Kreisforstamt: Das Land stellt auch im Jahr 2022 umfangreiche Förderangebote zur Unterstützung betroffener Waldbesitzender bei der Bewältigung von extremwetterbedingten Waldschäden bereit
Extremwetterereignisse haben den Wäldern in Baden-Württemberg seit 2018 mit Dürre, Sturm und Schädlingen in vielen Regionen stark zugesetzt. Erst das Jahr 2021 brachte mit feuchterer Witterung und ohne nennenswerte Sturmschäden eine leichte Verschnaufpause. In den Wäldern sind im vergangenen Jahr daher weniger Schadholzmengen angefallen als in den Jahren zuvor, allerdings liegt insbesondere der Käferholzanfall immer noch auf hohem Niveau. Das Land stellt im Rahmen der Verwaltungsvorschrift Nachhaltige Waldwirtschaft ein umfangreiches Förderangebot zur Unterstützung von betroffenen Waldbesitzenden bei der Bewältigung der Folgen von Extremwetterereignissen im Wald zur Verfügung, teilt das Kreisforstamt mit.
Das Förderprogramm soll auch im Jahr 2022 fortgeführt werden. Seit kurzem stehen überarbeitete Antragsunterlagen und zusätzliche Informationsmaterialien zu den Förderangeboten zur Verfügung. Diese können im Internet auf dem Förderwegweiser des MLR unter der Rubrik „Forstwirtschaftliche Fördermaßnahmen“ auf der Seite zum Teil F abgerufen werden. Die Seite ist über folgende Internetadresse erreichbar:
Das Kreisforstamt berät interessierte Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer gerne zu den Fördermöglichkeiten. Wichtig: Arbeiten im Wald, wie zum Beispiel das Setzen der Pflanzen, dürfen erst nach der Antragstellung begonnen werden.
Unterstützung der Wiederbewaldung steht im Fokus
Das Förderpaket zur Beseitigung der Folgen von Extremwetterereignissen umfasst auf der einen Seite ein breit aufgestelltes Angebot zur Unterstützung der Waldbesitzenden bei der Aufarbeitung und waldschutzwirksamen Bearbeitung von Schadholz. Dazu gehören Hilfen beim Einschlag des Schadholzes sowie damit kombinierbare Unterstützungsangebote bei der Entrindung oder der Hackung von befallsgefährdetem Holz, die Anlage von Nass- und Trockenlagern sowie der Transport dorthin. Auch für die Suche nach Borkenkäferbefall in gefährdeten Beständen kann eine Förderung abgerufen werden.
Daneben stehen auch attraktive Angebote für die Wiederbewaldung der in den zurückliegenden Jahren im Zuge von Extremwetterereignissen entstandenen Schadflächen bereit. Gerade hier liegt ein Förderschwerpunkt im Jahr 2022. Im Vordergrund steht die gezielte Unterstützung der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bei der Wiederherstellung stabiler, standortsgerechter und klimaanpassungsfähiger Wälder. Neben verschiedenen Naturverjüngungsmaßnahmen kann die Wiederbewaldung durch Pflanzung sowie Maßnahmen der Kultursicherung und der Einsatz von Wuchshüllen bezuschusst werden. Mit Blick auf die bisher gebräuchlichen Wuchshüllen wird zur Plastikvermeidung im Wald empfohlen, auf die zunehmend am Markt verfügbaren Produkte mit vollständiger Abbaubarkeit zurückzugreifen. Im Falle extremer Trockenheit steht zusätzlich ein für das Jahr 2022 aktiviertes Förderangebot zur Bewässerung von gefährdeten Pflanzflächen zur Verfügung.
Für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern steht mit der Förderrichtlinie „Nachhaltige Waldwirtschaft“ eine gute Unterstützung für den Umbau der Wälder bereit. Zukunftsfähige Wiederbewaldungsmaßnahmen müssen konsequent weiterverfolgt werden. Nur so kann es gelingen, den Wald mit all seinen Leistungen für Mensch und Umwelt zu erhalten und damit die vielfältigen Waldfunktionen im Interesse der Allgemeinheit langfristig und in vollem Umfang sicherzustellen, heißt es aus dem Kreisforstamt.
Quelle: Landratsamt RNK