Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck besuchte die Baustelle
Seit Mai 2019 läuft der Abriss der Hebelstraßenbrücke in der Weststadt. Die baufällige Brücke über die Bahngleise wird bis zum Frühjahr 2021 neu gebaut. Der größte Teil der Brücke ist bereits mit Bagger und Presslufthammer abgerissen beziehungsweise wurde plattenweise ausgesägt und mit einem Kran ausgehoben. Erster Bürgermeister und Baudezernent Jürgen Odszuck machte sich am Mittwoch, 28. August 2019, ein Bild vom Fortschritt der Arbeiten.
„Es kommt nicht von ungefähr, dass man Brücken die Königsdisziplin der Ingenieurbauwerke nennt“, sagte Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck: „Wie komplex die Planungs- und Abstimmungsprozesse sind, sieht man hier bei unserer Hebelstraßenbrücke: Dem Spatenstich sind zwölf Jahre intensiver Planung vorausgegangen. Auch die Bauzeiten sind bis ins Detail mit der Deutschen Bahn abgestimmt. In anderthalb Jahren soll der Neubau abgeschlossen sein. Dann steht diese wichtige Verbindungsachse für Kraftfahrer, Radfahrer und Fußgänger wieder verkehrssicher zur Verfügung.“
Der Mittelpfeiler ist bereits abgebrochen und wird zurzeit neu hergestellt. Das Widerlager auf der Ostseite ist ebenfalls abgerissen. Die Vorbereitungen für den Neubau dort laufen. Als nächstes
wird parallel auf der Westseite am Widerlager gearbeitet. Im Januar soll der gesamte Unterbau fertig sein. Dann werden die neuen Stahlträger über die Gleise gelegt. Auf den neuen Überbau wird eine Betonplatte betoniert. Die Brücke selbst soll Mitte 2020 fertiggestellt sein. Nach den Umbauarbeiten im Straßenbau auf beiden Seiten der Brücke wird diese dann Ende 2020 wieder für den Verkehr freigegeben.
Die neue Brücke wird als Stahl-Verbund-Konstruktion mit Mittelpfeiler gebaut. Sie wird circa drei Meter länger und einen Meter breiter als die alte sein und hat damit eine Gesamtlänge von 50 Metern sowie 18 Meter Nutzbreite zwischen den Geländern. Künftig führen zwei Fahrspuren in Richtung Westen und eine in Richtung Osten. Daneben entstehen zwei Radfahrstreifen auf Fahrbahnniveau mit je zwei Metern Breite sowie komfortable Gehwege mit 2,50 Metern Breite. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt durch die Stadt Heidelberg als Straßenbaulastträger unter Kostenbeteiligung der Deutschen Bahn. Die Gesamtkosten liegen voraussichtlich bei rund 12,1 Millionen Euro.
Während der Bauzeit wird der Verkehr über die Montpellierbrücke umgeleitet. Als weitere Querungen der Bahnanlagen stehen die Bürgerstraßenbrücke sowie die Geh- und Radwegbrücke im Zuge der Liebermannstraße (Verbindung in Richtung Bahnstadt) zur Verfügung. Damit ist der Schulcampus Mitte für die Schülerinnen und Schüler zu Fuß und mit dem Rad weiterhin gut erreichbar. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH bietet zudem seit Ende April 2019 an Schultagen morgens eine Verstärkerfahrt von Kirchheim zum Schulcampus Mitte an.
Hintergrund
Die 1952 errichtete Hebelstraßenbrücke ist eine von insgesamt elf Brücken, deren Baulast im Zuge der Privatisierung der Bahn im Jahr 1994 von der Deutschen Bahn auf die Stadt Heidelberg überging. Die meisten dieser Brücken befanden sich bereits damals in einem schlechten Zustand, so auch die Hebelstraßenbrücke. 2010 musste die zulässige Fahrzeuglast auf 30 Tonnen beschränkt und die Fahrbahn von vier auf zwei Fahrstreifen verringert werden. Im Frühjahr 2016 wurde die Fahrzeuglast auf zwölf Tonnen reduziert, im Dezember 2017 auf 3,5 Tonnen. Anfang Januar 2019 wurde die Brücke für den Autoverkehr komplett gesperrt.
Ergänzend: www.heidelberg.de/baustellentour
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