Baden-Württemberg: Im Vorjahresvergleich 16,1 % weniger Umschlag, 6,6 % weniger Schiffe
Im Jahr 2018 wurden in baden-württembergischen Häfen sowie an Lösch- und Ladeplätzen insgesamt 27,0 Millionen Tonnen (Mill. t) Güter1 im Binnenschiffsverkehr umgeschlagen – das ist der geringste Wert seit 1960. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sank der Güterumschlag 2018 gegenüber dem Vorjahr um 16,1 % (−5,2 Mill. t). Ausschlaggebend für dieses rückläufige Ergebnis dürften die niedrigen Flusspegel in der zweiten Jahreshälfte gewesen sein. Zum Vergleich: bundesweit wurden in der Binnenschifffahrt 2018 mit 198,0 Mill. t ebenfalls deutlich weniger Güter (−11,1 %) als im Vorjahr befördert.
Auf den insgesamt rund 550 Kilometern Wassernetz, das für die gewerbliche Binnenschifffahrt in Baden-Württemberg nutzbar ist, waren 2018 rund 35 300 Schiffe unterwegs und damit etwa 2 500 Schiffe weniger als im Vorjahr (−6,6 %). Dabei lag der Anteil an Fahrten ohne Ladung unverändert bei rund einem Drittel (29,9 %). Mehr als die Hälfte der Schiffe (52,4 %) fuhr unter niederländischer Flagge, deutsche Schiffe rangierten mit einem Anteil von 38,6 % auf Platz 2.
Die Umschlagbilanzen der größten baden-württembergischen Häfen fielen 2018 durchweg negativ aus. Den stärksten absoluten Rückgang verzeichnete der Hafen Mannheim (−2,2 Mill. t bzw. −22,8 %). Beim Hafen Karlsruhe – nach Mannheim der zweitgrößte Hafen in Baden-Württemberg – nahm der Güterumschlag um 11,2 % ab (−0,8 Mill. t). Prozentual betrachtet wies der Hafen Stuttgart den größten Rückgang auf (−25,0 % bzw. −0,2 Mill. t).
Hinsichtlich der Richtung der Güterströme verzeichnete 2018 einzig der Empfang aus deutschen Häfen mit 4,9 Mill. t einen Zuwachs (+2,1 %). Der Versand in deutsche Häfen ging dagegen um 13,9 % auf 7,3 Mill. t zurück. Der Auslandsempfang, die mit 9,2 Mill. t bedeutendste Verkehrsbeziehung, verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um starke 23,6 %. Ebenfalls negativ entwickelte sich der Versand in ausländische Häfen (−18,5 % auf 5,6 Mill. t). Der Seehafenhinterlandsverkehr, der ausschließlich den Umschlag baden-württembergischer Binnenhäfen mit Seehäfen (deutsche und ausländische) umfasst, verzeichnete einen Rückgang von 10,2 % auf 9,7 Mill. t.
Für fast alle Güterabteilungen verzeichnete die baden-württembergische Binnenschifffahrt 2018 deutliche Rückgänge. Aufwärtsgerichtet entwickelte sich einzig der Umschlag von »Sekundärrohstoffen, Abfällen« mit einem Plus von 5,3 % auf 3,3 Mill. t. Deutlich Rückgänge verzeichnete dagegen die umschlagstärkste Güterabteilung »Erze, Steine und Erden, sonstige Bergbauerzeugnisse«. Hier nahm der Umschlag um 16,2 % auf 7,2 Mill. t ab. Ebenfalls deutlich fiel der Rückgang der nächstgrößeren Güterabteilung »Kokerei- und Mineralölerzeugnisse« mit einem Minus von 20,1 % auf 5,3 Mill. t aus. Der Umschlag von Gefahrgütern reduzierte sich um 22,2 % auf 6,0 Mill. t und damit noch etwas stärker, als der Güterumschlag insgesamt.