Der 9. Mai ist der Europatag. Am 9. Mai 1950 schlug der französische Außenminister Robert Schumann in einer Rede die Schaffung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl vor. „In Erinnerung an die historische Schumann-Erklärung, die als Geburtsstunde der heutigen Europäischen Union gilt, hisst die Stadt Mannheim an diesem Tag an allen Dienstgebäuden die Europaflagge als äußeres Zeichen unserer Verbundenheit mit dem Gedanken eines friedlichen und geeigneten Europas“, so Oberbürgermeister Dr. Kurz.
Die Stadt Mannheim ist historisch und gegenwärtig in vielfältiger Weise mit der europäischen Integration verbunden und hat diese mitgestaltet – angefangen von der Einladung an alle „ehrlichen Leute aller Nationen“, die Kurfürst Karl Ludwig im Jahr 1652 aussprach, über die 1868 unterzeichnete Mannheimer Akte über die freie Schifffahrt auf dem Rhein bis hin zur heutigen aktiven Mitwirkung im europäischen Städtenetzwerk EUROCITIES.
„Die Geschichte der europäischen Integration ist, bei allen Schwierigkeiten und Rückschlägen im Einzelnen, eine Geschichte des Friedens und des sozialen Fortschritts. Der Europatag erinnert uns daran, dass die Herrschaft des Rechts anstatt des Rechts des Stärkeren sowie der freie Verkehr von Personen und Waren anstelle von Zöllen und Schlagbäumen keine Selbstverständlichkeiten sind“, erläuterte der Oberbürgermeister weiter. „Es waren mutige Persönlichkeiten, wie Robert Schumann oder Walter Hallstein (Erster Präsident der Europäischen Kommission) und Simone Veil (Holocaust-Überlebende und erste Präsidentin des Europäischen Parlaments), die den Weg für ein geeintes Europa geebnet haben, aber auch die europäischen Bürgermeister, die 1951 den Rat der Gemeinde Europas gegründet haben.“
„Wir können die Europawoche und den 9. Mai in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht mit öffentlichen Feiern und Veranstaltungen begehen. Wir wollen aber den Geist der Schuman–Erklärung weitertragen und gerade in der aktuellen Situation für noch mehr Zusammenarbeit und Solidarität in der EU werben“, erklärt Peter Schulze, Vorsitzender des Kreisverbandes Mannheim der überparteilichen Europa Union Deutschland. „Die Corona Pandemie wie jede andere globale Herausforderung können wir besser bewältigen, wenn wir unsere Kräfte bündeln und gemeinsam solidarisch handeln.“
OB Dr. Kurz führte weiter aus: „Die aktuelle Corona-Krise stellt eine ernste Herausforderung für die europäische Integration dar. Nachdem anfänglich das unabgestimmte Agieren der einzelnen Nationalstaaten das Bild prägte, muss es nun darum gehen, innerhalb Europas gemeinsam zu handeln. Ich bin froh, dass von Mannheim schon früh Zeichen der europäischen Solidarität ausgingen, etwa indem französische COVID-19 Patienten hier behandelt wurden oder der paneuropäischen Hackathon #EUvsVirus von einem Mannheimer start up Unternehmen kuratiert wurde“. Die Stadt Mannheim ist schon seit vielen Jahren auf EU-Ebene engagiert: Im Jahr 1999 gründete die Stadt als eine der ersten in Deutschland ein eigenes Europabüro, 2009 wurde Mannheim als erste baden-württembergische Stadt Mitglied des europäischen Städtenetzwerks EUROCITIES und leitet dort das Forum für Mobilität. Oberbürgermeister Dr. Kurz war in der zurückliegenden Periode Mitglied im Europäischen Ausschuss der Regionen und ist derzeit stellvertretendes Mitglied. In allen genannten Netzwerken und Gremien setzt sich die Stadt Mannheim für aktive Mitgestaltungsmöglichkeiten der Städte auf europäischer Ebene ein.
Information:
Die überparteiliche Europa-Union Deutschland ist die größte demokratisch organisierte und lokal verwurzelte Bürgerinitiative für Europa in Deutschland. Mit ihren mehr als 17.000 Mitgliedern und über 200 Kreisverbänden setzt sie sich seit 1946 für die europäische Einigung, für die Vollendung der bundesstaatlichen Einigung Europas, für ein Europa als Wertegemeinschaft, ein Europa der kulturellen Vielfalt und eine repräsentative Demokratie für Europa mit starker Bürgerbeteiligung ein. In Mannheim ist sie vertreten durch den Kreisverband Mannheim unter Leitung des Vorsitzenden Peter Schulze.