Der Klimawandel stellt das städtische Landschafts- und Forstamt vor neue Herausforderungen
Der Klimawandel verändert die Arbeit, im Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg: In der heißen Jahreszeit muss verstärkt gegossen werden. Die vergangenen Sommer waren heiß, dadurch wurden die oberen Bodenschichten ausgetrocknet und die Grundwasserspiegel abgesenkt. Die Niederschläge im Winter konnten die Wasserspeicher nicht auffüllen. Diese Entwicklung hat Auswirkungen bis in den Sommer 2020. Trotz einiger Niederschläge ist auch dieser Sommer wieder von Hitzeperioden gekennzeichnet. Ein stetiger Wind trocknet die Pflanzenstandorte zusätzlich aus.
„Jetzt konzentrieren wir uns im Sommer eben stark aufs Gießen, andere Arbeiten müssen zurückgestellt werden“, sagt Wolfgang Morr, Betriebsleiter Regiebetrieb Gartenbau im Landschafts- und Forstamt. Die Stadt setzt derzeit sämtliche verfügbaren Gießfahrzeuge ein. Die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die der beauftragten Unternehmen arbeiten im Zweischichtbetrieb, um das notwendige Nass an Bäume und Anpflanzungen zu bringen. Blumenwiesen mussten zugunsten der Baumbewässerung aufgegeben werden.
250.000 Liter Wasser pro Tag werden bei der Hitze „vergossen“ – in einem „normalen Sommer“ sind es üblicherweise rund 70.000 Liter täglich. Standorte, die sonst im Sommer wenig Pflege benötigen, bedürfen jetzt der Aufmerksamkeit der Fachleute. Besonders junge Bäume und die Bäume an Straßenrändern leiden unter der Hitze. Die geteerten Straßen heizten sich tagsüber besonders auf. Mehr Aufwand erfordert auch die Kontrolle vor allem der Bäume in der Stadt. Von Hitze geschwächt, werden diese vermehrt von Schädlingen befallen. Im Hitzesommer 2018 starben rund 377 Altbäume ab. Mit weiteren Ausfällen im Baumbestand ist künftig zu rechnen. Die regelmäßige Überprüfung von Gesundheitszustand und Standfestigkeit und die Beseitigung von Schäden bindet zusätzliche Arbeitskräfte.
Die städtischen Gärtnerinnen und Gärtner pflanzen schon jetzt verstärkt neue, hitzeverträglichere Pflanzen in Beete und Anlagen, etwa Stauden-Salbei, Hohe Fetthenne, Sandthymian und Blauraute. Bei den Bäumen setzen sie auf Vielfalt und auf neue, bisher nicht in Heidelberg übliche Baumarten.