Dank der Bürgerstiftung Weinheim erklärt jetzt ein Messingschild den „Balzac-Tisch“ im Schlosspark
Weinheim. Es ranken sich viele Geschichten um diesen Mann, den französischen Schriftsteller Honoré de Balzac, der von 1799 bis 1850 gelebt hat. Eher klein und dick sei er gewesen, nicht sehr männlich. Aber er war wohl schwer verliebt in Lady Jan Digby, die anfangs des 19. Jahrhunderts mit ihrem angetrauten Ehemann Baron von Venningen einige Jahre im Weinheimer Schloss lebte. Ebenfalls eher unbestätigte historische Anekdoten erzählen davon, dass er unglücklich ob der unerwiderten Liebe an einem Sandsteintisch im Schlosspark saß und seinen Roman „Louis Lambert“ zu Ende geschrieben hat. Dichtung oder Wahrheit? Jedenfalls steht der Tisch noch und erinnert an den Schriftsteller ebenso wie an Lady Jane. Bislang sind immer wieder Weinheim-Besucher an dem eher unauffälligen Möbelstück vorbeigeschlendert, ohne zu wissen, was es damit auf sich hat. Sogar obwohl der Tisch auch eine Station des Ingrid-Noll-Pfades ist. Zwar ist auf der Tischplatte eine Inschrift zu sehen, aber kaum noch zu entziffern.
Das hat nun ein Ende, dank der Bürgerstiftung Weinheim, die jetzt ein passendes und ansprechend aufgemachtes Hinweisschild gespendet hat: Es steht auf einer Stahl-Stütze und besteht aus hochwertigem Messing. Peter Scheiber aus der Vorstandschaft der Bürgerstiftung hat recherchiert, um die beste Lösung zu finden. Er stieß auf einen Gravurbetrieb in Leipzig, der das Portrait des Schriftstellers in Feinarbeit eingravieren konnte. Dazu gibt es eine Erklärung, wer Balzac war und was er in Weinheim wollte.
Peter Scheiber, Bürgerstiftungs-Vorsitzender Jürgen Osuchowski und Barbara Bechtold, die Leiterin der Grünflächen-Abteilung im Weinheimer Rathaus, überzeugten sich jetzt davon, dass Schild und Tisch gut zueinander passen. Osuchowski lobte die erneut gute Zusammenarbeit zwischen der Bürgerstiftung und der Stadt.
Das neue Projekt der Bürgerstiftung steht in einer guten Tradition. Denn auch die Erklärtafeln an den Historischen Gebäuden in der Stadt waren vor einiger Zeit schon eine Idee und eine Spende der Bürgerstiftung. Geschichte zugänglich und anschaulich machen, dabei die Attraktivität Weinheims für Besucher zu verbessern und das Stadtbild zu verschönern, sei ein wichtiges Anliegen, betonte Osuchowski und bedankte sich seinerseits bei den Spendern.
Quelle: Stadt Weinheim