Ein fachgerechter Schnitt im August an Obstbäumen bringt Vorteile: Im Gegensatz zum Winterschnitt wird durch den Verlust von Blattfläche das Wachstum der Gehölze im Folgejahr gebremst und die Fruchtbarkeit gefördert. Dieses kann man sich bei stark treibenden und/oder jungen Obstbäumen jeglicher Art zu Nutze machen. Ein weiterer Vorteil: Durch das vorhandene Laub sind Verdichtungen und Disharmonien im Baum besser zu erkennen als im Winter. Zu einem praktischen Kurs über Schnitt und sommerliche Pflegemaßnahmen lädt die Beratungsstelle für Obst- und Gartenbau beim Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg am Samstag, 8. August 2020, um 13.30 Uhr ein. Auch individuelle Fragen zu allen obstbaulichen Themen sind möglich. Treffpunkt ist der Parkplatz am Obstgroßmarkt im Stadtteil Handschuhsheim. Eine Anmeldung ist bis 6. August unter Telefon 06221 58-28000 erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist zur Einhaltung des Mindestabstandes auf 20 Personen begrenzt. Es entscheidet die Reihenfolge der Anmeldung.
Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Aprikosen können direkt nach der Ernte geschnitten werden – mit Ausnahme der späten Sorten, denn der Schnitt soll grundsätzlich Ende September beendet sein. Bei Apfelbäumen werden die Früchte freigestellt. Die bessere Besonnung sorgt für rotbackige, haltbare und aromatische Äpfel. Süßkirschen müssen grundsätzlich während der Vegetation, also entweder im August, in der Blüte oder – bei spät reifenden Sorten auf großen Bäumen – auch mit der Ernte geschnitten werden. Nur so ist eine gute Wundverheilung gewährleistet und die Gefahr pilzlicher Wundinfektionen gering. Die bessere Wundverheilung während der Vegetation ist natürlich auch bei den anderen Obstarten gegeben. Für Beerenobst und Sauerkirschen ist der Schnitt eher im Winter angebracht. Nur sehr dichte und stark wachsende Pflanzen werden nach der Ernte grob ausgelichtet. Bei Himbeeren müssen abgetragene Ruten unmittelbar nach der Ernte bodengleich entfernt werden, um einem Befall mit der Rutenkrankheit vorzubeugen.