Pro-Kopf-Arbeitsvolumen leicht rückläufig gegenüber 2018
Die Erwerbstätigen in Baden-Württemberg leisteten 2019 insgesamt rund 8,87 Milliarden Arbeitsstunden, so viel wie noch nie seit Beginn der Ermittlung regionaler Arbeitsvolumina im Jahr 2000. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg nach neuesten vorläufigen Berechnungen des »Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder« mitteilt, wurden 2019 von den insgesamt knapp 6,4 Millionen Erwerbstätigen im Südwesten rund 44,6 Millionen Stunden mehr geleistet als ein Jahr zuvor (+0,5 %). Bundesweit nahm die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden gegenüber 2018 um 0,6 % auf 62,72 Milliarden zu. Das so genannte Pro-Kopf-Arbeitsvolumen, also die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden im Jahr je Erwerbstätigen, verringerte sich hierzulande um 0,4 % gegenüber dem Vorjahr. In Deutschland insgesamt belief sich dieser Rückgang auf −0,3 %. 2019 betrug das Pro-Kopf-Arbeitsvolumen in Baden-Württemberg im Durchschnitt aller Wirtschaftsbranchen 1 387 Stunden, das waren 5 Stunden weniger als ein Jahr zuvor (Deutschland insgesamt: 1 386 Stunden, rund 4 Stunden weniger als ein Jahr zuvor). Das in 2019 geringere Pro-Kopf-Arbeitsvolumen lässt sich dabei u.a. auf einen höheren Arbeitsausfall in Folge eines höheren Krankenstands, sowie einer gegenüber 2018 höheren Teilzeitquote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zurückführen.
Wird die Entwicklung des Arbeitsvolumens nach Erwerbstätigengruppen betrachtet, ergibt sich ein differenzierteres Bild. Die Selbständigen (einschl. mithelfender Familienangehöriger) hierzulande leisteten 2019 knapp 1,06 Milliarden Arbeitsstunden, knapp 33 Millionen Stunden weniger als im Jahr 2018. Prozentual betrachtet ergibt dies einen Rückgang von 3,0 %. Für jeden Selbstständigen ergab sich 2019 eine jährliche Arbeitszeit von 1 907 Stunden (−0,6 % gegenüber 2018). Bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Baden-Württembergs lag die Pro-Kopf-Arbeitszeit dagegen bei 1 338 Stunden (−0,2 % zum Vorjahr). Insgesamt wurden 2019 für die Erwerbstätigengruppe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über 7,81 Milliarden Arbeitsstunden verzeichnet, dies waren 77,6 Millionen (bzw. 1,0 %) mehr als ein Jahr zuvor.
Im Produzierenden Gewerbe stieg das Arbeitsvolumen 2019 – absolut und prozentual – deutlich stärker an als im Dienstleistungsbereich Baden-Württembergs. So nahm im Produzierenden Gewerbe das Arbeitsvolumen gegenüber 2018 um rund 33,0 Millionen Stunden (+1,1 %) auf 2,94 Milliarden Stunden zu. Darunter verzeichnete das Baugewerbe mit einem Plus von 2,3 % einen besonders starken Anstieg (+12,3 Millionen Stunden). In den Dienstleistungsbranchen erhöhte sich das Arbeitsvolumen um rund 19,5 Millionen Stunden (+0,3 %) auf über 5,8 Milliarden Stunden insgesamt. Die jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit lag 2019 im Dienstleistungsbereich bei durchschnittlich 1 340 Stunden (−0,4 %) und im Produzierenden Gewerbe bei 1 476 Stunden (−0,3 % gegenüber 2018). Diese Differenz lässt sich hauptsächlich damit erklären, dass der Anteil an Vollzeitstellen in der Industrie deutlich höher liegt als im Dienstleistungsbereich.