Neubau von Großsporthalle SNP dome und Erweiterung Turnzentrum / Sanierung der Twain-Halle vor Abschluss
Heidelberg ist eine Stadt in Bewegung: Jeder vierte Einwohner ist rechnerisch in einem der mehr als 120 Sportvereinen aktiv. Der Bedarf an Trainings- und Wettkampfflächen insbesondere für Vereine ist hoch. Die Stadt Heidelberg erweitert und erneuert seit vielen Jahren stetig das Angebot an Sportstätten im Stadtgebiet und unterstützt Vereine finanziell bei ihren Sanierungsvorhaben. Im Jahr 2020 stehen mehrere Meilensteine beim Ausbau der Sportinfrastruktur im Stadtgebiet an.
„Der Sportstandort Heidelberg erreicht in diesem Jahr sein nächstes wichtiges Etappenziel: Mit dem SNP dome an der Speyerer Straße wird im Frühjahr eine moderne Großsporthalle für Vereine, Schulen und den Spitzensport fertiggestellt. Die ehemalige Mark-Twain-Sporthalle der US-Amerikaner wird nach ihrer Sanierung wiedereröffnet und steht dann neu dem Heidelberger Sport zur Verfügung. Und mit der Erweiterung des Turnzentrums legen wir den Grundstein dafür, dass Heidelberg seinen Stellenwert als bundesweiter Turnstandort weiter stärkt. Das Angebot an Sportflächen für unsere Vereine und ihre Mitglieder wird durch die drei Hallen weiter kräftig ausgebaut – eine gute Nachricht für alle Sportlerinnen und Sportler in Heidelberg“, sagte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner am Montag, 10. Februar 2020, bei einem Baustellenbesuch in der Mark-Twain-Sporthalle in der Südstadt.
„Gemeinsam mit dem Sportkreis Heidelberg, den Vereinen und vielen weiteren Partnern arbeiten wir intensiv daran, für die Sportlerinnen und Sportler aller Generationen in Heidelberg beste Voraussetzungen zu schaffen. Die Konversionsflächen bieten hierbei noch viel Potenzial: Auf US-Hospital könnte eine landesweit einzigartige Beachhalle entstehen. Zudem untersuchen wir derzeit, ob auf Patrick-Henry-Village mit geringem Sanierungsaufwand eine Zwischennutzung möglich ist“, sagte Gert Bartmann, Leiter des Amtes für Sport und Gesundheitsförderung, und ergänzte: „Das Thema Nachhaltigkeit nimmt auch im Sport in Heidelberg einen immer höheren Stellenwert ein – beispielsweise durch den Bau von Hallen im energieeffizienten Passivhausstandard oder den künftigen Verzicht auf Mikroplastik in neuen Kunstrasenplätzen.“
Sanierung der Mark-Twain-Sporthalle
Die Sporthalle auf der Konversionsfläche Südstadt wird derzeit umfassend saniert und steht Vereinen und Schulen künftig als Trainingshalle zur Verfügung. Ein neuer Sportboden wurde bereits verlegt und ersetzt den alten, der einen Sportbetrieb nicht mehr zuließ. In der Halle selbst sind die Arbeiten weitestgehend abgeschlossen. Derzeit wird insbesondere noch im Kabinenbereich gearbeitet. Die Tribünen im Erdgeschoss wurden ausgebaut, im Obergeschoss wurden sie stillgelegt. Zudem werden Dusch-, Umkleide- und WC-Bereiche sowie die Haustechnik saniert. Die rund 26 mal 29 Meter große Spielfläche bietet Platz für ein reguläres Basketball- oder Volleyballfeld. Für Handball- und Hockeyspiele ist sie zu klein. Die Wiedereröffnung soll im September 2020 erfolgen. Dann steht die Halle dem Vereins- und Schulsport zur Verfügung. Im Obergeschoss könnten zu einem späteren Zeitpunkt noch Büros für Vereine, etwa als Geschäftsstelle, entstehen. Die Halle war zuletzt im Rahmen des Schulbetriebs der Mark-Twain-High School von den US-Amerikanern genutzt worden.
