Landesverband Baden-Württemberg des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten gegründet
Am Samstag, den 25. Januar 2025 gründete sich über 90 Jahre nach dem Verbot durch die Nationalsozialisten der Landesverband Baden-Württemberg des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold neu.
Das Reichsbanner wurde 1924 gemeinsam von SPD, Zentrumspartei und der Deutschen Demokratischen Partei gegründet, um die Weimarer Demokratie vor ihren Feinden zu schützen. Der Verband hatte mehrere Millionen Mitglieder und wurde 1933 verboten.
In den vergangenen Jahren erfuhr das Reichsbanner eine Wiederbelebung. Heute ist es in ganz Deutschland wieder aktiv und konnte kürzlich sein 1000. Mitglied begrüßen. Die steigende Zahl an überwiegend jungen Mitgliedern in Baden-Württemberg führte nun zur Gründung eines eigenen Landesverbandes.
Neuer Landesverband im Südwesten: Dr. Birte Könnecke übernimmt Vorsitz
Die neugewählte Vorsitzende Dr. Birte Könnecke aus Sölden begrüßte zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft, darunter Daniel Born, den Vizepräsidenten des Landtags von Baden-Württemberg, sowie die Bundesspitze des Verbandes zum Festakt in den Räumlichkeiten der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Christian Soeder aus Mannheim und Moritz Schmid aus München gewählt, als Schatzmeister des Verbandes fungiert künftig David Hellge aus Heidelberg.
„Nach vielen Jahren Arbeit erfüllt sich heute für mich auch ein ganz persönlicher Wunsch und ich bin dankbar, dass es nun erstmals seit März 1933 wieder Strukturen auf Landesverbandsebene hier bei uns im Südwesten gibt“, sagte Birte Könnecke beim Empfang.
Reichsbanner setzt Zeichen für Demokratie und Freiheit
Sie betonte die Aktualität der Ziele, für die das Reichsbanner seit über 100 Jahren steht: „Demokratisch gewählte Antidemokraten können die Systeme nachhaltig zum Schlechten verändern und wenn man sie lässt, abschaffen. Das Toleranz-Paradoxon ist uns allen hinlänglich bekannt. Demokratie ist eine Pflanze, die Pflege braucht. Und Menschen, die sich aktiv für sie einsetzen. Und es ist viel leichter, sich für sie einzusetzen und sie zu verteidigen, solange es sie noch gibt.“
Dr. Fritz Felgentreu, Bundesvorsitzender des Reichsbanners, war ebenfalls zum Festakt nach Heidelberg gekommen. Er begrüßte die Neugründung ausdrücklich: „Unser jüngster Landesverband im Südwesten steht für Kontinuität im Kampf für Demokratie und Freiheit. Der starke Zulauf hier und in anderen Teilen der Republik zeigt, dass die Botschaft des Reichsbanner nach wie vor aktuell ist und das Engagement für eine offene und demokratische Gesellschaft von vielen Menschen geteilt wird.“
Vor allem mit Erinnerungs- und Bildungsarbeit will der neue Landesverband seinen Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten. Birte Könnecke und ihr Vorstandsteam wollen dabei die zahlreichen Neumitglieder aktiv einbeziehen: „Das Reichsbanner ist heute geprägt von vielen jungen Mitgliedern, die davon überzeugt sind, dass die Demokratie nicht von wenigen, sondern von möglichst allen gelebt und belebt werden muss. Denn Demokratie braucht Demokraten!“
Text: Dr. Birte Könnecke, Landesvorsitzende
Foto: Maximilian Kritter via Pressemitteilung