Baden-Württemberg: Bruttoentgelte im Dienstleistungsbereich stiegen stärker als im Produzierenden Gewerbe
Der Bruttomonatsverdienst eines Vollzeitbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich betrug im Land Baden-Württemberg nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes im 3. Quartal 2019 im Durchschnitt 4 279 Euro (ohne Sonderzahlungen). Dies entspricht einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 25,21 Euro und bedeutet einen neuerlichen Verdienstanstieg gegenüber dem vorangegangenen Quartal (25,03 Euro) wie auch zum Vorjahreszeitraum (24,61 Euro).
Ein männlicher Vollzeittätiger kam dabei im Berichtszeitraum durchschnittlich auf 26,74 Euro Brutto pro Stunde, während eine Arbeitnehmerin im Schnitt nur 21,39 Euro pro Arbeitsstunde erhielt. Ihr Bruttostundenverdienst lag somit 20 % unter dem eines männlichen Kollegen. Trotz der weiterhin großen Diskrepanz lässt sich daraus ablesen, dass sich die Verdienste von Vollzeit arbeitenden Frauen und Männern abermals leicht angenähert haben. So belief sich die Verdienstdifferenz im Vorjahresquartal noch auf −20,8 % zu Ungunsten der weiblichen Beschäftigten. Zu berücksichtigen ist, dass eine Bereinigung um branchen-, berufs- oder qualifikationsspezifische Gehaltsunterschiede hierbei nicht erfolgt ist.
Die Daten aus der Vierteljährlichen Verdiensterhebung geben, neben dem Insgesamt-Ergebnis, zudem auch Einblick in die Verdienstunterschiede in den verschiedenen Branchen.
Eine Gegenüberstellung des Dienstleistungsbereichs mit dem Produzierenden Gewerbe zeigte, dass der Bruttomonatslohn ohne Sonderzahlungen im Produzierenden Gewerbe mit 4 464 Euro im 3. Quartal 2019 erneut deutlich höher lag als bei Beschäftigten im Dienstleistungssektor, die durchschnittlich 4 117 Euro Brutto verdienten. Allerdings war der Anstieg beim Bruttomonatslohn sowohl gegenüber dem 2. Quartal 2019 als auch dem Vorjahresquartal im Dienstleistungsbereich mit 1,4 % bzw. 3,7 % um einiges höher als im Produzierenden Gewerbe mit einem Plus von 0,1 % zum Vorquartal bzw. 0,7 % gegenüber dem 3. Quartal 2018. Dadurch lässt sich auch hier beim Vergleich mit dem Vorquartal sowie dem Vorjahresquartal eine gewisse Tendenz zur Verdienstannäherung der beiden Wirtschaftsbereiche beobachten. So brachten Vollzeittätige im Dienstleistungssektor im 3. Quartal 2018 durchschnittlich 10,5 % (466 Euro) weniger Geld nach Hause als Arbeitnehmende im Produzierenden Gewerbe, im 2. Quartal 2019 waren es 8,9 % (396 Euro) weniger und aktuell beträgt die Differenz 7,8 % (347 Euro).