OB: Kümmern uns um Bereiche, die das Material am dringendsten brauchen / Dank an Spender aus China
Die Stadt Heidelberg hat in den vergangenen Wochen zahlreiche Kanäle bemüht, um die aktuell so begehrten Schutzmaterialien wie Gesichtsmasken zu bekommen. Nun sind die ersten Lieferungen eingetroffen und werden umgehend verteilt. In erster Linie erhalten Alten- und Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und weitere Dienstleister im Gesundheitssektor das Material. Ausgegeben wird es künftig in einem provisorischen Verteilzentrum, das direkt auf dem Gelände der Heidelberger Berufsfeuerwehr in der Bahnstadt entstanden ist. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Feuerwehr-Chef Heiko Holler haben das Zentrum bei einem Pressetermin am Donnerstag, 9. April, vorgestellt.
„Wir haben im städtischen Krisenstab von vielen Stellen gehört, dass die persönliche Schutzausrüstung für das medizinische und pflegerische Personal immer knapper wird. Wir haben uns daher entschlossen, uns um dieses Problem zu kümmern. Ich bin sehr froh, dass wir nun einige Lieferungen organisieren konnten. Es ist enorm wichtig, dass der ganze Gesundheitssektor gut mit diesen Materialien ausgestattet wird. Corona-Infektionen können bei kranken, alten und pflegebedürftigen Menschen sehr schwer und teilweise tödlich verlaufen. Daher ist es wichtig, dass diese Risikogruppe und alle Beschäftigten, die mit ihr arbeiten, bestens ausgestattet sind“, erklärt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.
Dank an chinesische Freunde und Partner
Als besonders hilfreich haben sich in der Krise Heidelbergs gute Kontakte nach China erwiesen. Am Mittwochabend kam eine Lieferung von 300.000 Mund-Nasen-Schutzmasken in Heidelberg an. Den Kontakt zu dem seriösen Lieferanten vermittelte die Sino German Hi-Tech Park Holding, die seit einigen Jahren ihren Sitz im TechTower (ehemaliger MLP-Turm) auf dem Emmertsgrund hat. Heidelbergs Partnerstadt Hangzhou hat 10.000 Masken des Typs FFP2 zugesagt und bereits verschickt. Bereits in Heidelberg angekommen sind zudem 3.000 Mund-Nasen-Schutzmasken aus dem Pekinger Stadtbezirk Haidian, mit dem Heidelberg ebenfalls freundschaftlich verbunden ist. In der Stadt Guangzhou im Süden Chinas läuft aktuell zudem eine Spendensammlung von Schutzmaterial für Heidelberg.
„Ich bedanke mich ganz herzlich bei unseren chinesischen Freundinnen und Freunden! Die Pandemie hatte in China ihren Ursprung und schwere Auswirkungen. Dennoch haben unsere Partner sofort Hilfe zugesagt. Es ist großartig, dass Solidarität auch international so funktioniert“, erklärte Prof. Würzner. „Mein Dank geht auch an das Land Baden-Württemberg – in Stuttgart arbeiten ebenfalls sehr viele Menschen hart daran, genügend Schutzausrüstung ins Land zu bekommen. Wir haben in den zurückliegenden Wochen auch schon Lieferungen erhalten und umgehend weiterverteilt“, sagte der Oberbürgermeister. Mittelfristig müsse es aber das Ziel sein, unabhängiger von ausländischen Lieferanten zu sein. „Ich führe viele Gespräche mit Unternehmen aus Heidelberg und dem Umland zu diesem Thema. Ich rechne damit, dass in ein bis zwei Monaten die ersten Firmen mit der Produktion von Schutzausrüstung beginnen können“, bekräftigt Würzner.