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Die Schriesheimer Winzergenossenschaft nimmt bei der Badischen Weinprämierung auch in diesem Jahr den Spitzenplatz im Bereich Badische Bergstraße ein  –  zum 15. Mal

16. November 2019 | Gesellschaft, Leitartikel, Metropolregion

33 Goldene führen zum Ehrenpreis 

Schriesheim/Offenburg. Es ist zumindest ein kleines Jubiläum:  Zum Sage und Schreibe 15. Mal (in 16 Jahren) hat die Schriesheimer Winzergenossenschaft  in diesem Jahr  bei der Badischen Gebietsweinprämierung in Offenburg den Ehrenpreis für den Bereich Badische Bergstraße zugesprochen bekommen – die Schriesheimer Winzer stehen in Badens Norden  also wieder einmal ganz oben: sie sind eine Klasse für sich. Genossenschafts-Geschäftsführer Harald Weiss, der den Preis  am Donnerstag, 7. November, in Offenburg entgegennahm, wertete die erneute Auszeichnung als „Belohnung für Kontinuität und die ständige Qualitätsentwicklung unserer Winzer“. Denn die Grundlagen für guten Wein, so Weiss, „werden im Weinberg gelegt“.

Die Winzergenossenschaft, die ihren Sitz im historischen Ambiente mitten in der Schriesheimer Altstadt hat, verdient sich den neuerlichen Ehrenpreis mit einem Füllhorn an Goldmedaillen: 30 Weine bekommen die blinkende Medaille um den Hals,  desweiteren gibt es fünf  Silbermedaillen, außerdem dreimal Gold für Sekte.

Das zeigt, wie groß die Vielfalt der prämierten Produkte aus der Weinstadt ist, was  auch der Philosophie der traditionsreichen Winzergenossenschaft entspricht, die möglichst vielen Menschen den Zugang zum Weingenuss verschaffen will. „Wir machen alle Weine so gut, wie es geht, egal, was sie später kosten“, erklärt Weiss, „der Kunde hat ein Recht auf die beste Qualität, ob er einen großen oder kleinen Geldbeutel hat“.  Er gibt auch gerne zu, dass dies mit dem 2018er-Jahrgang leichter zu schaffen war als sonst; es war ein Ausnahmejahr.

Deshalb ist er auf die große Bandbreite der „vergoldeten“ Weine besonders stolz: Die höchste Auszeichnung hat sich sowohl ein 2018er-Rivaner verdient, der leicht und fruchtig einfach nur gute Stimmung verströmt – und im Weinladen gegenüber des Zehntkellers für 4.20 Euro mitzunehmen ist. Andererseits wurden auch die „Schwergewichte“ der Genossenschaft wieder mit Gold behängt: Zum Beispiel die Chardonnay-Spätlese aus dem Jahr 2017, die nach reifen Äpfeln und Birnen riecht, dann aber ganz erstaunlich frisch und lebendig durch die Kehle rinnt (Ladenpreis 9.50 Euro). Oder die konzentrierte Spätburgunder Rotwein-Selektion, die an Sauerkirschlikör und Vanille erinnert, opulent wie eine Schwarzwälder Kirschtorte (14.90 Euro). Ebenso die nach Rosenblüten duftende Gewürztraminer-Spätlese (8.90 Euro). Das sind die „Granaten“ im Regal. Der Winter mit Kaminfeuer kann kommen: Alle Rotweine aus dem aktuellen Sortiment, die zur Prämierung angestellt waren, bekamen eine Goldmedaille – Spätburgunder, St. Laurent und Dornfelder. Rotgoldene Zeiten an der Bergstraße!

Immer spannender werden die Riesling-Weine aus Schriesheim, die seit der Rebflurbereinigung vor einigen Jahren und mit der Postkarten-Lage Schlossberg (unter der Strahlenburg) einen Vormarsch antreten: Vier Goldmedaillen sind hier vergeben worden. Und alle Gold-Weine liegen bei einem Ladenpreis unter 8 Euro. Aufgegangen ist der Plan der Genossenschaft, die modernen Sorten Chardonnay und Sauvignon Blanc zusätzlich zur Exklusiv-Serie  nun auch im süffigen Gute-Laune-Stil auszubauen. Beide 18er-Vertreter (jeweils 6.50 Euro) haben auf Anhieb Gold geholt. Allerdings wissen außer  der Jury auch die Kunden, was gut ist: Beide Weine sind fast ausgetrunken.

Mit dem Ehrenpreis befindet sich die Winzergenossenschaft auch dieses Jahr wieder in guter Gesellschaft solcher „Hochkaräter“ wie dem Winzerverein Hagnau (Bereich Bodensee), dem Weingut Andreas Laible aus der Ortenau  oder dem Sasbacher Winzerkeller am Kaiserstuhl.  Überhaupt ist die Winzergenossenschaft auch zu Zeiten ihres 15. Titels in der Metropolregion Rhein-Neckar ein Aushängeschild des Badischen Weins: Auch beim kulinarischen Kult-Varieté „Palazzo“ stehen Schriesheimer Weine auf der Karte.

Und der 19er-Jahrgang entwickelt sich auch schon vielversprechend, er wird im Verhältnis zum Ausnahmejahr 2018 etwas leichtere Weine hervorbringen, aber das Leben ist ja schwer genug.

 

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