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Die Summe seiner Bäume…. Der internationale Tag der Wälder am 21. März 2020 fand wenige mediale Beachtung Unsere gesamte Gesellschaft steht derzeit vor absolut herausfordernden Aufgaben. Auch abseits der Corona-Pandemie sind gesellschaftlich wichtige und zukunftsrelevante Entscheidungen zu fällen und umzusetzen. Ursprünglich hatte ForstBW, seit 1.1.2020 größter Waldbesitzer Baden-Württembergs, landesweit Pflanzaktionen unter Mithilfe der Bevölkerung initiieren wollen: die durch Trockensommer, Borkenkäfer und Stürme entstandenen Kahlflächen in unseren Wäldern müssen teilweise wieder aufgeforstet werden. Staatliche Forstwirte unterbrechen in den kommenden Wochen die Aufarbeitung des Sturmholzes, um junge Bäume zu pflanzen. Das Zeitfenster dafür ist kurz: zwischen dem Auftauen der Böden und dem Austreiben der Jungpflanzen müssen diese in die Erde, damit ein Anwachsen gut gelingt. In diesem Frühjahr werden allein im Forstbezirk Odenwald gut 15.500 Bäume zwölf verschiedener Arten gesetzt. Douglasien, Eichen und Lärchen sollen neben anderen Baumarten helfen, unsere Wälder klimastabiler zu machen. „Unsere moderne Waldwirtschaft im Land setzt auf artenreiche und gut strukturierte Mischwälder. Waldbesitzer und Forstleute arbeiten schon heute an den Wäldern der Zukunft. Dabei wird die Vielfalt von waldtypischen Arten gestärkt und die Wälder fit für den Klimawandel gemacht“, betonte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am 20. März in Stuttgart. Was heißt überhaupt „klimastabiler Wald“? Angestrebt wird ein Wald, in dem auch in Zukunft noch Bäume wachsen, die mit dem künftigen Klima klarkommen. Baumarten also, die mehr Trockenheit ertragen und weniger anfällig sind für Borkenkäfer oder schädliche Pilze. „Vielfalt streut das Risiko“ ist eine der Maßgaben. Wenn verschiedene Baumarten in einem Wald wachsen, dann steigt die Chance, dass Arten dabei sind, die auch in einer unsicheren Klimazukunft bestehen. Der hiesige Forstbezirk setzt nach wie vor vor allem auf den Einsatz heimischer Baumarten. Exoten wie Tulpenbäume kommen nur in besonderen Fällen zum Einsatz. Revierleiter Rüdiger Dehn plant in seinem Forstrevier Neckarberg Testanbauten mit je 100 Tulpenbäumen bzw. Hemlocktannen. Damit führt er die Tradition seines Reviervorgängers fort. Das Wissen über das Wuchsverhalten und die Integrationsmöglichkeiten fremder Baumarten in unsere heimischen Waldgesellschaften ist in vielen Fällen sehr begrenzt. Durch dokumentierte Probeanbauten erhoffen sich Wissenschaftler und Forstpraktiker wichtige Erkenntnisse für den Waldbau der Zukunft. Dies aber braucht mehrere Jahrzehnte Zeit, weswegen die Forstwirtschaft gegenwärtig auf eine breite Palette an Maßnahmen zur weiteren Stabilisierung unserer Wälder zurückgreift. Denn der Wald ist wesentlich mehr als die Summe seiner Bäume. „Am Tag des Waldes wird auf die vielfältigen Funktionen der Wälder für die Gesellschaft aufmerksam gemacht. Unser Wald ist Rohstofflieferant, Klimaschützer, Erholungsstätte für die Menschen und Rückzugsort für viele Tier- und Pflanzenarten. Wälder sorgen für gute Luft und sauberes Wasser“, sagte der Minister mit Blick auf den 21. März. Im Augenblick ist der Wald wohl vor allem Eines: der ideale Aufenthaltsort für uns, um die gegenwärtig geltenden Ausgangsbeschränkungen auszugleichen.

