Vor rund zwei Jahren trafen sich erstmals Expertinnen und Experten der Mannheimer Stadtplanung mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus Mannheims Partnerstadt Chișinău und der ukrainischen Stadt Czernowitz, um über die Idee zu sprechen, einen öffentlichen Platz in den Partnerkommunen nach modernen Standards der integrierten Stadtentwicklung umzugestalten.
Aus dieser Idee ist ein konkretes Kooperationsprojekt entstanden. Im Projekt „Den öffentlichen Raum neu denken. Bürger gestalten ihre Zukunft“ arbeiten die Expertinnen und Experten der drei Städte grenzübergreifend Hand in Hand zusammen.
Nach einem jeweils in den Städten durchgeführten erfolgreichen Bürgerbeteiligungsprozess konnte im Juli 2019 der neugestaltete Platz in der Stadt Czernowitz eingeweiht werden. Jetzt folgte die Einweihung des öffentlichen Platzes „George Coșbuc“ im historischen Zentrum der Hauptstadt Chişinău.
Dem Bürgerbeteiligungsprozess in beiden Städten war ein intensiver Erfahrungsaustausch vorausgegangen. Die Stadt Mannheim fördert bereits seit vielen Jahren Projekte der partizipativen Stadtplanung, wie unter anderem im Fall des Lena-Maurer-Platzes. Diese Erfahrungen und Fachexpertise brachte die Stadt im Rahmen der Projektpartnerschaft gezielt ein, indem sie die Pilotprojekte von der Planung, der Durchführung der Beteiligungsprozesse bis zur konkreten Umsetzung der Baumaßnahmen in den Partnerstädten fachlich begleitete.
Die Bürgerinnen und Bürger wurden jeweils von Anfang an in den Planungsprozess mit einbezogen. Der neugestaltete Platz in Czernowitz ist heute völlig barrierefrei gestaltet und bietet eine hohe Aufenthaltsqualität durch ein modernes Lichtkonzept und neu angelegten Grünflächen.
In Chişinău wurden auf dem Platz „George Coșbuc“ alle Gehwege und Grünflächen erneuert, ein Kinderspielplatz errichtet und erstmalig wurde ein Beleuchtungssystem installiert, womit der Platz deutlich an Aufenthaltsqualität gewinnt.
Bei beiden Projekten konnte aber nicht nur der öffentliche Raum aufgewertet werden sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Förderung der demokratischen Kultur in der Stadt geleistet werden.
Gefördert wird das Projekt von Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Mit diesen Fördermitteln wurden sowohl die Fachaustausche als auch die Umbauarbeiten im Projekt finanziert. Die Stadt Mannheim möchte ein Vorbild für die internationale Zusammenarbeit von Städten sein und übernimmt daher zunehmend globale Verantwortung in entwicklungspolitischen Projekten, die den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Kommunen weltweit fördern.