Ampelfreies Rondell unter den TOP 5 in der Kategorie Infrastruktur
Das ampelfreie Rondell in der Schwetzinger Nordstadt gehört zu den TOP 5-Projekten des Deutschen Fahrradpreises in der Kategorie Infrastruktur.
Die Jury hat aus insgesamt 151 Projekten in mehreren Wahlgängen eine Shortlist mit jeweils fünf TOP-Projekten in den drei Kategorien Infrastruktur, Service & Kommunikation und Ehrenamt gewählt. In jeder Kategorie gibt es ein Siegerprojekt, das mit 5.000 Euro prämiert wird.
„Über die Platzierung unter die ersten fünf beim Deutschen Fahrradpreis freuen wir uns sehr, war das ampelfreie Rondell in der Stadt doch viel diskutiert“, so Catrin Nähr, Radverkehrsbeauftragte der Stadt. „Zudem ist es ein Projekt, das aus der Bürgerbeteiligung Mobiles Schwetzingen hervorging, also von Bürgern und Bürgerinnen gewünscht war. Jetzt bringt es eine Verbesserung der Verkehrssituation vor Ort.“
Früher war das Rondell in Schwetzingen geprägt von langen Wartezeiten für alle Verkehrsbeteiligten. Für Radfahrende war es zudem durch Bordsteine schlecht befahrbar, die Verkehrsinseln sehr eng. Ein zügiges Durchfahren des Rondells mit dem Rad war nicht möglich. Ziel der Umgestaltung war ein flüssigerer Verkehrsfluss, weniger Wartezeiten sowie mehr Platz und Sicherheit sowohl für Radfahrer als auch für Fußgänger.
Die Idee, das Rondell umzugestalten, stand schon länger im Raum und wurde 2015 als eines der Verkehrsentwicklungsziele auf dem Bürger-Forum „Mobiles Schwetzingen“ formuliert. Die eigentlichen Umbauarbeiten begannen 2021. In einem ersten Schritt wurde die Querspange aus Richtung Mannheimer Landstraße/Brühl kommend in die Walther-Rathenau-Straße komplett für den Verkehr gesperrt. Im zweiten Schritt fanden die Tiefbauarbeiten statt. Dabei wurden Kantensteine versetzt, Asphaltteilflächen erneuert und die Fußgängerampeln als Bedarfsampeln eingerichtet. Im Kreisel selbst wurde eine der Fahrspuren als Fahrradspur markiert. Für eine zusätzliche Entschleunigung des motorisierten Verkehrs sorgen Straßenmarkierungsknöpfe, die entlang der markierten Flächen angebracht wurden.
Als Modellversuch ist das Rondell einzigartig in Deutschland. Ursprünglich für zwei Jahre eingerichtet, konnte die Stadt Schwetzingen eine Verlängerung bis zum 30.06.2024 erreichen. „Bis dahin muss ein Erfahrungsbericht erstellt und beim Regierungspräsidium Karlsruhe vorgelegt werden“, so Kai Schemenauer, Leiter des städtischen Bauamts. „Darauf aufbauend wird dann die Entscheidung getroffen, ob das Rondell in seiner derzeitigen Form unbefristet bestehen bleibt.“
Finanziert wurde das Projekt durch die Stadt Schwetzingen, das Landratsamt Rhein-Neckar und das Verkehrsministerium Baden-Württemberg.
Quelle: Stadt Schwetzingen