„Die Arbeit im Gemeinderat ist eine außerordentlich anspruchsvolle ehrenamtliche Tätigkeit. Deshalb wollen wir das jahrelange verantwortungsvolle Engagement mit einer neuen Auszeichnung, der Ratsmedaille würdigen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz im Rahmen seiner Grußworte bei der Ehrung von Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern in der Kunsthalle Mannheim.
Der OB betonte, wie wichtig die Wertschätzung in der Gesellschaft für das politische Engagement sei. Er verwies dabei auf die Ausführungen der diesjährigen Heinrich-Böll-Preisträgerin Juli Zeh, in ihrer Rede zur Preisverleihung. Sie sagte, dass es eine Verachtung der Politik aus der Mitte der Gesellschaft heraus gebe. Eine Zeitlang könne die Demokratie diese Verachtung noch verkraften mit dem Schwung, den sie in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts habe aufnehmen können. Ewig werde das nicht so weitergehen. „Die Wertschätzung politischen Engagements ist heute wichtiger denn je. Es muss aber auch Qualität geliefert werden. Sie haben sich dieser Verantwortung mit großem Einsatz gestellt“, so der Oberbürgermeister. Dazu stellte der OB auch einige statistische Daten vor: Der Gemeinderat habe 49 Mal getagt, womit circa 152 Stunden gemeinsame Tagungszeit zusammenkämen.
Im Anschluss an seine Rede überreichte der Oberbürgermeister die Ratsmedaille in Gold an Dr. Jens Kirsch, Konrad Schlichter und Carsten Südmersen. (In Abwesenheit an Marianne Bade). Mit der silbernen Ratsmedaille wurden Joachim Horner und Dr. Adelheid Weiss geehrt und die Ratsmedaille in Bronze erhielten Roland Geörg, Prof. Dr. Heidrun Kämper, Nazan Kapan, Bernd Kupfer, Helmut Lambert, Peter Pfanz-Sponagel, Steffen Ratzel, Dr. Gerhard Schäffner, Dr. Boris Weirauch und Eberhard Will. (In Abwesenheit an Wolfgang Pföhler und Rebekka Schmitt-Illert).
Zudem erhielten die ehemaligen Abgeordneten Helen Heberer und in Abwesenheit – Prof. Dr. Egon Jüttner, Stefan Rebmann, Dr. Gerhard Schick, Michael Schlecht und Peter Simon eine Dankesurkunde, ebenso wie Altstadtrat Petar Drakul und in Abwesenheit die Altstadträtinnen Gökay Akbulut, Isabel Dehmelt und Nuran Tayanc. Auch die ehemaligen Migrationsbeiräte erhielten eine Urkunde: Kadri Akpaki Abdou, Maryam Azam, Fatih Ekinci, Maria Fix, Armi Korja-Mayer, Tefik Ramadani, und Anouk Esther Zabal sowie in Abwesenheit Danyel Atalay, Türkan Celik, Irina Fitz, Jonka Hristova, Ebu Bekir Selçuk und Cem Yalçınkaya.
Im Rahmen eines Vortrags stellte Professor Dr. Marc Debus, Direktor des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung, Daten und Fakten zum Thema „Vertrauen und Partizipation als Grundlagen für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ vor. Für die musikalische Umrahmung der Mandatsträgerverabschiedung sorgten die Twiolins.
Die Ratsmedaille wird in drei Stufen – Gold, Silber und Bronze – an die Stadträtinnen und Stadträte verliehen, die während der abgelaufenen Amtszeit aus dem Gemeinderat ausgeschieden sind, beziehungsweise nach erfolgter Neuwahl dem Gremium nicht mehr angehören.
Die Ratsmedaille in Bronze wird an Gemeinderatsmitglieder verliehen, die mindestens eine volle Amtszeit absolviert haben (mindestens fünf Jahre). Die Ratsmedaille in Silber geht an Gemeinderatsmitglieder mit mindestens drei vollen Amtszeiten (mindestens 15 Jahre). Die goldene Ratsmedaille können Stadträtinnen und Stadträte erhalten, die mindestens fünf volle Amtszeiten, also mindestens 25 Jahre lang im Gemeinderat der Stadt Mannheim waren. Bei einem Wiedereintritt in den Gemeinderat werden frühere Amtszeiten angerechnet. Liegen besondere Voraussetzungen vor, wie zum Beispiel die Übernahme des Fraktionsvorsitzes, dann kann auch eine höhere Stufe der Ratsmedaille oder eine andere höherwertige Würdigung verliehen werden.