Weinheim schaltet die Strahler am Schloss und an der Burg Windeck ab – Weitere Maßnahmen werden umgesetzt
Weinheim. Es war ein kleiner Handgriff für Rathaus-Hausmeister Thomas Schäfer, aber doch ein großer in Richtung Energieeinsparung. Die Stadt Weinheim macht Ernst mit dem Energiesparen. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch mussten die Menschen in der Stadt erstmals auf die ansonsten erleuchtete Silhouette des Weinheimer Schlosses sowie der Burgruine Windeck verzichten. Beide städtischen Gebäude werden nun bis auf Weiteres nicht mehr angestrahlt. „Wir appellieren an unsere Bürgerinnen und Bürger, jetzt schon Energie zu sparen, wo es möglich ist, da müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärte Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just.
Mit dem Wachenburg-Ausschuss der Weinheimer Studentenverbände sei man in Kontakt, damit auch auf der Wachenburg die weithin scheinende Beleuchtung abgeschaltet wird, teilte das Amt für Immobilienwirtschaft mit.
Ein Blick in die Jahresbilanz des kommunalen Energieteams zeigt, dass die beiden Abschaltungen – Schloss und Windeck – durchaus mehr sind als nur symbolisches Handeln. Die Außen-Anleuchtung des Schlosses benötigt pro Jahr rund 7500 Kilowattstunden, jene der Ruine sogar rund 9300 Kilowattstunden. An beiden Gebäuden wurde vorher geprüft, wo im Umfeld Laternen oder Strahler weiter zumindest Fußwege im Mindestmaß ausleuchten können, um Sicherheit für Passanten zu gewährleisten. Das muss genügen.
Das Abschalten der großen Leuchter ist nur ein Teil eines Maßnahmenpakets, das die Stadt entwickelt hat und weiter ausbauen will. Die Warmwasserbereitung in den öffentlichen Gebäuden ist ausgeschaltet, die Stadt prüft mit den Stadtwerken, wo die Straßenbeleuchtung heruntergedreht werden kann und einiges mehr Patrick Walter, der das kommunale Energiemanagement betreut, steht in engem Kontakt mit den Hausmeistern der Schulen, um den Energieverbrauch der Schulgebäude über die Ferienzeit möglichst auf null zu reduzieren. Diese Maßnahmen, so OB Just und Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner, sollen auch sicht- und spürbar die Menschen in den Privathaushalten motivieren, selbst nach Einsparungsmöglichkeiten zu suchen. Dazu planen Stadt und Stadtwerke, weiteres Info-Material und Energiespartipps mit leichter Umsetzbarkeit zu veröffentlichen, um die Bürgerinnen und Bürger beim Energiesparen mitzunehmen. OB Just: „Wir wollen die Menschen davon überzeugen, dass es auf jede und jeden ankommt.“ Und: „Bei dieser Kraftanstrengung gehen wir gerne voraus.“
Quelle: Stadt Weinheim