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Ein Jahr „fips“ – eine Zwischenbilanz

6. Mai 2022 | Leitartikel, Mannheim


Am 1. März 2021 hat „fips“, der flexible individuelle Personenshuttle der rnv, seinen Betrieb aufgenommen. Seit etwas mehr als einem Jahr bringen die Kleinbusse die Menschen in zahlreichen Mannheimer Stadtteilen direkt von ihrer Haustür an ihr Wunschziel und wieder zurück. Christian Specht, Erster Bürgermeister und ÖPNV-Dezernent der Stadt Mannheim, sowie Christian Volz, Kaufmännischer Geschäftsführer der rnv, zogen am fips-Stand der rnv auf dem Mannheimer Maimarkt eine Zwischenbilanz des Projektes.

„Mit fips haben wir eine Lösung gefunden, um die sogenannte ‚letzte Meile‘ zwischen den Haustüren der Menschen und den Haltestellen des klassischen ÖPNV zu schließen und außerdem die Tangentialverbindungen in den äußeren Mannheimer Stadtteilen zu verbessern“, berichtet Christian Specht, Erster Bürgermeister und ÖPNV-Dezernent der Stadt Mannheim. „Wir stellen fest, dass fips bei den Fahrgästen sehr gut ankommt. Im ersten Monat hatten wir etwa 200 Fahrgäste. Nun sind wir bei über 3.000 Fahrgästen pro Monat, die unseren umweltfreundlichen, mit grünem Strom geladenen Shuttle nutzen. Das ist eine super Tendenz und ich bin zuversichtlich, dass mittelfristig auch bis zu 6.000 Fahrgäste im Monat möglich sind.“ Dies wäre aus Sicht von Specht auch notwendig: „So attraktiv das Projekt für die einzelnen Fahrgäste auch ist: am Ende muss es auch wirtschaftlich und finanzierbar sein.“
Während der Pandemie kam den kleinen Elektrobussen eine weitere wichtige Aufgabe zu, denn fips hat sich auch für das Mannheimer Impfzentrum als äußerst flexibles und kundenfreundliches Verkehrsmittel erwiesen.

Auch Christian Volz, Kaufmännischer Geschäftsführer der rnv, ist davon überzeugt, mit fips auf dem richtigen Weg zu sein. „Innovation entsteht nicht allein durch den Einsatz neuer Technologien, sondern deren intelligente Anwendung. Bei fips werden die individuellen Ziele und Fahrtwünsche von Einzelpersonen durch die App und die zugrundeliegende Software zu einem effizienten gemeinsamen Fahrweg gebündelt. Damit vereint fips die Vorzüge des Individualverkehrs mit denen des ÖPNV“, so Volz. Auch ein weiterer Aspekt ist Volz wichtig. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, die komplette Wertschöpfungskette selbst in der Hand zu haben und das Angebot unter anderem mit eigenen Fahrerinnen und Fahrern zu erbringen. Dies ermöglicht einen schnellen Erkenntnisgewinn aus diesem neuen Geschäftsfeld, das hebt Synergieeffekte zum Regelbetrieb und schafft nicht zuletzt gute tarifvertragliche Arbeitsbedingungen für das eigene Personal. Aufgrund des Erfolges von fips in Mannheim wollen wir auch in Ludwigshafen und Heidelberg mit einem entsprechenden Angebot an den Start gehen.“

Bis Ende März 2022 wurden insgesamt 23.000 Menschen mit fips befördert und dabei etwa 85.000 Personenkilometer emissionsfrei zurückgelegt. Gesamtkosten des Projekts, wozu unter anderem die Beschaffung der 15 Mercedes-Benz Elektrokleinbusse von Typ eVito gehört, beliefen sich in diesem Zeitraum auf etwa 4 Mio. Euro. Aktuell steuern Bund und Land gut 1,8 Mio. Euro zu dem auf drei Jahre begrenzten Modellprojekt bei. Anschließend soll entschieden werden, ob fips langfristig wirtschaftlich realisierbar ist.

