
Stephanie Hartmann (l.), Mitarbeiterin Abteilung Lernort Natur, Geo- und Naturpark, die Umweltamtsleiterin Sabine Lachenicht (Mitte) und Christine Fabricius (r.), Abteilungsleiterin Natur- und Landschaftsschutz, begutachten die neue Informationstafel am Auerstein.
©Tobias Dittmer
Heidelberg. (zg) Eine neue Informationstafel schildert Naturinteressierten und Wanderern im Naturpark Neckartal-Odenwald die naturräumlichen Besonderheiten des Auersteins nördlich von Heidelberg-Handschuhsheim im Höllenbachtal. Der Auerstein besteht aus Rhyolith, auch bekannt als Quarz-Porphyr. Dieses vulkanische Gestein wurde vor über 260 Millionen Jahren, im Erdzeitalter des Perm, gebildet. Es gibt Einblick in die geologische Vergangenheit der Region. Ehemals wurde der Aufschluss als Steinbruch genutzt. Die Terrassierung des Geländes mittels Trockenmauern und Steinriegeln lässt allerdings auch auf eine frühere Nutzung als Weinanbaugebiet schließen.
Die Informationstafel erklärt die Entstehung des vulkanischen Gesteins, informiert über seine Nutzung durch den Menschen und das heutige Leben auf dem Vulkan. Sie thematisiert zudem seine Bedeutung für Flora und Fauna: Die einstige Rhyolith-Abbaustelle stellt heute aufgrund des Gesteins und des besonderen Klimas der Bergstraße vor allem für wärmeliebende, submediterrane und subatlantische Pflanzen und Tiere einen wichtigen Lebensraum dar. Allein die Krautschicht weist mit etwa 130 teilweise sehr seltenen Pflanzenarten eine beeindruckend hohe Vielfalt auf kleinstem Raum auf. Dazu zählt beispielsweise die Traubige Graslilie, die Pechnelke oder der Hügel-Klee. Die Tierwelt steht dem in nichts nach: Neben unzähligen Käfern, Heuschrecken und Wildbienen sind Schlingnatter, die Schöne Landdeckelschnecke und diverse Eidechsen am Auerstein zuhause.
Um diesen besonderen Lebensraum zu erhalten, wird das Gebiet im Auftrag des Umweltamtes der Stadt Heidelberg gepflegt. Dazu zählen verschiedenste Maßnahmen wie beispielsweise die Sanierung der Trockenmauern, das Auslichten der Gehölze sowie das Zurückdrängen der Brombeeren. Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, die Schutzwürdigkeit des Auersteins zu respektieren und sich entsprechend zu verhalten. Die Tafel wurde im Design und mit Fördermitteln des Naturparks Neckartal-Odenwald errichtet.