Bereits zum vierten Mal tagt aktuell das Mannheimer Symposium „Gefahrenabwehr auf Wasserstraßen“ im Stadthaus N1. Das erste Symposium fand 2012 statt. Seitdem hat sich die Veranstaltung als eine bundesweit zentrale Expertentagung zur Gefahrenabwehr auf Wasserstraßen für Deutschland und die Nachbarländer etabliert. Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet werden am 8. und 9. Oktober Vorträge zu Einsatztaktiken, technischen Entwicklungen und Sicherheitskonzepten für Großveranstaltungen halten. Organisiert wird die Veranstaltung vom Stadtfeuerwehrverband Mannheim, dem Deutschen Feuerwehrverband, der Deutsch-Französisch-Schweizerischen Oberrheinkonferenz und der Stadt Mannheim.
Die Binnenschifffahrt ist einer der wichtigsten Verkehrsträger in Deutschland. Insbesondere auf dem Rhein werden rund 70 % aller Gütertransporte auf deutschen Wasserstraßen bewegt. Lange Niedrigwasserphasen führten in den vergangenen Jahren zwar zu Rückgängen der gesamten Transportleistung, dennoch ist die wirtschaftliche Bedeutung des Rheins ungebrochen.
Gleichwohl leicht rückgängig haben sich jedoch in ganz Deutschland in den vergangenen Jahren zum Teil dramatische Unfälle auf Wasserstraßen ereignet. Auch in der Region Mannheim ist das Gefahrenpotential aufgrund des Hafens und zahlreicher Industriebetriebe besonders hoch. Hiervon zeugen u.a. die Explosion im Landeshafen-Nord der BASF und der Brand bei Thyssen-Sonnenberg im Jahr 2016 als auch die Havarie eines Containerschiffs im Mannheimer Mühlauhafen im Februar 2018.
„Einsätze auf dem Wasser stellen besondere Herausforderungen an die Logistik und Einsatztaktiken und erfordern eine professionelle Ausbildung und ein spezielles Training der Einsatzkräfte“, so der Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbands Karl F. Mayer. „Dies trainieren unsere Einheiten beispielsweise auf der Mobilen Übungsanlage Binnengewässer, einem Schiff, das speziell für jene Einsätze entwickelt wurde, die den Einsatzkräften auch bei realen Gefahrenlagen begegnen können. Dies umfasst beispielsweise instabile Seecontainer, Rohrleckagen, Retten aus der Tiefe und Brandsimulationen.“
„Lösch- und Bergungsarbeiten gestalten sich auf dem Wasser ungleich komplizierter als an Land“, weiß auch der Erste Bürgermeister und Feuerwehrdezernent der Stadt Mannheim Christian Specht. „Zurzeit bauen wir mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg ein Wasserrettungszentrum im Mühlauhafen auf. Dort sollen die Einsatzboote der Feuerwehr, der Polizei und der DLRG gebündelt werden. Hierdurch wird man zukünftig schneller und koordinierter auf wasserseitige Gefahrenlagen reagieren können.“