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Ein Jahr Corona-Hotline: Am 27. Januar 2020 hat das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises die zentrale Rufnummer 06221/522-1881 eingerichtet…

25. Januar 2021 | Gesellschaft, Leitartikel, Metropolregion, Politik

… unter der die Mitarbeitenden mehr als 120 000 Anrufe beantwortet haben

Über 120 000 Anrufe insgesamt, bis zu 2000 pro Tag, zeitweise Erreichbarkeiten von 7.30 Uhr bis 21 Uhr und ein Zweischichtbetrieb mit bis zu 13 Mitarbeitenden pro Schicht: Das sind die zusammengefassten Zahlen der Corona-Hotline, die das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises am 27. Januar 2020, also vor genau einem Jahr, eingerichtet hat und damit seinerzeit bundesweit eine Vorreiterrolle einnahm.

Auf den ersten „Geburtstag“, also das einjährige Bestehen, hätten die Beteiligten und Verantwortlichen sicherlich gerne verzichtet, doch nach wie vor ist die inzwischen in der Region bekannte Telefonnummer 06221/522-1881 ein unverzichtbarer Baustein im Kampf gegen die Corona-Pandemie. „Damals hatte noch niemand eine Vorstellung davon, wie die weitere Entwicklung laufen würde. Am ersten Tag verzeichneten wir gerade einmal 15 Anrufe zum Thema Coronavirus“, erinnert sich Dr. Marcus Steinemann, der zusammen mit Dr. Daniela Bauke für den Betrieb und die fachliche Leitung der Corona-Hotline verantwortlich ist. Diese ist schon seit März eine eigene Stabsstelle im Gesundheitsamt. Die Schichteinteilung der mittlerweile mehr als 100 Hotline-Mitarbeitenden wird dabei durch das Haupt- und Personalamt gestemmt.

Kleiner Rückblick: Insbesondere für Heidelberg als internationale Studentenstadt gab es schon im Januar 2020 für viele Einreisende den Bedarf nach einer Testung auf das Virus, das damals noch 2019-nCoV genannt wurde. Vor allem der erste bestätigte Corona-Fall in Deutschland führte zu einem gestiegenen Bedarf in der Bevölkerung, Informationen über das Virus zu erhalten. Im Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist, wurde daher kurzerhand die bestehende Rufnummer für den Themenbereich „Ortshygiene“ in die Corona-Hotline umgewandelt. Die ersten Testungen auf das Virus wurden im Tropenmedizinischen Institut in der Uniklinik Heidelberg durchgeführt. Die Testkriterien wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hotline überprüft. Sofern diese zutrafen, erhielten die Anrufenden einen tagesaktuellen Code und konnten sich somit testen lassen.

Die Zahl der Anrufe in der Hotline wuchs im Februar fast täglich und spätestens seit dem 27. Februar, als im Rhein-Neckar-Kreis der erste bestätigte Covid-19-Fall vorlag, stieg die Zahl sowohl der Anrufe als auch der Mitarbeitenden rasant an. Höhepunkt war die Woche vom 16. bis 22. März mit rund 10 000 Anrufen. „Wir vergeben nicht nur Testtickets für unsere Corona-Test-Center. Aus allen Teilen der Bevölkerung und aus nahezu allen Berufsgruppen erreichen uns Fragen zu speziellen Situationen, die wir entweder selbst beantworten oder an die zuständigen Stellen weiterleiten“, klärt Dr. Daniela Bauke über die anspruchsvolle und oft stressige Arbeit auf.
Denn hinter vielen Anrufen verstecken sich menschliche Schicksale oder manchmal auch kleine persönliche Dramen, sodass seitens der Mitarbeitenden der Corona-Hotline oft das gewisse Fingerspitzengefühl nötig ist. Unterstützung bekam das Gesundheitsamt über das Jahr hinweg durch Mitarbeitende anderer Ämter des Landratsamtes und der Stadt Heidelberg sowie durch Studierende. „Der Zwei-Schicht-Betrieb in der Corona-Hotline mit Arbeitszeiten am Abend und am Wochenende erfordert für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen hohen Einsatz mit Einschnitten in das Privatleben, wofür ich ihnen ebenso wie allen Mitarbeitenden im Gesundheitsamt in dieser besonderen Situation ganz herzlich danke“, sagt Landrat Stefan Dallinger.

Bildquelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

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