Bürgermeisterin Jansen: „Gemeinsames Potenzial für Rainbow-City Heidelberg“
Ein stärkeres Bewusstsein für die Belange von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen in Heidelberg zu schaffen – das ist das Ziel des Runden Tischs sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Bei der Sitzung am 16. September 2021 feierte das Dialogforum sein fünfjähriges Bestehen. Im Jahr 2016 initiiert durch das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und Bürgermeister Wolfang Erichson, war das Anliegen des Runden Tischs damals wie heute, ein Gesprächsforum zwischen der Stadtverwaltung und der lsbtiq+ Community in Heidelberg zu etablieren. „Im Runden Tisch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt steckt das gemeinsame Potenzial der Rainbow-City Heidelberg“, sagte Bürgermeisterin Stefanie Jansen, Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, die seit dem Frühjahr die Leitung des Runden Tischs übernommen hat. Das Forum sei ein Beispiel dafür, wie in positiver Atmosphäre Problemlagen mit Vorzeigeprojekten und großem Engagement von Community, Gemeinderat und Verwaltung angegangen werden.
Dialog zu Problemlagen von LSBTIQ+
Danijel Cubelic, Leiter des Amts für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, und Marius Emmerich von der städtischen Koordinationsstelle LSBTIQ+ dankten den zahlreichen Initiativen, die am Runden Tisch mitarbeiten, für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Geburtsstunde des Runden Tischs war eine Sitzung am 11. Oktober 2016, am Tag des internationalen Coming-Out-Days, an dem Vertreter*innen verschiedener lokaler Organisationen zum ersten Mal zum Dialog ins Rathaus eingeladen waren. Seitdem kommen die rund 15 beteiligten Initiativen und Vereine mit dem Amt für Chancengleichheit in regelmäßigen Abständen zusammen, um über grundsätzliche und aktuelle Probleme von in Heidelberg lebenden lsbtiq+ Menschen zu diskutieren und durch entsprechende Empfehlungen der Ausgrenzung und Benachteiligung dieser Bevölkerungsgruppe entgegenzuwirken.
So wurde beispielsweise über die Lage von queeren Kindern und Jugendlichen und über Heidelberger lsbtiq+ Geschichte diskutiert, über queere Öffentlichkeitsarbeit sowie mit queeren Geflüchteten gesprochen. Es wurden Handlungsvorschläge erarbeitet und Kooperationen gestartet. 2018 gab es eine gemeinsame Sondersitzung mit dem Runden Tisch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der Stadt Mannheim und dem Polizeipräsidium zum Thema Gewaltprävention, Gewaltschutz und Sicherheit von lsbtiq+ Menschen, in der die Studie „Sicher Out?“ vorgestellt wurde.
„Rainbow City“ und andere Erfolge
Neben gemeinsam organisierten Gedenk- und Aktionstagen, wie dem jährlichen IDAHOBIT* oder den Trans*Aktionswochen, konnten große Erfolge gefeiert werden:
- Queer Youth: Im Jugendzentrum Heidelberg-Kirchheim ist die Gruppe Queer Youth für lsbtiq+ Jugendliche entstanden.
- Beratung durch PLUS: Die psychologische Fachstelle PLUS Rhein-Neckar bietet inzwischen wöchentlich gratis Beratungen in Heidelberg für lsbtiq+ Menschen, ihre Angehörigen und pädagogische Fachkräfte zum Thema sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität. Noch in diesem Jahr wird PLUS eigene Büro- und Beratungsräume in Heidelberg eröffnen.
- Überparteiliche AG Queer: Seit einiger Zeit gibt es dank der Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch die überparteiliche AG Queer des Gemeinderats.
- Rainbow City Heidelberg: Nach erfolgreich erarbeiteter Bewerbung ist Heidelberg seit September 2020 Mitglied des Rainbow Cities Network, einem internationalen Zusammenschluss von inzwischen 37 Städten, die sich der Akzeptanz von lsbtiq+ Menschen verpflichten.
- Institutionelle Förderung Queer Festival: Von 2021 an erhält das Queer Festival Heidelberg institutionelle Förderung von der Stadt Heidelberg
- Koordinationsstelle LSBTIQ+: Im Mai 2021 startete offiziell die Koordinationsstelle LSBTIQ+ der Stadt Heidelberg.