Hip-Hop und Heidelberg gehören zusammen. Mehr noch: Heidelberg gilt als die Wiege des deutschsprachigen Hip-Hops. Von hier aus wurde die Hip-Hop-Kultur in ganz Deutschland beeinflusst. Seit 2019 ist das Stadtarchiv Heidelberg Sitz des „Heidelberger Hip-Hop-Archivs“. Dessen Herzstück ist Archivmaterial des Deutschrap-Pioniers Frederik Hahn alias „Torch“ – mit exklusivem und bislang unveröffentlichtem Material, darunter zum Beispiel der Drum-Computer, auf dem das wegweisende Album „Blauer Samt“ produziert wurde. Dieses identitätsstiftende Vermächtnis war für die Stadt Heidelberg Anlass, die Aufnahme des Heidelberger Hip-Hop in das „Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes“ der UNESCO zu beantragen.
(zg) Maßgeblich unterstützt hat diesen Antrag Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Die von Torch und der Heidelberger Hip-Hop-Szene gesuchte Verschmelzung von Rap, Philosophie und Literatur inspiriert bis heute Menschen unterschiedlicher Generationen, sozialer Schichten und kultureller Hintergründe. Die Wirkungskraft dieser Szene beeinflusst bis heute maßgeblich die Hip-Hop-Kultur in Heidelberg und darüber hinaus in ganz Deutschland.“
Federführend vorbereitet haben den Antrag Kulturbürgermeister Wolfgang Erichson und Mitarbeitende des Stadtarchivs in enger Kooperation mit Heidelberger Hip-Hop-Akteuren, allen voran Bryan Vit. Als Gutachter konnten mit Prof. Dr. Henry Keazor, Lehrstuhlinhaber am Institut für Europäische Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg, und Joshua Modler, SWR-Musikredakteur, zwei ausgewiesene Experten gewonnen werden. Fristgerecht zum 30. November 2021 wurde der Antrag beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg eingereicht. Der Antrag soll nun mehrere Stationen durchlaufen, etwa bei der Kultusministerkonferenz, ehe die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) darüber entscheidet.