3. April 2020 | Leitartikel, Metropolregion, Natur & Umwelt

Die Summe seiner Bäume….

Der internationale Tag der Wälder am 21. März 2020 fand wenige mediale Beachtung

 

Unsere gesamte Gesellschaft steht derzeit vor absolut herausfordernden Aufgaben. Auch abseits der Corona-Pandemie sind gesellschaftlich wichtige und zukunftsrelevante Entscheidungen zu fällen und umzusetzen.

Ursprünglich hatte ForstBW, seit 1.1.2020 größter Waldbesitzer Baden-Württembergs, landesweit Pflanzaktionen unter Mithilfe der Bevölkerung initiieren wollen: die durch Trockensommer, Borkenkäfer und Stürme entstandenen Kahlflächen in unseren Wäldern müssen teilweise wieder aufgeforstet werden. Staatliche Forstwirte unterbrechen in den kommenden Wochen die Aufarbeitung des Sturmholzes, um junge Bäume zu pflanzen. Das Zeitfenster dafür ist kurz: zwischen dem Auftauen der Böden und dem Austreiben der Jungpflanzen müssen diese in die Erde, damit ein Anwachsen gut gelingt.

In diesem Frühjahr werden allein im Forstbezirk Odenwald gut 15.500 Bäume zwölf verschiedener Arten gesetzt. Douglasien, Eichen und Lärchen sollen neben anderen Baumarten helfen, unsere Wälder klimastabiler zu machen. „Unsere moderne Waldwirtschaft im Land setzt auf artenreiche und gut strukturierte Mischwälder. Waldbesitzer und Forstleute arbeiten schon heute an den Wäldern der Zukunft. Dabei wird die Vielfalt von waldtypischen Arten gestärkt und die Wälder fit für den Klimawandel gemacht“, betonte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am 20. März in Stuttgart.

Was heißt überhaupt „klimastabiler Wald“?  Angestrebt wird ein Wald, in dem auch in Zukunft noch Bäume wachsen, die mit dem künftigen Klima klarkommen. Baumarten also, die mehr Trockenheit ertragen und weniger anfällig sind für Borkenkäfer oder schädliche Pilze. „Vielfalt streut das Risiko“ ist eine der Maßgaben. Wenn verschiedene Baumarten in einem Wald wachsen, dann steigt die Chance, dass Arten dabei sind, die auch in einer unsicheren Klimazukunft bestehen.

Der hiesige Forstbezirk setzt nach wie vor vor allem auf den Einsatz heimischer Baumarten. Exoten wie Tulpenbäume kommen nur in besonderen Fällen zum Einsatz. Revierleiter Rüdiger Dehn plant in seinem Forstrevier Neckarberg Testanbauten mit je 100 Tulpenbäumen bzw. Hemlocktannen. Damit führt er die Tradition seines Reviervorgängers fort.

Das Wissen über das Wuchsverhalten und die Integrationsmöglichkeiten fremder Baumarten in unsere heimischen Waldgesellschaften ist in vielen Fällen sehr begrenzt. Durch dokumentierte Probeanbauten erhoffen sich Wissenschaftler und Forstpraktiker wichtige Erkenntnisse für den Waldbau der Zukunft. Dies aber braucht mehrere Jahrzehnte Zeit, weswegen die Forstwirtschaft gegenwärtig auf eine breite Palette an Maßnahmen zur weiteren Stabilisierung unserer Wälder zurückgreift.

Denn der Wald ist wesentlich mehr als die Summe seiner Bäume. „Am Tag des Waldes wird auf die vielfältigen Funktionen der Wälder für die Gesellschaft aufmerksam gemacht. Unser Wald ist Rohstofflieferant, Klimaschützer, Erholungsstätte für die Menschen und Rückzugsort für viele Tier- und Pflanzenarten. Wälder sorgen für gute Luft und sauberes Wasser“, sagte der Minister mit Blick auf den 21. März.

Im Augenblick ist der Wald wohl vor allem Eines: der ideale Aufenthaltsort für uns, um die gegenwärtig geltenden Ausgangsbeschränkungen auszugleichen.

 

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