche Behausungen. So wurden zwei Bienenhäuschen gebaut, die zum Beispiel Mauerbienen nutzen können. Dazu gibt es Totholz für Holzbienen sowie Sandaufschüttungen für Sandbienen. Diese sind Teil der Bepflanzung. In den Nisthilfen können Wildbienenarten im nächsten Frühjahr neue Brutkammern bauen, Eier legen und somit den Nachwuchs mithilfe des gesammelten Pollens und Nektars aufziehen.
Um dem Schwund der Lebensräume von Wild- und Honigbienen verstärkt entgegenzutreten, hat sich die Stadt Heidelberg 2018 zum Ziel gesetzt, mehr bienenfreundliche Grünflächen zu schaffen. Neue Bienenweiden sind 2020 am Ebertplatz in Ziegelhausen, an der Vangerowstraße und an der Ludwig-Guttmann-Straße entstanden. Zur Schaffung neuer Flächen prüft die Stadt Heidelberg regelmäßig die Konzeption und Pflege eigener Grünflächen.
Zum Hintergrund
Wildbienen spielen eine wichtige Rolle: Viele Wild- und Kulturpflanzen könnten ohne Insekten, die sie bestäuben, nicht existieren. Auch Äpfel und Kirschen gäbe es ohne Bestäubung nur in geringen Mengen. Fast die Hälfte der in Baden-Württemberg vorkommenden Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Wildbienenarten.