Bauwerk als Brückenschlag zwischen „Bewährtem“ und „Neuem“
Der FRANKLIN-Steg, die geplante neue Fuß- und Radwegverbindung über die stark befahrene B38, ist ein entscheidender Baustein des durch die städtische Entwicklungsgesellschaft MWSP realisierten Konversionsprojektes FRANKLIN in Käfertal und der angestrebten Vernetzung mit der Vogelstang. Für das Projekt hat die Stadt Mannheim beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMVD) eine Zuwendung aus dem Programm „Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland“ beantragt. Das BMDV trägt die Bau- und Planungskosten in Höhe von rund 5,8 Mio. Euro. Der Parlamentarische Staatssekretär beim BMDV, Michael Theurer (MdB), überreichte den Förderbescheid persönlich der Stadt Mannheim.
„Die Entwicklung der Konversionsflächen in Mannheim ist eine Jahrzehntaufgabe, die in naher Zukunft abgeschlossen sein wird – und eine Chance, unsere Stadt im Sinne des Leitbildes Mannheim 2030 nachhaltig zu gestalten. Die attraktive Radverkehrsverbindung des FRANKLIN-Stegs unterstützt nicht nur maßgeblich die verkehrs-, energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung, sondern auch das quartiersbezogene Mobilitätskonzept. Wir sind dankbar, dass die Kosten hierfür zu 100 Prozent vom Bund übernommen werden“, sagt Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
Bürgermeister Ralf Eisenhauer, zuständig für Planung, Bau, Verkehr und Sport, sieht den Brückenschlag nicht nur als reines Infrastrukturbauwerk: „Durch den FRANKLIN-Steg wird das neue Quartier mit all seinen Qualitäten auch für die umliegenden Bewohnerinnen und Bewohner erreichbar: Er verbindet FRANKLIN mit dem Stadtteil Vogelstang und bildet somit nicht nur den gedanklichen, sondern auch den faktischen Brückenschlag zwischen ‚Bewährtem‘ und ‚Neuem‘. Gerade Kindern und Jugendlichen wird es dann möglich sein, selbstständig und einfach die weiterführenden Schulen in Vogelstang zu erreichen und in umgekehrter Richtung in den Käfertaler Wald und das Carl-Benz-Bad zu radeln.“
Umweltbürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell ergänzt: „Der FRANKLIN-Steg betont den zukunftsweisenden, klimafreundlichen Modellcharakter des neuen Stadtteils, bei dem der Radverkehr mit anderen Verkehrsmitteln, wie dem ÖPNV oder Sharing-Angeboten, verknüpft wird. Damit werden positive Effekte für Lebensqualität, Gesundheit und Klimaschutz auf FRANKLIN und Umgebung erzielt. Gleichzeitig wird beim Bau auf Nachhaltigkeit geachtet: Die Querung als innovative Brücke verwendet im Haupttragwerk Holz, ein nachwachsender Rohstoff mit einer positiven Umweltbilanz.“
Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, sagt: „Wir wollen klimaneutrale Mobilität für alle. Dafür brauchen die Menschen in Deutschland gute Mobilitätsangebote. Das BMDV unterstützt die Länder und Kommunen dabei, die Radinfrastruktur auszubauen und zu modernisieren. Dazu gehört auch der Bau einer eigenen Brücke für Radfahrer und Fußgänger in Mannheim. Der FRANKLIN-Steg wird nicht nur nachhaltig gebaut, er wird auch die nachhaltige Mobilität in Mannheim stärken. Wir ermöglichen dieses große Infrastrukturprojekt mit einer Unterstützung von fast sechs Millionen Euro.“
Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP: „Das Mobilitätskonzept für FRANKLIN sieht eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmenden vor. Dies gelingt dank attraktiver Wegeverbindungen für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie für Radfahrerinnen und Radfahrer, welche nicht nur innerhalb des neuen Stadtteils hergestellt werden. Der durch den FRANKLIN-Steg hergestellte Brückenschlag nach Vogelstang hat eine elementare Bedeutung für die Bildung von Nachbarschaften und ist ein wichtiger sichtbarer Baustein des Konversionsprozesses.“
Der FRANKLIN-Steg überwindet die stark separierende Wirkung der Bundesstraße zwischen FRANKLINs Teilfläche Columbus und dem Stadtteil Vogelstang. Während die Brücke in den gestalteten Freiraum auf Columbus eingebunden ist, entsteht in Vogelstang ein identitätsstiftender, städtebaulich hochwertiger Platz als hochwertige Ankommenssituation. Das Brücken- und Rampenbauwerk ist ein konsequent nachhaltig entwickeltes Beispiel für Ingenieurbaukunst, das kunstvoll Aspekte der Tragwerks- und Fertigungslogik aufgreift. Der konkrete Entwurf der FRANKLIN-Stegs von der Arbeitsgemeinschaft Knippers Helbig GmbH aus Stuttgart und dem Londoner Büro DKFS architects wurde im September 2020 im Rahmen eines europaweiten, nicht offenen Planungswettbewerbs aus 15 eingereichten Beiträgen ausgewählt.
Der FRAKLIN-Steg wird von der städtischen Entwicklungsgesellschaft MWSP in Kooperation mit dem Eigenbetrieb Stadtraumservice der Stadt Mannheim geplant und umgesetzt. Der Baubeginn ist für das erste Quartal 2023 geplant. Eine Fertigstellung ist bis voraussichtlich Ende 2023 anvisiert.
Quelle: Stadt Mannheim