Vom 20. bis 22. Oktober 2021 fand in Nizza die Konferenz des Europäischen Forums für urbane Sicherheit (EFUS) statt. Daran nahm auch die Stadt Mannheim teil, vertreten durch Ersten Bürgermeister und Sicherheitsdezernenten Christian Specht. Für ihn war es gleichzeitig der Antrittsbesuch in seinem neuen Amt als Vizepräsident von EFUS, in das er im April 2021 gewählt wurde. Am heutigen Freitag diskutierte Specht gemeinsam mit weiteren europäischen Stadtoberhäuptern auf dem Bürgermeister-Panel zum Thema „Städte der Sicherheit, Innovation und Solidarität“.
„Internationale Konflikte wirken sich zunehmend auch auf die Sicherheitslage auf kommunaler Ebene aus. Aktuell sind dabei insbesondere auch die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels, denen wir in Deutschland und weltweit ausgesetzt sind, von großer Bedrohung. Wir müssen verstehen, dass der Klimawandel nicht nur ein Umweltproblem ist, sondern ein schwerwiegender Multiplikator für soziale Spannungen und globale Instabilität in unseren Kommunen,“ mahnte Specht im Rahmen der Diskussion. Er betonte: „Globale Herausforderungen, unter anderem auch das Thema ‚Migration‘, müssen stärker in den Fokus rücken, wenn wir über kommunale Sicherheit diskutieren. Sie können jedoch nicht von den Städten alleine bewältigt werden. Stattdessen können Städtekooperationen wie EFUS ein zentraler Schlüssel für eine erfolgreiche Konfliktprävention sein: sie bieten eine Plattform für den Austausch zwischen europäischen Städten und fördern gleichzeitig internationale Solidarität.“
EFUS ist ein europäisches Städtenetzwerk mit mehr als 250 Kommunalverwaltungen. Es befasst sich mit zentralen Themen der städtischen Kriminalprävention und unterstützt den Austausch zwischen europäischen Städten durch Vernetzung, Fortbildung und Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten.
Specht traf sich im Rahmen der Konferenz unter anderem auch mit Tadeusz Truskolaski, dem Präsidenten der Union polnischer Metropolen, bei der auch die Mannheimer Partnerstadt Bydgoszcz Mitglied ist. In den Gesprächen ging es um die aktuelle Flüchtlingssituation an der polnischen EU-Außengrenze und um die Möglichkeiten der Kooperation zwischen dem europäischen Netzwerk und den polnischen Großstädten.
Die diesjährige Konferenz in Nizza wurde auch dazu genutzt, die Zusammenarbeit französischer und deutscher Städte auf dem Gebiet der urbanen Sicherheit zu intensivieren. Auf Einladung von Erstem Bürgermeister Specht in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des deutschen Zweigs des Europäischen Forums für Urbane Sicherheit (DEFUS) wurde ein Treffen der deutschen und französischen Kommunen im Rahmen der Konferenz organisiert. Daran beteiligt war erstmals auch Mannheims Partnerstadt Toulon. Ziel des Treffens war es, die bestehenden Beziehungen der traditionsreichen Städtepartnerschaften zwischen Deutschland und Frankreich für den interkommunalen Austausch im Rahmen der Kriminalprävention und Fragen der urbanen Sicherheit auszubauen.