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Gerda Tschira mit Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg geehrt

14. Oktober 2024 | Das Neueste, Heidelberg

OB Würzner: „Brückenbauerin zwischen Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters und der Wissenschaft“

Seit Jahrzehnten engagiert sich Gerda Tschira als Stifterin für zahlreiche Projekte zum Wohle der Bevölkerung, insbesondere in den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Kultur und Soziales. Mit ihrem Engagement setzt sie sich für einen niederschwelligen Zugang zu Naturwissenschaften ein.

Beispielhaft ist ihre Gründung des Carl Bosch Museums, das sich in Heidelberg dem Leben und Wirken des Chemikers und Nobelpreisträgers Carl Bosch widmet. Ergänzt wird das Museum heute durch das Haus am Ginkgo und das Museum auf Achse. Gerda Tschira engagiert sich seit langer Zeit für Heidelberg und die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere auch für junge Menschen, für die Vermittlung von Wissenschaft und Forschung sowie für den Wissenschaftsstandort Heidelberg. Dafür ist sie am Freitag, 11. Oktober 2024, im Rathaus mit der Richard-Benz-Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet worden – eine der hochrangigsten Ehrungen der Stadt Heidelberg.

„Wir sind sehr dankbar und froh, dass Sie in einem so außergewöhnlichen Maße in Heidelberg und in unserer Region wirken. Ihr Engagement ist eine wichtige Säule in unserer Stadt des Wissens. Sie sind eine Brückenbauerin zwischen Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters und der Wissenschaft und Forschung“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner bei der Überreichung der Richard-Benz-Medaille an Gerda Tschira: „Sie stehen für einen einfachen und schnellen Zugang zu den Wissenschaften und bereiten mit Ihrem Engagement vielen Menschen eine große Freude. Ihr Ansatz passt somit ganz hervorragend in unsere Wissenschaftsstadt Heidelberg.“

Laudator Prof. Dr. Bernhard Eitel: „Großartige und vorbildliche Stifterin“

„Gerda Tschira ist eine großartige und vorbildliche Stifterin und gleichzeitig eine liebenswerte Persönlichkeit. Ich gratuliere herzlich zu dieser Auszeichnung, die Ihre enge Verbindung mit den Menschen in der Universität, in der Stadtgesellschaft und der Region auf besondere Weise würdigt und die hohe Wertschätzung ausdrückt, die Gerda Tschira in allen Bereichen des öffentlichen Lebens genießt“, sagte Prof. Dr. Dres. h.c. Bernhard Eitel, Rektor emeritus der Universität Heidelberg, in seiner Laudatio.

Gerda Tschira dankte in ihrer Ansprache der Stadt Heidelberg für die Ehrung mit der Richard-Benz-Medaille und betonte: „Ich verfolge Herzensprojekte, die vielen Menschen für eine lange Zeit viel Freude machen sollen.“

Wirken: Carl Bosch Museum, Kindertumorzentrum, Schloss und vieles mehr

Das 1998 von Gerda Tschira gegründete Carl Bosch Museum am Schloß-Wolfsbrunnenweg im Stadtteil Schlierbach – untergebracht im ehemaligen Garagenhaus von Carl Bosch – bietet naturwissenschaftlichen Themen eine Plattform und Besuchenden aller Altersgruppen einen niederschwelligen Zugang zu Naturwissenschaften, Technik, Umwelt und Ökologie. Gerda Tschira gelang es, das Haus als wichtige wissenschaftliche Einrichtung und als Begegnungs- und Vermittlungsort zu etablieren. Als langjährige Leiterin führte sie das Museum mit großem persönlichen Einsatz in die Zukunft. 2013 zog sie sich aus dessen Geschäftsführung zurück und ist dem Haus nun als Gesellschafterin verbunden.

Gerda Tschira hielt stets Kontakt zur Universität Heidelberg und zu anderen Bildungseinrichtungen, wie etwa der WERKstattSCHULE. Seit Bestehen des Museums gibt es zudem enge Verbindungen zur Carl-Bosch-Schule Heidelberg.

Gerda Tschira ermöglichte darüber hinaus mit ihrer gemeinnützigen Gesellschaft ODWIN gGmbH die Sanierung des Gläsernen Saalbaus des Heidelberger Schlosses und andere architektonische Projekte in der Region. Mit einer weiteren großzügigen Förderung unterstützte sie gemeinsam mit der Dietmar Hopp Stiftung den Bau des Kindertumorzentrums am Universitätsklinikum Heidelberg – mit dem Ziel, die onkologische Forschung sowie die Behandlung und Betreuung der jungen Patientinnen und Patienten und ihrer Familien räumlich und inhaltlich zusammenzuführen. Ihr Engagement kommt zudem auch der Universität Heidelberg zugute, von der sie 2017 die Würde einer Ehrensenatorin erhielt. Im April 2023 wurde Gerda Tschira mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Ihr vielfältiges Engagement zeigt sich auch in zahlreichen weiteren Projekten, wie der Unterstützung des Frauennotrufs und des Zoos Heidelberg. Neben Tierpatenschaften unterstützte sie im Tierpark das neue Löwen-Gehege und Sonderausstellungen. Darüber hinaus besteht noch eine Vielzahl von weiteren Aktivitäten. Gerda Tschira unterstützt auch mildtätige Zwecke, beispielsweise zum Wohle von Kindern und Familien.

Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg: Nur acht Trägerinnen und Träger

Die Stiftung der Richard-Benz-Medaille erfolgt seit 1976 anlässlich des damaligen zehnten Todestages von Richard Benz, Ehrenbürger der Stadt Heidelberg, „als Bekenntnis der Stadt zu ihrem kulturellen Leben“. Mit der Richard-Benz-Medaille werden seitdem Persönlichkeiten geehrt, die sich vorrangig im Bereich Kunst, Kultur und Wissenschaft verdient gemacht haben. Die Entscheidung über die Verleihung trifft der Gemeinderat mit Zweidrittelmehrheit. Die Auszeichnung ist nicht beschränkt auf Heidelberger Bürgerinnen und Bürger. Die Verleihung erfolgt in Form der Richard-Benz-Medaille und einer Urkunde. Die Medaille trägt die Prägung „Dem Geist verpflichtet im schöpferischen Sinn“.

Höchstens zehn lebende Personen können Trägerinnen und Träger der Richard-Benz-Medaille sein. Aktuell gibt es acht Trägerinnen und Träger: Gerda Tschira (2024), Prof. Dr. Edith Heard (2022), Frederik Hahn alias TORCH (2021), Prof. Klaus Staeck (2018), Werner Schaub (2016), Ute Richter (2013), Dr. h.c. Manfred Lautenschläger (2009) und Michael Buselmeier (2003). Seit 1976 wurden insgesamt erst 19 Personen mit der Richard-Benz-Medaille ausgezeichnet.

Quelle: Stadt Heidelberg

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