Für mehr Schulwege-Sicherheit: Gelbe und rote Füße zieren seit Donnerstag, 9. Dezember 2021, den Gehweg des Kranichwegs in Heidelberg-Pfaffengrund. Schülerinnen und Schüler der Klasse 2a haben sie aufgemalt, um den Weg von der Evangelischen Grundschule der Elisabeth-von-Thadden-Schule zur rund 250 Meter entfernten „Elternhaltestelle“ zu markieren. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat sie am Donnerstag gemeinsam mit Bärbel Sauer, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, sowie Brigitte Bierig-Feuerstein und Regine Wirth von der Grundschule und der Schulklasse eröffnet.
(zg) „Wir fördern seit vielen Jahren die selbstständige Mobilität der Kinder“
„Die Stadt Heidelberg fördert seit vielen Jahren die selbstständige Mobilität der Kinder. Regelmäßige Bewegung fördert ihre körperliche und geistige Entwicklung. Sie lernen, sich in ihrem Wohnumfeld zu orientieren, und werden durch das regelmäßige Training sicherer im Straßenverkehr“, erläuterte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.
Ziel von sogenannten Elternhaltestellen ist es, gefährliche Situationen direkt vor dem Schultor beziehungsweise im nahen Schulumfeld zu reduzieren. Die Verkehrssituation ist oft unübersichtlich, wenn viele Kinder zur gleichen Zeit mit dem Auto gebracht oder geholt werden.
Einrichtung von Hol- und Bringzonen – für die Stadt ein neues Terrain
Im Umfeld derjenigen Schulen, an denen der Anteil an „Elterntaxis“ besonders hoch ist, plant das Amt für Verkehrsmanagement die Einrichtung von Elternhaltestellen. Sie liegen im Schnitt rund 250 Meter von den Schulgebäuden entfernt, um zu verhindern, dass der Hauptverkehr vor den Schulgebäuden direkt abgewickelt wird. Mit der Einrichtung von Hol- und Bringzonen betritt die Stadt Heidelberg neues Terrain: Im Herbst 2020 wurde die Idee der Elternhaltestelle bereit in der Umgebung der Fröbelschule und der Kurpfalzschule erfolgreich getestet. Die erste „echte“ Haltestelle gibt es bereits an der Waldorfschule in Wieblingen. In Planung ist eine weitere Elternhaltestelle am Englischen Institut in der Südstadt. Mit den Zonen möchte die Stadt das Schulumfeld nachhaltig sicherer machen und jedem Kind die Möglichkeit zu einem eigenständigen Schulweg geben.
„Es ist wichtig, ein Stück Schulweg eigenständig zu laufen“
Begleitet wurde das Projekt erstmalig durch das „Verkehrszähmer“-Programm, einem Verkehrstrainingsprogramm aus Nordrhein-Westfalen (www.zukunftsnetz-mobilitaet.nrw.de > Wie wir arbeiten > Schwerpunkte > Zielgruppenorientiertes Mobilitätsmanagement > Verkehrszähmer).
„Durch die Elternhaltestellen haben unsere Kinder die Möglichkeit bekommen, wichtige eigenständige Schulwegerfahrungen gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu sammeln. Motiviert durch das Verkehrszähmer-Programm haben viele Kinder ihre Eltern davon überzeugt, wie wichtig es ist, ein Stück Schulweg eigenständig zu laufen. Sie sind mithilfe des Bordstein-Spruchs zu kleinen Expertinnen und Experten beim Überqueren der Straße geworden. Von den Kindern ist der Funke auf die Eltern übergesprungen“, sagte Brigitte Bierig-Feuerstein, Schulleiterin der Evangelischen Grundschule.
„Wir freuen uns, dass es an unserer Schule nun kleine Verkehrszähmer (Kinder) gibt, die sich darum bemühen, die elterlichen Autos nicht bis zur Schultür fahren zu lassen, und große Verkehrszähmer (Eltern), die ihren Kindern die Chance zu eigenständigen und selbstständigen Schulwegerfahrungen geben“, ergänzte Schulleiterin Regine Wirth.
Quelle: Stadt Heidelberg