Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg wurde ein 25-Jähriger österreichischer Staatsangehöriger am Freitag, den 24.01.2020 dem Haftrichter beim Amtsgericht Heidelberg vorgeführt. Er soll sich als falscher Polizeibeamter ausgegeben haben.
Der Mann steht im dringenden Verdacht, im Zeitraum vom 13.01.2020 bis zum 23.01.2020 gemeinsam mit bislang unbekannten weiteren Tätern mehrfach telefonisch Kontakt zu einer 86-Jährigen in Heidelberg aufgenommen zu haben. Dabei sollen sich die Täter als Polizeibeamte ausgegeben haben, um so an Vermögenswerte zu gelangen.
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen gaukelten die bislang unbekannten Mittäter bei mehreren Telefonaten die Festnahme von einzelnen Mitgliedern einer Einbrecherbande unweit der Wohnung der Geschädigten vor. Bei den Festgenommenen habe man die Adresse der Geschädigten sowie den Hinweis, dass sie Geld und Wertgegenstände besitze, gefunden. Zum Schutz vor angeblich noch auf freiem Fuß befindlichen Mitgliedern der Bande und vor angeblich nicht vertrauenswürdigen Bankangestellten forderten die Anrufer die 86-Jährige auf, ihre Vermögenswerte abzuheben und zu Hause aufzubewahren.
Im festen Glauben, es handele sich um tatsächlich notwendige Maßnahmen der Polizei, soll die Geschädigte am 14.01.2020 das zuvor abgehobene Bargeld in fünfstelliger Summe an den Beschuldigten übergeben haben, der sich ebenfalls als Polizeibeamter ausgab.
Die weiterhin ahnungslose Geschädigte erhielt auch in den darauffolgenden Tagen Anrufe durch die skrupellosen Täter. Diese forderten sie auf, auch noch die im Bankschließfach gelagerten Wertgegenstände nach Hause zu verbringen und an den Beschuldigten auszuhändigen. Dank aufmerksamer Mitarbeiter der Bankfiliale wurden die Beamten der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg frühzeitig über das ungewöhnliche Verhalten der älteren Dame in Kenntnis gesetzt.
Bei einer fingierten Übergabe am Abend des 23.01.2020 konnte der 25-jährige Abholer festgenommen werden.
Der Haftrichter beim Amtsgericht Heidelberg ordnete auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg die Untersuchungshaft gegen den 25-Jährigen an. Der Richter sah den Haftgrund der Flucht- und Verdunkelungsgefahr als gegeben. Anschließend wurde der Mann in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Die intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg und der Staatsanwaltschaft Heidelberg dauern an.
Quelle: Polizeipräsidium Mannheim
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