Gemeinderat beschließt Maßnahmenpaket zur ÖPNV-Finanzierung
Der Heidelberger Gemeinderat hat im Rahmen der Finanzierungsstrategie für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Sitzung am 12. Dezember 2024 ein Teilpaket von Maßnahmen verabschiedet. Ziel ist es, die finanziellen Herausforderungen der Stadt zu bewältigen und gleichzeitig eine nachhaltige Mobilitätsversorgung für die Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Diverse Maßnahmen zur Optimierung bestimmter Linien wurden direkt verabschiedet. Andere Maßnahmen, darunter Vorschläge zur Reduzierung der Taktung auf bestimmten Strecken, werden erst im Rahmen der Haushaltsberatung 2025/26 weiter diskutiert.
Gemeinderat beschließt erstes Maßnahmenpaket sofort
Der Gemeinderat hat insgesamt rund ein Dutzend Einsparmaßnahmen zur sofortigen Umsetzung beschlossen:
- eine längere Nutzungsdauer von E-Bussen und H2-Bussen
- eine Anpassung der Öffnungszeiten des rnv-Kundenzentrums
- verkürzte Linienwege der Linien 28 und 37
- die Verknüpfung der Linien 28 und 39A zur neuen Linie 28
- Kündigung der eTarif-App und Verlagerung auf die MyVRN-App
- Bau einer Wendemöglichkeit Ortenauer Straße für die Straßenbahn
- Einsparung bei der Bahnsteigzusatzreinigung
- Reduzierung Taktdichte Linie 31/(32) während Sommer- und Weihnachtsferien
- früherer Wechsel in den Nachtverkehr über Weihnachten, Moonlinernetz ab 19 Uhr vom 24. bis 26. Dezember
- ausgenommen der Fensterbereiche soll Werbung auf der Rhein-Neckar-Tram platziert werden
- Entfall der Linie 32 zwischen Hauptbahnhof und Universitätsplatz
- durchgehende Bedienung der Linie 21, eine reduzierte Betriebszeit der Linie 24, eine erweiterte Anbindung durch die Linie 29 sowie optimierte Verknüpfungen und Kapazitäten zur Verbesserung des ÖPNV in Heidelberg, insbesondere entlang der Hauptverkehrsachsen
- Linie 37 bleibt bis zur Haushaltsdiskussion beim 30-Minuten-Takt
- früherer Wechsel ins Nachtnetz von Sonntag bis Donnerstag, Moonlinernetz ab 23.30 Uhr
Zweites Maßnahmenpaket wird im Rahmen der Haushaltsberatungen diskutiert
Ein zweites Maßnahmenpaket soll im Rahmen der Haushaltsberatungen 2025/26 diskutiert werden. Darin sind folgende Maßnahmen aus den Vorschlägen von rnv und Stadt enthalten, die weiterhin zur Diskussion stehen:
- Optimierung des Fahrtangebots auf der Direktverbindung zwischen Ziegelhausen und Neuenheimer Feld nördlich des Neckars (Linie 37)
- Optimierung von Verstärkerfahrten im Stadtgebiet außerhalb des regulären Fahrplans
- Rücknahme Taktverdichtung des Busverkehrs, abends und sonntags in den Bergstadtteilen und Mark-Twain-Village
- Umwegeminimierung bei den Linien 29 und 33 durch Auslassen der Haltestellen Rohrbach Süd, S-Bahnhof West-/Südstadt, Rohrbach Markt und Bismarckplatz
- Rücknahme der Erschließung des Pfaffengrunds mit Kleinbussen an Sonn- und Feiertagen; ersatzweise werden die Bedienzeiten der Ruftaxilinie 1009 wieder ausgeweitet
Hierzu hat der Gemeinderat folgenden Arbeitsauftrag für die Verwaltung beschlossen: Langfristig wird ein Gutachten erstellt, um das Liniennetz weiter zu optimieren und Einsparpotenziale zu ermitteln.
Hintergrund des Beschlusses
Die Stadt Heidelberg hat das ÖPNV-Angebot in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Zugleich haben Angebote wie das D-Ticket das ÖPNV-Defizit erhöht. Durch den Beschluss werden erste Maßnahmen zur Senkung des Defizitausgleichs an die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) umgesetzt, um das Defizit auf 20 Millionen Euro für 2025 und 2026 zu begrenzen.