Ministerin Theresia Bauer: „Gerade in Krisenzeiten ist exzellente und unkonventionelle Forschung gefragt“
Höchstdotierter Forschungspreis eines Bundeslandes
Spitzenforschung ist ein wesentlicher Pfeiler der Innovationskraft. Das Land würdigt 2020 wieder herausragendes Engagement von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit dem Landesforschungspreis und dem Preis für mutige Wissenschaft. Die Auszeichnung für Spitzenleistungen in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung ist mit je 100.000 Euro dotiert, der Preis für mutige Wissenschaft mit 30.000 Euro.
Vorschläge und Eigenbewerbungen können bis zum 31. Juli eingereicht werden.
„Gerade in Krisenzeiten, wie wir sie derzeit alle mit der Corona-Pandemie erleben, sind Wissenschaft und Forschung ganz besonders gefragt“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Freitag (3. April) in Heidelberg. Kluge Köpfe benötigten heute aber jederzeit Freiräume, um ihre Ideen verfolgen zu können. „Von großer Bedeutung für die Innovationskraft des Landes sind Forscherinnen und Forscher, die Mut im Denken und Handeln beweisen und mit ihren Erkenntnissen neue Horizonte eröffnen“, so Theresia Bauer weiter.
Während der Landesforschungspreis schon eine gut 30-jährige Tradition hat, wird der Preis für mutige Wissenschaft erst seit wenigen Jahren vergeben „Mit dem bundesweit einmaligen Preis rücken wir erfolgreiche junge Forscherinnen und Forscher in den Fokus, die unkonventionelle Ansätze – oftmals gegen Widerstände – verfolgt haben und deren Risikobereitschaft mit wertvollen Forschungsergebnissen belohnt wurde“, sagte Theresia Bauer. „Diesen persönlichen Einsatz und den Mut, auch Wagnisse einzugehen, wollen wir würdigen.“
Landesforschungspreis
Der Landesforschungspreis würdigt seit 1989 alle zwei Jahre herausragende wissenschaftliche Leistungen aller Disziplinen. Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen – von der Biologie über die Philologie bis zur Finanzwissenschaft. Als höchstdotierter Forschungspreis eines Bundeslandes werden je 100.000 Euro an eine Forscherin oder einen Forscher aus der Grundlagenforschung und eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler aus der anwendungsbezogenen Forschung vergeben.
Zuletzt wurde im Bereich der Grundlagenforschung Prof. Dr. Bernhard Schölkopf vom Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme geehrt, der sich mit der Theorie und Praxis des maschinellen Lernens beschäftigt. Im Bereich der angewandten Forschung ging der Preis an Prof. Dr. Andreas Trumpp vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Er erforscht die Rolle von Stammzellen in der Entstehung und Ausbreitung von Krebs.
Preis für mutige Wissenschaft
Mit dem Preis für mutige Wissenschaft unterstützt das Land Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Mut im Denken und Handeln beweisen, unkonventionelle Ansätze verfolgen oder auf Umwegen herausragende Forschungsleistungen erbracht haben. Der mit 30.000 Euro verbundene Preis soll ein Signal dafür setzen, wie sehr innovative Wissenschaft davon lebt, dass Forscherinnen und Forscher auch Rückschläge oder Scheitern in Kauf nehmen – und wie wichtig die Bereitschaft zum Risiko ist.
Mit dem Preis für mutige Wissenschaft wurde zuletzt die Ärztin und Epidemiologin Prof. Dr. Dr. med. Sabine Gabrysch vom Heidelberger Institut für Global Health ausgezeichnet, die sich wissenschaftlich mit chronischer Unterernährung auseinandersetzt.