„Städte der Möglichkeiten – Kultur und Innovation verbinden“ – so lautete das Motto des World Urban Forums 10, das in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate stattgefunden hat. Das von UN-Habitat, dem Programm der Vereinten Nationen (VN) für menschliche Siedlungen, veranstaltete World Urban Forum ist die führende internationale Konferenz für nachhaltige Stadtentwicklung. Rund 12.000 Teilnehmende aus 168 Ländern beteiligten sich an der 10. Ausgabe des World Urban Forums, darunter zahlreiche Entscheidungsträger der Vereinten Nationen, der Europäischen Union, der VN-Mitgliedstaaten und der Städte.
Mannheim hat aktiv am World Urban Forum teilgenommen, um die Quadratestadt auf internationaler Ebene bekannter zu machen, richtungsweisende Projekte aus Mannheim vorzustellen, Anregungen für die eigene Entwicklung aufzunehmen und die internationale Politik im Sinne der Städte mitzugestalten. „Der Leitbildprozess Mannheim 2030 ist im Kern die Umsetzung der internationalen Nachhaltigkeitsziele auf kommunaler Ebene. Mit unserer Teilnahme am World Urban Forum 10 wollen wir einerseits unterstreichen, dass Mannheim zu den ambitionierten Städten im Bereich der nachhaltigen Entwicklung gehört. Andererseits werben wir dafür, dass die Stimme der Städte in der internationalen Politik und bei internationalen Übereinkommen künftig in stärkerem Maße Gehör findet“, erläuterte Oberbürgermeister Dr. Kurz.
Der Oberbürgermeister absolvierte während seiner viertägigen Teilnahme am World Urban Forum über ein Dutzend Auftritte. Dabei hatte er auch eine Weltpremiere im Gepäck: Mehrfach zeigte die Stadt Mannheim einen Kurzfilm über die Multihalle, das berühmte Bauwerk Frei Ottos. „Der Film ‚Erwachen einer schlafenden Schönheit – die Transformation der Mannheimer Multihalle‘ stieß beim Publikum des World Urban Forum auf sehr positive Resonanz“, erläuterte Dr. Kurz. „Die Wiederentdeckung der Multihalle und die partizipative Entwicklung eines Nutzungskonzeptes sind ein eindrucksvolles Beispiel für das Hauptthema des World Urban Forum: Wie können Veränderungsprozesse in Städten mittels Kultur und Innovation gestaltet werden? Unsere Filmpräsentation in Abu Dhabi belegt, dass die Multihalle mehr und mehr zu einem international wahrgenommenen Wahrzeichen Mannheims wird.“
Viel beachtet waren auch die Ausführungen des Oberbürgermeisters zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in Mannheim. Mannheim zählt zu den Städten, die eine besonders aktive Rolle bei der Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDG – Sustainable Development Goals) einnehmen. Beleg dafür ist neben dem Leitbild „Mannheim 2030“ auch der Mannheimer ‚Voluntary Local Review‘, der Bericht über die Umsetzung der SDGs. Die VN-Habitat Exekutivdirektorin, Maimunah Mohd Sharif, die zugleich die politische Gesamtverantwortung für das World Urban Forum trägt, bat daher das Mannheimer Stadtoberhaupt, die UN-Habitat Leuchtturminitiative „SDG Cities“ gemeinsam mit ihr zu starten. Durch die Initiative soll die Umsetzung der SDGs in Städten weltweit beschleunigt werden. „Erste Überlegungen für SDG Cities entstanden im März 2019 in Mannheim, als wir Gastgeber der UN-Habitat für deren ‚Global Strategic Dialogue‘ waren. Dies belegt einmal mehr die Wirksamkeit unseres internationalen Engagements“, so OB Dr. Kurz. SDG Cities startet 2020 mit 100 engagierten Städten, bis 2030 soll diese Zahl auf 800 anwachsen. Geplant ist, dass SDG Cities weltweit 1,35 Milliarden Menschen erreichen soll.
Dr. Peter Kurz nahm am World Urban Forum zugleich in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des globalen Bürgermeisterparlaments (Global Parliament of Mayors) teil. OB Kurz präsentierte das Virtuelle Bürgermeisterparlament, das es Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus allen Teilen der Welt ermöglicht, gemeinsame politische Positionen zu entwickeln. „Städte sind nicht zunächst eine Thematik, über die diskutiert werden kann, sondern eine eigenständige politische Ebene. Das GPM gibt den Städten eine Stimme in der internationalen Politik. Das gilt gerade auch für mittlere Städte und solche in Entwicklungsländern, die nicht über die Ressourcen für eine eigene Interessenvertretung verfügen“, so OB Dr. Kurz. „Die Tatsache, dass das GPM beim World Urban Forum Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus unterschiedlichsten Ländern, darunter Polen, Gambia, Mosambik, Simbabwe, Irak und Deutschland versammeln konnte, belegt die Relevanz.“ In bilateralen Gesprächen sprach OB Dr. Kurz außerdem über Integrationspolitik in Mannheim und das GPM. Zudem informierte der Oberbürgermeister über die im September in Mannheim stattfindende Europäische Konferenz für nachhaltige Städte, zu der er die Teilnehmenden ausdrücklich einlud.