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Heidelberg: Neubau der Großsporthalle und des Knotens Speyerer Straße / Im Mörgelgewann

18. September 2019 | Börsennotierte Firmen, Heidelberg, Kultur, Leitartikel, Politik

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck besuchte die Baustellen

Die multifunktionale Großsporthalle im Heidelberg Innovation Park (hip) wird für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Baulich wird sie im Frühjahr 2020 fertiggestellt, danach folgen Ausstattung und Probebetrieb. ©Philipp Rothe

Seit knapp einem Jahr entsteht an der Speyerer Straße im Heidelberg Innovation Park (hip) eine neue Großsporthalle. Die multifunktionale Halle wird für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen und es sollen Spiele der Basketball- und Handball-Ligen ausgetragen werden. Darüber hinaus werden hier kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Um den Verkehr optimal anzubinden, baut die Stadt Heidelberg derzeit den Knoten Speyerer Straße / Im Mörgelgewann aus. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck besuchte beide Schauplätze im Rahmen seiner Baustellensommertour am Mittwoch, 4. September 2019.

 

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck sagte: „Mit der Großsporthalle entsteht eine moderne und architektonisch höchst ansprechende Sportstätte, die der Sportstadt Heidelberg alle Ehre machen wird. Sowohl Schul- und Vereinssport als auch Spitzensport werden von dem neuen Angebot profitieren, und auch Kulturinteressierte kommen auf ihre Kosten. Mit dem Ausbau des Knotens Speyerer Straße / Im Mörgelgewann schließen wir die Großsporthalle und den Heidelberg Innovation Park an eine unserer wichtigsten Hauptverkehrsstraßen an – den zentralen Zubringer aus Richtung Südwesten.“

„Wir leisten mit unseren vielfältigen Tätigkeiten einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität Heidelbergs“, so Peter Bresinski, Geschäftsführer der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbh Heidelberg (GGH) und ihrer Tochtergesellschaft Bau- und Servicegesellschaft mbH (BSG): „Sport spricht einen Großteil der Menschen an – unabhängig davon, wie alt sie sind, was sie beruflich machen oder wie viel Geld sie verdienen. Sport verbindet und bringt die Menschen zusammen. Deshalb freuen wir uns besonders, mit der Großsporthalle nun auch diesen Aspekt des Lebens der Menschen in Heidelberg zu fördern.“

Bauende voraussichtlich im Frühjahr 2020

Mit dem Neubau des Verkehrsknotens Speyerer Straße / Im Mörgelgewann werden die neue Großsporthalle und der Heidelberg Innovation Park an das Straßennetz angebunden. Bei der Baustellenbesichtigung (v.l.): Michael Fröhlich (Tiefbauamt), Klaus-Dieter Holzner (Tiefbauamt), Jürgen Weber (Leiter des Tiefbauamts), Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck, Wolfgang Polivka (Leiter des Amts für Liegenschaften und Konversion), Kay Kettemann (Amt für Verkehrsmanagement). ©Philipp Rothe

Der Baubeginn erfolgte am 21. September 2018 mit einem sportlichen Spatenstich. Der Rohbau ist nun fertiggestellt – er wurde aus großen Betonfertigteilen zusammengesetzt. Die Stahlträger sind verlegt. Bis Mitte August wurde das Dach geschlossen. Derzeit wird die Haustechnik ausgeführt. Baulich wird die Halle im Frühjahr 2020 fertiggestellt. Danach folgen Ausstattung und Probebetrieb. Der Kostenrahmen liegt bei 28 Millionen Euro.

 

Schul-, Vereins- und Profisport

Die multifunktionale Halle wird an 260 Tagen im Jahr für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Die MLP Academics Heidelberg und die Rhein-Neckar Löwen werden hier Spiele austragen. Auch kulturelle Veranstaltungen sind vorgesehen. Verschiebbare Teleskoptribünenanlagen ermöglichen Spielfelder mit variablen Abmessungen. Bei Basketballspielen wird es knapp 2.900 Sitz- und rund 2.100 Stehplätze geben, bei Handballspielen knapp 2.700 Sitz- und fast 1.500 Stehplätze. Für sonstige Veranstaltungen stehen bis zu rund 4.000 Sitzplätze oder 4.900 Sitz- und Stehplätze zur Verfügung. Der Hospitality-Bereich bietet einen Business Club für 250 Besucher und sechs Logen. Es gibt vier Vereinsumkleiden, zwei Profiumkleiden, Catering-Bereiche, Kioske und Büroräume.

Architektur

Die Halle wird gebaut von der BAM Sports GmbH. Die Idee basiert auf einem Entwurf von Professor Zvonko Turkali aus Frankfurt. Die Fassade besteht aus Glas im unteren Bereich und einer wärmegedämmten Fassade aus Metallkassetten im oberen Bereich. Die Verglasung ermöglicht Einblicke ins Halleninnere. Die Halle wird 16,50 Meter hoch und einen Bruttorauminhalt von 94.000 Kubikmetern haben.

Barrierefreiheit

 Das Eingangsniveau der neuen Halle liegt etwa 1,50 Meter oberhalb der umgebenden Plätze und wird über die großzügige, geneigte Platzfläche barrierefrei erschlossen. Die verschiedenen Ebenen trennen die Spieler und die Besucher. Alle Einrichtungen der Halle sind barrierefrei erreichbar und mit den entsprechenden sanitären Einrichtungen ausgestattet. Im Zuschauerbereich gibt es Plätze für Rollstuhlfahrer und deren Begleiter sowie Plätze für Besucher mit Seh- und Höreinschränkungen mit der entsprechenden technischen Ausstattung.

