Täglich im Einsatz gegen Raser und Falschparker
Das Straßennetz in Heidelberg ist 496 Kilometer lang und zählt rund 1.000 Straßen – jede einzelne davon haben sie genau im Blick: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Gemeindevollzugsdienstes (GVD) im Amt für Verkehrsmanagement. Sie überwachen den ruhenden Verkehr und sorgen dafür, dass Verkehrssünder in Heidelberg nicht ungestraft „davonfahren“ können. Dazu verteilen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Knöllchen, lassen Fahrzeuge abschleppen, wenn diese den Straßenverkehr behindern, und führen mobile Geschwindigkeitskontrollen durch. Hierfür sind sie täglich im Stadtgebiet im Einsatz. Ihre Bilanz 2019: Insgesamt 23.952 Fahrzeuge wurden im vergangenen Jahr wegen zu schnellen Fahrens geblitzt, 134.844 Knöllchen verteilt und 452 Fahrzeuge abgeschleppt. Aktuell besteht der GVD aus insgesamt 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck: „Oberste Priorität hat die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Mit diesem Ziel im Blick, sollen die Kontrollen des Gemeindevollzugsdienstes weiter optimiert werden. Wir möchten künftig strategischer vorgehen und in kritischen Bereichen wie Schulen oder Senioreneinrichtungen noch gezielter kontrollieren. Auch Bürgerinnen und Bürger können sich melden, wenn ihnen Gefahrenstellen auffallen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schauen sich das dann direkt vor Ort an und kümmern sich.“
Überwachungsschwerpunkte
Der GVD überwacht vor allem die zentrumsnahen Stadtteile, weil diese durch das hohe Verkehrsaufkommen als besonders gefahrenträchtig gelten. Ein Schwerpunkt ist die Altstadt: Hier sind überdurchschnittlich viele Radfahrer und Fußgänger unterwegs, zudem behindern Falschparker in den Altstadt-Gassen immer wieder die Einsatzkräfte von Feuerwehr oder Rettungsdiensten. Deshalb führt der GVD in der Altstadt halbjährig eine Schwerpunktaktion durch: alle Überwachungskräfte kontrollieren dann eine Woche lang primär diesen Stadtteil. Im Jahr 2019 wurden dabei insgesamt 1.305 Falschparker verwarnt und 87 Fahrzeuge abgeschleppt, nachdem die Halterfeststellung erfolglos blieb. Insgesamt wurden 2019 allein in der Altstadt 35.539 Knöllchen (26 Prozent) verteilt und 263 Autos (58 Prozent) abgeschleppt.
Zudem ist der GVD verstärkt an Schulen und Kindertagesstätten aktiv, um die Verkehrssicherheit für Kinder zu verbessern. Zum einen führen die GVD-Kräfte Geschwindigkeits- und Parkkontrollen auf Schul- und Kinderwegen durch. Zum anderen zeigen sie in der Einschulungswoche den Grundschülerinnen und -schülern, wie sie eine Straße sicher überqueren und sich im Straßenverkehr richtig verhalten.
Daneben sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GVD an zahlreichen Wochenenden bei Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet tätig, um den ruhenden Verkehr zu überwachen. Weitere Überwachungsschwerpunkte werden durch Wünsche der Bürgerinnen und Bürger, Mitteilungen über Verkehrsstörungen sowie Aufträge der Verkehrspolizei festgelegt.
Die Sicherheitsbilanz des GVD 2019:
- Geschwindigkeitsmessungen
Im Jahr 2019 hat der GVD insgesamt 1099 mehrstündige mobile Geschwindigkeitsmessungen in Heidelberg durchgeführt. Das sind durchschnittlich fünf Messungen pro Tag. Die Geschwindigkeitsmessungen finden vor allem in Tempo-30-Zonen und in verkehrsberuhigten Bereichen statt. Das Umfeld von Kitas und Schulen, Pflegeheimen und anderen sozialen Einrichtungen steht dabei besonders im Fokus: Rund die Hälfte der insgesamt 180 Messstellen befinden sich im Umkreis von Schulen und Kindertagesstätten. Auch Unfallschwerpunkte oder Bürgerbeschwerden werden bei der Auswahl der Messstellen berücksichtigt. Insgesamt wurden 2019 in Heidelberg 333.864 Fahrzeuge kontrolliert, von denen 23.952 zu schnell fuhren (7 Prozent). Heidelberg hat auch ein neues Messgerät angeschafft: Mit dem unauffälligen Gerät kann der GVD nun auch mobile Einsätze mit größerem „Überraschungseffekt“ durchführen.
- Verwarnungen
Insgesamt 134.844 Knöllchen wurden 2019 durch den GVD verteilt, davon allein 35.539 in der Altstadt (26 Prozent). 1.305 Verwarnungen kamen bei zwei Schwerpunktaktionen über jeweils eine Woche in der Altstadt zusammen.
- Abschleppen
Insgesamt 452 Mal musste der GVD im Jahr 2019 Autos abschleppen lassen, davon allein 58 Prozent (263 Autos) in der Altstadt. 87 der Abschleppmaßnahmen 2019 erfolgten bei den beiden Schwerpunktaktionen. Gegenüber 2018 konnten die Abschleppzahlen im November und Dezember 2019 mehr als verdoppelt werden – von 50 auf insgesamt 119 Fahrzeuge.
Weitere Infos unter www.heidelberg.de/verkehrssicherheit