Starkregen in Teilen von Baden-Württemberg erwartet – bereits überflutete Straßen in Mannheim
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für die kommenden Tage eine Warnung vor teils starkem Dauerregen in Baden-Württemberg herausgegeben. Besonders betroffen ist die Osthälfte des Bundeslandes. Örtlich droht sogar Hochwasser. Bereits am Donnerstagabend wurde die Lage in Mannheim akut.
Eine Kaltfront zieht in den kommenden Tagen über Baden-Württemberg. Diese Kaltfront bringt örtlich Starkregen mit sich, der zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter in der Stunde erreichen kann. In manchen Regionen können sogar bis zu 40 Liter Regen pro Stunde fallen. Der Deutsche Wetterdienst gab am Donnerstagmittag eine Unwetterwarnung für den Süden Deutschlands heraus.
Laut DWD müsse lokal mit teils starken Gewittern gerechnet werden. Seit dem frühen Freitagvormittag tritt in Baden-Württemberg gebietsweise ergiebiger Dauerregen auf, der bis Sonntagabend anhalten soll. Besonders betroffen sind die Hohenloher Ebene, die Ostalb und Oberschwaben. Dort können 50 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Im Allgäu und auf der Ostalb sind sogar bis zu 100 Liter pro Quadratmeter möglich. Für die östlichen Landesteile gilt die zweithöchste Unwetter-Warnstufe 3.
Die Experten erwarten in betroffenen Flüssen und Bächen sehr deutliche und rasche Wasserstandsanstiege, insbesondere rund um die Donauzuflüsse. Wann genau die Scheitelpunkte erreicht werden, lässt sich derzeit noch nicht verlässlich abschätzen.
Hochwasser in Mannheim erwartet
Aufgrund der anhaltenden Niederschläge im gesamten Süden Deutschlands kann es ab dem Wochenende auch an den Flussabschnitten von Rhein und Neckar in Mannheim zu Hochwasser kommen. Nach der aktuellen Wasserstandsprognose wird für Sonntag, den 2. Juni, ein Pegelstand von ca. 7,50 Meter erwartet. Momentan befindet sich der Pegel noch bei circa 4,60 Meter. Der Wasseranstieg soll kontinuierlich in der Nacht von Freitag auf Samstag beginnen und bis Sonntagabend anhalten.
Starkregen in Mannheim: Feuerwehr im Dauereinsatz
In Mannheim haben heftige Regenfälle am Donnerstagabend zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr geführt. Besonders betroffen war der Stadtteil Seckenheim, wo Keller vollliefen und teilweise Straßen überflutet wurden, wie die Feuerwehr mitteilte. Mit Tauchpumpen und Wassersaugern rückten die Einsatzkräfte aus, um das Wasser zu beseitigen. Glücklicherweise gab es noch keine Verletzten.
Erste Maßnahmen in Mannheim getroffen
Es wurden bereits die ersten Hochwasserabsperrungen am Hermann-Heimerich-Ufer auf Höhe der Heinrich-Lanz-Schule aufgestellt. Im Bereich des Neckars werden u.a. die Zufahrten zum Neckarvorland gegenüber dem Collini-Center, bei der Rampe an der Ebertbrücke, bei der Rampe an der Alphornstraße, an der westlichen Jungbuschbrücke sowie weitere Zuwegungen gesperrt. Zudem wird der Neckarradweg in Höhe Seckenheim samt aller Zu- und Abgänge gesperrt.
Am Rhein sind mehrere Zuwegungen zum Waldpark, die Zufahrt zur Riedwiese und der Radweg am Ballenkrappen vom potentiellen Hochwasser betroffen und werden aus diesem Grunde ebenfalls gesperrt. Schilder weisen auf die jeweiligen Sperrungen hin. Sollte das Wasser wie vorhergesagt am Samstag weiter steigen, werden weitere Absperrmaßnahmen im Stadtgebiet, wie möglicherweise die Komplettsperrung des Stephanienufers, vorgenommen.
Die Stadt Mannheim bittet die Bürgerinnen und Bürger, sich an die Absperrungen zu halten.
Hochwasserwarnung für Baden-Württemberg
Für Teile Baden-Württembergs besteht weiterhin Hochwassergefahr. Die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg warnt vor steigenden Pegelständen ab Samstag. Besonders betroffen seien die östliche Landeshälfte und der Neckar.
Demnach soll der Neckar bis knapp 500cm ansteigen. Normalerweise überschreitet der Neckar kaum die Höhe von 250cm.
Handlungsempfehlungen:
Die Einwohnerinnen und Einwohner von hochwassergefährdeten Regionen sollten sich auf die Situation vorbereiten. Es ist ratsam, Wertgegenstände aus Kellern in höhere Stockwerke zu bringen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt davor, dass Straßen und Unterführungen bei starkem Regen schnell überflutet werden können. „Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen“, betonte der DWD. Auch die Gefahr von Aquaplaning auf den Fahrbahnen ist erhöht. Es kann zu Verkehrsunfällen führen. Zusätzlich könnten Erdrutsche auftreten.