Energieeffizienz

Die Halle wird ein hoch energieeffizientes Gebäude sein – mit optimiertem Dämmkonzept und in luftdichter Bauweise mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt Strom sowohl für die Halle als auch das Quartier, weshalb sie in das lokale Stromnetz eingebunden wird. Die Halle ist angeschlossen an das Fernwärmenetz und an die Fernkältestation im benachbarten Parkhaus, sodass bei Bundesligaspielen und Großveranstaltungen der Halleninnenraum gekühlt werden kann.

Bauherr BSG

Die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) beziehungsweise ihre Tochtergesellschaft BSG, Bau- und Servicegesellschaft mbH, arbeitet seit Ende 2013 an den Vorbereitungen und Planungen des Hallenneubaus mit. 2016 hat der Gemeinderat die BSG mit dem Bau und Betrieb der Großsporthalle beauftragt. Damit betreut sie für die Stadt ein weiteres großes Infrastrukturprojekt nach der Sanierung der Internationen Gesamtschule in Rohrbach, dem Bau des Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhauses B³ in der Bahnstadt und der Sanierung und Ergänzung des Theaters.

Betrieb

Die Stadt Heidelberg mietet für zunächst 30 Jahre Hallenkapazitäten für den Schul- und Vereinssport im zeitlichen Umfang eines jährlich fortzuschreibenden Belegungsplanes. Um dem Nutzungsbedarf von Profisport und Kultur gerecht zu werden, werden aufeinander abgestimmte Betriebskonzepte organisiert. Die BSG tritt dabei immer als direkter Vertragspartner mit allen Projektbeteiligten auf und hält eigene Mitarbeiter für den technischen Betrieb und das Betreibermanagement der Halle vor. Der Bereich Event wird von der Heidelberger Konzert und Kongress GmbH (HKK) gemanagt.

Ausbau des Knotens Speyerer Straße / Im Mörgelgewann

In den Pfingstferien 2019 startete der Neubau des Knotens Speyerer Straße / Im Mörgelgewann. Damit werden die neue Großsporthalle und der Heidelberg Innovation Park an das Straßennetz angebunden. Bis Anfang März 2020 wird eine neue Einmündung in die Straße Im Mörgelgewann geschaffen, die mit einer Ampel versehen ist. Eine separate Abbiegespur in der Speyerer Straße soll einen leistungsfähigen Verkehrsfluss unterstützen. Der Gemeinderat hatte die Maßnahme im November 2018 beschlossen. Die Gesamtkosten betragen voraussichtlich rund 2,2 Millionen Euro.

Die Arbeiten sind sehr umfangreich: Die Stadtbetriebe Heidelberg verlegen im Einmündungsbereich einen neuen Kanal und schließen an ihn den Sammelkanal in der Speyerer Straße an. Die Stadtwerke Heidelberg führen Leitungsarbeiten für Wasser, Strom sowie Beleuchtung durch und die Telekom verlegt Telefonleitungen. Die Stadt Heidelberg baut die Straße im Grabenbereich voll aus, im Umfeld wird eine Deckensanierung durchgeführt. Zunächst fanden Arbeiten in der Fahrbahnmitte statt. Bis Ende Oktober wird an der östlichen Fahrbahn gearbeitet. Danach rückt das Baufeld weiter westlich.

Fahrradfreundlicher Ausbau

In den Randbereichen sind Anlagen für den Fuß- und Radverkehr sowie Flächen für den öffentlichen Personennahverkehr vorgesehen. Der Fuß- und Radweg der Speyerer Straße wird beibehalten. Im Einmündungsbereich erhalten Radfahrer separate Furten. Das Ortsschild Heidelberg wird mit dem Umbau südlich der neuen Einmündung Mörgelgewann verschoben. Ab diesem Punkt wird die Speyerer Straße zur Stadtstraße mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Stundenkilometern und Beleuchtung.

Barrierefreie Haltestellen

Die auf der Speyerer Straße vorhandene, provisorisch genehmigte Regionalbushaltestelle

„Feuerwache“ wird auf Höhe des neuen Knotenpunktes „Im Mörgelgewann“ verlegt. Es entstehen Haltebuchten mit separaten Warteflächen für die Fahrgäste. Der gemeinsame Rad- und Gehweg wird mit drei Metern Breite hinter dem Wartebereich vorbeigeführt. Die Haltestellen sowie die dazugehörige Ausstattung werden nach neuesten Standards barrierefrei ausgeführt.

Verkehrsauswirkungen

Die Arbeiten bringen Auswirkungen auf den Verkehr mit sich. Ein Überblick zur aktuellen und zu den kommenden Bauphasen:

Zweite Bauphase:

  • Juli bis Anfang Oktober 2019
  • Arbeiten an der östlichen Fahrbahn
  • zwei Fahrstreifen in beide Richtungen, Verkehr wird verschwenkt

Kurze Zwischenphase:

  • Anfang Oktober bis Ende Oktober 2019
  • Kanal- und Leerrohrquerung im Bereich des Mittelstreifens
  • einstreifig in beide Richtungen

Dritte Bauphase:

  • Ende Oktober 2019 bis Ende Januar 2020
  • Arbeiten an der westlichen Fahrbahn
  • zwei Fahrstreifen in beide Richtungen, Verkehr wird verschwenkt

Vierte Bauphase:

  • Ende Januar bis Anfang März 2020
  • Arbeiten am Mittelstreifen
  • einstreifig in beide Richtungen

Ergänzend: www.heidelberg.de/baustellentour

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