Eröffnung der Großsporthalle „SNP dome“
Die Großsporthalle wird das neue Zuhause für den Breiten- und Spitzensport in Heidelberg: Der SNP dome wird voraussichtlich im Frühjahr 2020 fertiggestellt. Die multifunktionale Sporthalle erfüllt sowohl die Bedürfnisse des Schul- und Vereinssports als auch die Anforderungen der Basketball- und Handballligen. An 260 Tagen im Jahr wird die Halle für Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden die ambitionierten Profiteams MLP Academics Heidelberg (Basketball) und Rhein-Neckar Löwen (Handball) hier Spiele austragen. Zudem ist die Halle flexibel in der Inneneinrichtung geplant, damit auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden können. Bis zu 5.000 Zuschauer werden Platz finden. Derzeit wird die Haustechnik installiert, die Verlegung des Hallenbodens hat begonnen. In Kürze sollen die Fassadenelemente montiert werden. Im unteren Drittel werden bodentiefe Fenster einen Einblick bis in das Halleninnere der Halle gewähren. Im oberen Bereich werden graue Paneelen als Außenverkleidung angebracht. Mit dem Bau und Betrieb der Halle ist die städtische Bau- und Servicegesellschaft (BSG) beauftragt.
Erweiterung des Turnzentrums am Harbigweg
Das Turnzentrum im Sportzentrum Süd in Kirchheim wird erweitert: Voraussichtlich im September 2020 soll der Bau der Geräteturnhalle einschließlich Nebenräumen beginnen. Geplant ist eine reine Trainingshalle mit fest eingebauten Turngeräten einschließlich Mattensystemen und Fallgruben. Zusätzlich zur Halle werden noch zwei Büroräume, ein Besprechungsraum, ein Abstellraum und ein Geräteraum realisiert. Die Nebenräume der beiden schon bestehenden Sporthallen – wie Umkleide- und Sanitärräume – werden von den Nutzern des Neubaus mitbenutzt. Die technisch und architektonisch sehr innovative Halle wird gemäß der Energiekonzeption der Stadt Heidelberg im energieeffizienten Passivhausstandard gebaut. Der Erweiterungsbau soll in Holzbauweise errichtet werden – und damit CO2-Emissionen vermeiden. Der Gemeinderat hat im Dezember 2019 grünes Licht für den Bau mit Gesamtkosten von voraussichtlich rund 4,25 Millionen Euro gegeben. Ab Oktober 2021 soll die neue Geräteturnhalle für Sportlerinnen und Sportler zur Verfügung stehen.
Konzept für Beachhalle auf US Hospital
Die ungenutzte und stark sanierungsbedürftige Sporthalle auf der Konversionsfläche US Hospital in Rohrbach könnte in eine attraktive Beachhalle umgebaut werden. Ein entsprechendes Konzept für eine energieneutrale Freilufthalle wurde bereits erstellt. Im nächsten Schritt werden die voraussichtlichen Kosten für einen Umbau ermittelt, ehe der Gemeinderat vermutlich Ende 2020 über die künftige Nutzung der Halle entscheiden wird. Die Hallengröße von rund 36 mal 20 Metern – bei einer Höhe von 9 Metern – würde für drei bis vier Beachvolleyballfelder ausreichen. Hierbei könnten mobile Netzanlagen verwendet werden, damit die Halle auch für Beach-Rugby, Beach-Soccer, Beach-Handball oder Beachminton genutzt werden kann. Auch eine gastronomische Versorgung und entsprechende Außenanlagen zur Abrundung des Gesamtkonzepts „Beach- und Freizeitanlage im Heidelberger Süden“ wären denkbar. Das 1903 als Exerzierhalle errichtete Gebäude war später durch die US-Amerikaner zu einer Sporthalle umgebaut worden. Es steht unter Denkmalschutz.