Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat in einem Schreiben an die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten für eine größere mediale Aufmerksamkeit für Sportarten und -vereine abseits des Fußballs geworben. „Ich würde mir wünschen, dass gerade in der Corona-Krise mehr über Sportarten wie beispielsweise Handball, Basketball, Eishockey und Volleyball berichtet wird. Es ist nach meinem Verständnis auch im Sinne des Bildungs- und Informationsauftrags der öffentlich-rechtlichen Anstalten, sich diesem Problem anzunehmen. Das würde vielen existenzgefährdeten Vereinen in der aktuellen Notsituation sehr helfen“, erklärt dazu Prof. Würzner.
Der Heidelberger Oberbürgermeister und Vorsitzende der Sportregion Rhein-Neckar spricht sich zudem zur Unterstützung der Sportvereine und -verbände dafür aus, Sportveranstaltungen in Stadien und Hallen mit Zuschauern unter Hygienevorgaben wieder zu ermöglichen. „Die Corona-Pandemie hat insbesondere Sportarten, die auf Zuschauer und Sponsoren angewiesen sind und deren Einnahmen aus TV-Übertragungsrechten nicht den Großteil ihres Etats ausmachen, in große finanzielle und strukturelle Probleme gestürzt. Das stellt die betreffenden Vereine und Einrichtungen teilweise vor existenzgefährdende Herausforderungen. Athleten, Athletinnen und Sportorganisationen brauchen dringend Hilfe und eine konkrete Unterstützung, um diese schwierige Zeit zu überstehen“, so Prof. Würzner in einem Schreiben an die baden-württembergische Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann.
Selbstverständlich sei es elementar, Infektionen während jeglicher Veranstaltungen auszuschließen. Dies sei jedoch durchaus zu leisten, erklärt Prof. Würzner weiter. Die derzeitige Festlegung der Landesregierung, Sportveranstaltungen mit größerem Zuschaueraufkommen in Stadien und Sporthallen grundsätzlich zu untersagen, sei im Hinblick auf ihre existenzgefährdenden ökonomischen Konsequenzen für die betroffenen Akteure schwierig und in der Gesamtbetrachtung aller zu bewertenden Faktoren nicht angemessen.
Prof. Würzner: „Für mich wäre vielmehr der richtige Ansatz, die Protagonisten in ihren Anstrengungen zu unterstützen, die notwendigen Hygiene-Voraussetzungen für Sportveranstaltungen mit Publikum zu schaffen. Die Regelung sollte die Akteure auffordern und anleiten, um entsprechende Hygienekonzepte zu erstellen. Entsprechende Strategien sind möglich, beispielsweise durch eine Wabenbildung mit einer Unterteilung des Publikums in überschaubare Gruppen, die sowohl in der Gruppe wie auch zur Nachbargruppe ausreichend Abstand einhalten.“ In Heidelberg und der gesamten Region werden mit großem Engagement und viel persönlichem und finanziellem Einsatz aufwändige Konzepte erarbeitet, die die dringend benötigte Teilnahme von Zuschauern an Sportveranstaltungen ermöglichen würden. „Selbstverständlich sind damit nicht die Teilnehmerzahlen wie vor Corona-Zeiten darstellbar. Aber wir könnten zumindest einem Teil der bisherigen Zuschauer wieder den Zutritt ermöglichen und damit den Akteuren neben der wichtigen Atmosphäre auch zumindest eine reduzierte ökonomische Perspektive eröffnen.“