Großes Bediengebiet

Das Bediengebiet von fips wurde in den letzten Monaten mehrfach ausgeweitet. fips bedient täglich in der Zeit von 5 Uhr bis 24 Uhr im Mannheimer Süden die Stadtteile Neckarau, Lindenhof, Almenhof, Niederfeld, Casterfeld, Mallau und Pfingstberg.
Im Mannheimer Norden steht fips ebenfalls täglich in der Zeit von 5 Uhr bis 24 Uhr in den Stadtteilen Blumenau, Gartenstadt, Sandhofen, Scharhof, Schönau, Waldhof, Franklin, Käfertal, Luzenberg, Straßenheim, Taylor und Vogelstang zur Verfügung. Zudem ist fips in den Abendstunden von 20 Uhr bis 24 Uhr auch in Seckenheim unterwegs.
Ab Juli 2022 fährt fips im Mannheimer Süden auch nach Rheinau und Rheinau Hafen.

So funktioniert „fips“

Die Elektrofahrzeuge dienen als komfortable Ergänzung zu den Bus- und Bahnlinien der rnv, zum Beispiel für Fahrten von der Haltestelle nach Hause oder als direkte Verbindung auf kürzeren Strecken im Quartier. Dabei werden die Fahrtwünsche mehrerer Kunden mit ähnlichen Strecken oder Zielen intelligent gebündelt: Nutzerinnen und Nutzer können in der fips-App einfach ihren Startpunkt und ihr gewünschtes Ziel angeben. Die App schlägt dann einen passenden Zustiegspunkt aus einer Auswahl von mittlerweile über 2.500 virtuellen Haltestellen vor und informiert, wann der nächste fips-Shuttle zur Stelle ist. Die virtuellen Haltepunkte sind so in den Stadtteilen verteilt, dass der Weg zur „Haltestelle“ in der Regel nicht weiter als 100 Meter ist.

Für eine Fahrt mit fips ist ein gültiger VRN-Fahrschein erforderlich. Inhaber von VRN-Jahres- oder Halbjahreskarten (z. B. Job-Ticket, Karte ab 60, Semester-Ticket, MAXX-Ticket und vergleichbare Produkte) zahlen einen Aufschlag von nur einem Euro pro Fahrt. Für alle anderen Fahrgäste beträgt die Zuzahlung zwei Euro pro Fahrt. Fahrgäste können ihre Fahrt mit fips auch ohne separates Ticket direkt über die App buchen. In diesem Fall wird nach dem VRN Luftlinientarif abgerechnet und ein Aufschlag von zwei Euro erhoben.

Fahrgäste können den Shuttle-Service also genau dann nutzen, wenn sie ihn brauchen. Dabei gibt es keinen Fahrplan. Stattdessen haben die Passagiere die Möglichkeit, fips innerhalb ausgewählter Stadtgebiete und Zeiträume ganz flexibel und nach dem eigenen Bedarf zu bestellen.
Darüber hinaus sind die Fahrgäste mit fips auch äußerst umweltfreundlich unterwegs. Die Elektrobusse erzeugen vor Ort keine CO2- oder Feinstaub-Emissionen und fahren zu 100 % mit Ökostrom.

Kostenloste Testfahrt im Mai möglich

Vom 1. Mai 2022 bis zum 31. Mai 2022 können Neugierige, die fips ausprobieren wollen, das Angebot mit einem gültigen VRN-Fahrschein einmalig ohne Aufschlag testen. Hierfür kann in der App der Gutscheincode „fipsimMai“ eingegeben werden.
Nähre Informationen hierzu sowie Ausführliche Informationen zu fips, den Bediengebieten, der Nutzung der App und vielem mehr gibt es im Internet unter fips.rnv-online.de.

Quelle: Stadt Mannheim

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